In allen Kirchen gibt es einen optischen Bezugspunkt, der dem Besucher beim Betreten des Gebäudes ins Auge sticht. In katholischen Gotteshäusern ist dies in der Regel der Hochaltar mit einem kunstvollen Altarbild im Zentrum. Evangelische Kirchen hingegen werden von vielen unterschiedlichen Kunstwerken geschmückt, wie ein Gang durch die Sakralbauten in Burgkunstadt und Altenkunstadt verdeutlicht.
Ausdrucksstarkes Kreuz im Zenrtrum des Altarraums der Christuskirche
Ein großes, ausdrucksstarkes Kreuz bildet den Mittelpunkt des Altarraums in der Burgkunstadter Christuskirche. Es wurde in den 1980-er Jahren vom Künstler Reinhart Fuchs aus Georgensgmünd gestaltet und trat an die Stelle des schlichten, von den Brüdern Weber aus Eichenholz gezimmerten Kreuzes. Auf den breiten Seitenbalken sind farbig dargestellte Szenen aus dem Neuen Testament zu sehen. Die Ostersonne, die das Kreuz nach oben hin abrundet, steht für den Sieg des Lebens über den Tod.
In monatelanger Handarbeit auf dem Webstuhl angefertigt
In der evangelischen Kreuzbergkirche in Altenkunstadt zieren große, farbige Altarteppiche die Frontseite des 1970/71 erbauten Gotteshauses. Der älteste stammt aus dem Jahr 1972. Umfangreiche Planungen waren notwendig, bis der Maler und Grafiker Helmut Münch aus Ebrantshausen einen Entwurf vorlegen konnte, der dem Innenraum der modernen Kirche gerecht wurde. Der Altarteppich, der auf rotem Hintergrund Szenen aus der Offenbarung des Johannes zeigt, wurde von der Frau des Künstlers in monatelanger Handarbeit auf dem Webstuhl angefertigt.
Unter Leitung von Georg Siedersleben aus dem Ortsteil Prügel schuf der Kreativkreis der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in den 1980-er und 1990-er Jahren weitere Altarteppiche und dazu passende Kanzel-Antependien in den liturgischen Farben des Kirchenjahres, darunter auch ein Ökumene-Parament.
Auffällig wegen der ungewöhnlichen Gestaltung
Rechts neben dem Wandbehang steht das Altarkreuz, das durch seine ungewöhnliche Gestaltung auffällt. Geschaffen wurde es von Gerhard Schneider, der für die Kreuzbergkirche auch Kanzel und Kerzenleuchter angefertigt hat. Im oberen Teil des Kreuzes ist in ringförmiger Buchstabenfolge der Bibelspruch „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich“ zu lesen.
Zusätzlich bereichert wird der Altarraum von faszinierenden Holzkreationen der heimischen Hobbykünstler Herbert Balzer und Ernst Müller.
Gläsernes Kunstwerk ist Predigt und Schmuck zugleich

Wer die evangelische Kirche Sankt Katharina in Strössendorf betritt, den zieht sofort das große Altarfenster in seinen Bann. Das gläserne Kunstwerk wurde von dem Meister Maurer-Franken, einem gebürtigen Weidnitzer, kreiert. An der künstlerischen Gestaltung wirkte auch die Tochter von Pfarrer Paul Kohler mit, der von 1926 bis 1936 in Strössendorf als Seelsorger tätig war. Die technischen Arbeiten wurden in den Werkstätten des Hofglasmeisters Bochhorni in München ausgeführt.
Das große Altarfenster ist in 18 farbensprühende Felder unterteilt. Geburt, Taufe, Abendmahl, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt als die bedeutendsten Stationen im Leben Jesu sind in der Mittelreihe des Fensters zu sehen. Das Kunstwerk ist Predigt und Schmuck zugleich. Als Predigt spricht es von der Sendung Christi in die Welt, als Schmuck gibt es dem altehrwürdigen Gotteshaus am Mainufer den farblichen Schwerpunkt. 1954 wurde das Altarfenster neben dem großen Holzkreuz und der Kanzel eingesetzt.