Für Aufsehen sorgte Bürgermeister Michael Zapf bei der Neudorfer Kirchweih mit dem Bieranstich. Eigentlich ist er ein Routinier in derartigen Zeremonien. Doch in Neudorf erfuhr er, warum die Brauerei zum Bieranstich auch Schürzen bereitstellt. Mit zwei Schlägen hatte er den Hahn mit dem Schlegel ins Fass getrieben. Doch er rutschte wieder heraus und eine Bier-Fontänen schoss durch die Festhalle.
Ist das Fass absichtlich geschüttelt worden?
Und als er zusammen mit Brauereichef Hans Püls den Hahn wieder installiert hatte, blieb die Pfeife nicht im Fass, so dass das Bier oben wie bei einem Springbrunnen heraussprudelte. Groß war die Heiterkeit der Zuschauer, doch so mancher munkelte, dass der Bürgermeister nichts für das Malheur könne. Viele meinten, dass das Fass vor dem Anstich absichtlich geschüttelt worden sei, um Überdruck zu erzeugen. Doch davon ließ sich Michael Zapf die Stimmung nicht verderben und hob seinen Maßkrug auf eine gelungene Kirchweih. Feucht wurde es auch draußen, wo es regnete. „Wir brauchen ja Regen, aber doch nicht gerade jetzt“, meinte ein Besucher.
Der Bürgermeister dankte den Ausrichtern für die stimmungsvolle Gestaltung der Kirchweih und wünschte allen Besuchern ein freudiges Festwochenende. „Lasst uns endlich feiern“, rief die Feuerwehr-Vorsitzende Nadine Hümmer nach diesen kleinen Schreckmomenten und sprach damit allen aus dem Herzen. Rasch wurden in der Halle Platz weitere Sitzbänke aufgestellt. Gut kamen bei den Besuchern auch die erstmals seit drei Jahren wieder servierten halben Hähnchen an.
Mit der musikalischen Unterhaltung hatten die Neudorfer ins Schwarze getroffen. DJ Steinmetz heizte den vielen jungen Gästen bei der „Rock- and Pop-Party“ am Samstagabend tüchtig ein. Auch Alleinunterhalter Siegfried Münch und die bewährte „Juramusikantin Franziska“ hatten für die Besucher die richtige Musik dabei. Viele ließen sich bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und Torten und vielen kulinarischen Schmankerln verwöhnen.
Ein schöner Festgottesdienst in der Kirche Sankt Clemens, den Stadtpfarrer Gerhard Möckel hielt, rundete die „Neudoffer Kerwa“ ab. Das alte Kirchlied „Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land“ passte zur Lage der Kirche im Dorf.
Über 1000 Besucher feierten am Wochenende in Neudorf, wie Nadine Hümmer zufrieden berichtete. Über den guten Besuch freuten sich auch die beiden Ehrenbürger Neudorfs, Andreas Pfister und Andreas Reus, die mit Wohlwollen die Arbeit ihrer Nachfolger betrachteten.