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MAINECK: Hubertusmesse in der Maineck: Musik zu Ehren der Schöpfung

MAINECK

Hubertusmesse in der Maineck: Musik zu Ehren der Schöpfung

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    Eine stimmungsvolle Hubertusmesse gestalteten die Parforce Hornbläser in der Kirche in Maineck.
    Eine stimmungsvolle Hubertusmesse gestalteten die Parforce Hornbläser in der Kirche in Maineck. Foto: Roland Dietz

    Ein außergewöhnliches Erlebnis war die Hubertusmesse in der Mainecker Kuratiekirche „Allerheiligen.“ Für besonderen Glanz sorgte die Parforce-Bläsergruppe aus Kulmbach mit ihrem Leiter Florian-Johannes Losert, die neben dem Jagdhornblasen ein seltenes musikalisches Arrangement boten.

    Diese einstudierte Messe wollte die Gruppe nach einem ersten Auftritt nochmals aufführen. Davon hatte der passionierte Jäger Fritz Stehl erfahren. Da er Messner in Maineck ist, waren die Kontakte schnell hergestellt und es kam zu einem bemerkenswerten Gottesdienst, der musikalisch die Qualität eines Konzertes hatte. Auch die von Organist Niklas Stadelmann ausgesuchten Lieder wie „Erde singe, dass es klinge“ oder „Kommt her ihr Kreaturen all“, die die Gläubigen mitsangen, passten sehr gut in diese Eucharistiefeier.

    Die Bekehrung des Hubertus

    Pater Rufus Witt freute sich vor dem mit Jagdattributen geschmückten Altar, über diese Ausgestaltung des Gottesdienstes für die man dankbar sein müsse. Er erinnerte dabei an das Leben des Patrons der Jagd, des Heiligen Hubertus. Dieser habe einen Wandel zu einem christlichen Leben vollzogen und auch als Jäger beschlossen, die Jagd weidmännisch zu betreiben. Dazu sei er laut Überlieferung im Jahr 650 durch die Erscheinung eines Hirschs mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den Hörnern bewegt worden. Dazu las der Pater aus dem Evangelium „Ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in der der Herr kommt.“

    Der Schutz und die Rücksichtnahme auf die Umwelt würden immer wichtiger, so der Pater. Es gelte, bewusster mit der Natur umzugehen. So sollte die schöne Umwelt als Geschenk Gottes gesehen werden, sagte Pater Rufus. Auch in der Musik zeige sich die Dankbarkeit für die Schöpfung.

    Ein schöner thematischer Wechsel von sakralen und jagdlichen Elementen bestimmte die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts. So reichte das Spektrum von gregorianischem Chorgesang bis hin zu jagdtypischen Parforcehörnerklängen. Mit erhabenen vollem Hörnerklang in der „Introduction“ von Jules Cantin gelang den Bläsern ein sehr stimmungsvoller musikalischer Start. Das „Kyrie“ von Gaston Chalmel mit inniger solistischer Einleitung und dem Einsatz der anderen Bläser war wie ein Frage-Antwort-Spiel musikalisch dargestellt. Beim „Gloria“ zeigte Florian-Johannes Losert seine großartigen Fähigkeiten am Parforcehorn.

    Majestätische Alphörner

    Die beiden Alphörner untermalten mit ihren dunklen Klängen wirkungsvoll das Spiel der Hörner. So war das „La Sorbiati“ von R. Rochard von diesen tiefen Tönen geprägt. Wie eine majestätische Erzählung klang die Melodie des „L`Àngelus“ von Edmond Hamel mit fulminanten Einwürfen zur Gabenbereitung. Die Imitation von „Glocken“ auf „Hörner-Art“ in der Bearbeitung des berühmten Bläser-Spezialisten Professor Michael Hötzel zum Sanctus war ein Höhepunkt der musikalischen Beiträge. Perfekt aufeinender in den Chorgruppen abgestimmt, wurde dieses Werk von den zwölf Musikerinnen und Musikern interpretiert. „Les Chasses Eternelles“ gehört sicher zu den schönsten Stücken, die diese Art von Musik zur Jagd zu bieten hat. Dabei zeigten die Akteure sehr viel Spielfreude. Egal ob schön getragen oder schnell und filigran der Einschlag französischer Musik wie sie Gaston Chamel geschrieben hat war immer erkennbar.

    Ein Höhepunkt war das „De Teum“ (Großer Gott wir loben dich), das in der dritten Strophe mit strahlenden Hörnerklang, Orgelspiel und Volksgesang den Kirchenraum in einen kleinen Konzertsaal verwandelte. Selbstverständlich gab es noch ein paar Zugaben. Wie ein großer festlicher Marsch erklang „La Marches des Cerfs“ (Der Marsch des Hirsches).

    Von der Kuratie Maineck dankte Heidi Stehl den Akteuren der Parforcehornbläser aus Kulmbach für ihren eindrucksvollen Auftritt. „Ein knappes halbes Jahr wöchentliche Probenarbeit haben sich gelohnt“, erzählte Leiter Florian-Johannes Losert im Gespräch. Alle haben gerne mit gebracht. Bleibt die Hoffnung, dass die außergewöhnlichen Kulmbacher Bläser noch viele Zuhörer damit erfreuen.

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