„Ich muss so zwölf oder 13 gewesen sein, als ich zum Radfahrverein Concordia gekommen bin“, erinnert sich Hans-Werner Schuster. Jetzt ist er 62 Jahre alt und Vorsitzender in einem der größten Vereine der Gemeinde Altenkunstadt. Und das bereits seit 32 Jahren. Schon mit jungen Jahren hat der verdiente Bürger bei den Radlern Verantwortung übernommen.
Mit Leidenschaft und vielen guten Ideen führt er den Traditionsverein
Er wurde Jugendleiter und stellvertretender Vorsitzender. Seit 5. März 1989 steht der Radsportfreund an der Spitze des 1913 gegründeten Traditionsvereins. Mit Leidenschaft und vielen guten Ideen füllt er sein Führungsamt aus. Er ist bei allen Wanderfahrten dabei und, wenn es die Zeit erlaubt, versucht er sich in der RVC-Theatergruppe als „Schauspieler“.
Während Schusters 32-jähriger Amtszeit wurden eine Radrennsport-Abteilung, das Radlerfest mit Ausrichtung einer Bezirkswanderfahrt und die Radwallfahrt nach Vierzehnheiligen ins Leben gerufen. Unter seiner Regie feierten die Concorden Jubiläen, wobei das Fest zum 100-jährigen Bestehen in 2013 einen besonderen Höhepunkt darstellt.
Stolz ist Schuster auf seine Radler, die sich bei den Wanderfahrten des Bayerischen Radsportverbands (BRV) neunmal in Folge den oberfränkischen Bezirkssieg sicherten. Der Vereinsnachwuchs erkämpfte sich in der Jugendwertung sogar 13 Mal nacheinander den 1. Platz.
„Unsere jungen Radler sind schließlich die Zukunft des Vereins.“
Die Jugendarbeit liegt dem Vorsitzenden, der seit Februar 2015 auch an der Spitze des BRV-Bezirks Oberfranken steht, am Herzen: „Unsere jungen Radler sind schließlich die Zukunft des Vereins“.
Zu einem Aushängeschild für den RV Concordia ist die Theatergruppe geworden, auch wenn diese es in ihrer 108-jährigen Geschichte nicht immer einfach hatte. Unvergessen ist Schuster das Jahr 1988 geblieben, als sich zum vorerst letzten Mal der Bühnenvorhang hob. Der Grund: Das Ensemble schrumpfte mehr und mehr. Manche Akteure mussten zum „Bund“, andere verließen Altenkunstadt oder hatten aus beruflichen Gründen keine Zeit mehr.
Theatergruppe stand vor dem Aus, aber dann kam ihm die rettende Idee

„Was haben wir nicht alles unternommen, um die Gruppe wiederzubeleben. Aber leider ohne Erfolg“, erinnert sich der Vorsitzende, der schon in seiner Jugend auf der Theaterbühne stand. Die Concorden wollten bereits die Flinte ins Korn werfen, als Schuster im Herbst 1990 einen letzten Versuch unternahm. Mit Genehmigung des damaligen Rektors Hermann Grimme besuchte er die oberen Klassen der Altenkunstadter Hauptschule und versuchte, bei den Schülerinnen und Schülern Interesse für das Theaterspiel zu wecken. Ein Einsatz, der sich lohnen sollte. „Ich hätte nie gedacht, dass gleich so viele Jugendliche in unserer Laienspielgruppe mitmachen wollen“, freut sich der Vereinschef noch im Nachhinein. Mit der Komödie „Sebastian erbt Millionen“ von Charles Gerard und einer stark verjüngten Truppe feierte das Theaterensemble der Concorden am 3. März 1991 ein glanzvolles Comeback.
Auch schon seit 24 Jahren Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes
Doch Hans-Werner Schusters ehrenamtliches Engagement beschränkt sich nicht auf den Radfahrverein. Seit 24 Jahren ist er auch Vorsitzender des CSU-Ortsverbands Altenkunstadt, dem er 1994 beitrat. „Nach Georg Böhmer, der 30 Jahre an der Spitze stand, ist das die bislang zweitlängste Amtszeit eines CSU-Vorsitzenden in Altenkunstadt“, erzählt der 62-Jährige, der sich schon als Schüler für die Politik interessierte und mit 16 Jahren der Jungen Union beitrat. Seit 2002 sitzt er für die CSU im Gemeinderat.
„Ohne meine Käthe geht gar nichts. Sie schmeißt den ganzen Laden.“
Doch was reizt den dreifachen Familienvater und stolzen Opa von fünf Enkeln an der Kommunalpolitik? „Es ist das demokratische Miteinander, die Möglichkeit, etwas zu verändern und eigene Ideen einzubringen, auch wenn natürlich nicht alle Vorstellungen in Erfüllung gehen können“, sagt Schuster, der beim Bayerischen Bauernverband im Kreisvorstand aktiv ist und dort als Obmann fungiert.
Ein umfangreiches Betätigungsfeld für den hauptberuflichen Bäckermeister, der in der Langheimer Straße einen Bauernhof-Laden mit Bäckerei betreibt und sich dabei vor allem um den Verkauf im Außendienst kümmert. Für die Unterstützung seiner Frau ist er daher besonders dankbar. „Ohne meine Käthe geht gar nichts. Sie schmeißt den ganzen Laden“, versichert Schuster schmunzelnd.