Es wollte mit dem Wetter beim Schützenfest in Weismain in diesem Jahr einfach nicht klappen. So war es schon schade, dass es auch bei der Königsproklamation regnete. Waren es am Sonntagnachmittag nur kurze heftige Schauer, hatte es sich zum Abend „eingeregnet“.
„Wir haben die besten Gäste, denn trotz des von Beginn an schlechten Wetters haben sie unser Fest alle Tage besucht.“
„Wir haben die besten Gäste, denn trotz des von Beginn an schlechten Wetters haben sie unser Fest alle Tage besucht“, lobte 1. Schützenmeisterin Tina Lauterbach die Besucher. „Wir haben uns im letzten Jahr dazu entschieden, das Fest ohne großes Zelt und dafür mit mehr Biergartenatmosphäre zu gestalten – so wird auch heute alles wie gewohnt abgehalten.“
Mit dem Marsch „In Harmonie vereint“ der Blasmusik Modschiedel waren 30 Schützenschwestern und Brüder in den Kastenhof einmarschiert und hatten vor der Bühne mit Regenschirmen Aufstellung genommen, um ihr neues Königshaus ins Amt zu begleiten. Dies geschah in etwas abgespeckter Form, denn das Dirigieren der neuen Majestäten fiel buchstäblich ins Wasser. Trotz dieser Widrigkeiten war die Königsproklamation einmal mehr ein Höhepunkt des Schützenfestes. Dies bestätigte auch 2. Schützenmeister und Bürgermeister Michael Zapf bei seiner Begrüßung. Es sei besonders für die Schützen selbst der interessanteste Festtag. Wissen doch die neuen Regenten noch nicht, wer die Königswürde beim vereinsinternen Ausschießen gewonnen hat. Michael Zapf lobte das letztjährige Königshaus: „Alle von der Jugend bis zu den Erwachsenen haben sie die Schützengesellschaft Weismain bei all den besuchten Festen nach außen sehr gut vertreten.“ Und im Verein war ihnen keine Arbeit zu viel. „Ihr wart ein Musterkönigshaus, das engagiert gewesen ist“, betonte Zapf. Das sei auch bei der Königsabholung von König Ferdl in Hirschaid deutlich geworden.

Wettkampf mit dem Blasrohr
Erfreulich auch, dass wieder viele Gäste der Schützengilde aus Bremen-Borgfeld der Einladung nach Weismain gefolgt sind. Traditionell schießen sie einen eigenen Schützenkönig in Weismain aus. Dafür habe man sich etwas Besonderes ausgedacht, sagte Zapf schmunzeld. So waren 17 Schützinnen und Schützen aus dem hohen Norden zu einem Blasrohr-Schießwettkampf angetreten. Dabei galt es, das Ziel auf sieben Metern Distanz zu treffen. Bester Schütze war dabei der Vorsitzende der Schützengilde Ingo Buchenau, der ebenso wie seine beiden Ritter dafür mit einem Schluck Zielwasser ausgezeichnet wurde. Er sei ein wichtiges Bindeglied der Städtepartnerschaft, die Weismain mit Bremen-Borgfeld pflegt.
Unter großem Beifall verkündeten dann die Schützenmeister Tina Lauterbach und Michael Zapf mit Unterstützung von Schießleiter Jakob Rehe das Ergebnis des Königsschießens. Um den Titel des Ehrenkönigs oder der Ehrenkönigin zu erringen, ist nur ein Schuss möglich und die betreffende Person muss schon mal die Königswürde errungen haben. Diesen Titel erreichte Bertilla Graßmann. Jugendkönig wurde Ronja Schneider vor 1. Jugendritter Marlon Eisentraut und 2. Edeldame Michelle Scholl. „Es war schön, dass alle Jugendlichen mit gemacht haben“, erklärten die Schützenmeister. Der Zulauf an Jugendlichen im Verein sei erfreulich.

Die Bekanntgabe bei den Damen erfolgte mit großem Hallo. So wurde Katrin Will 2. Ehrendame, Elisabeth Popp 1. Edeldame und Sonja Bauer Schützenkönigin. Bei den Herren errang Markus Will den Titel des 2. Ritters, Michael Bleyer wurde 1. Ritter und den Titel das Schützenkönigs errang Jochen Lauterbach nachdem er im Vorjahr noch knapp gescheitert war. „Ich gehe heute mit einem König ins Bett“, scherzte sein Frau, die Schützenmeisterin Tina Lauterbach. Gerne nahmen alle die Glückwünsche ihrer im Spalier stehenden Schützenbrüder und Schwestern entgegen und genossen das Bad in der Menge. Zu zünftiger Blasmusik wurde trotz des Wetters bis in die Nacht gefeiert.