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WEIDEN / WEISMAIN: Kerwa in Weiden bei Weismain

WEIDEN / WEISMAIN

Kerwa in Weiden bei Weismain

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    Mit einem Zug durch den Ort begann die Kerwa.
    Mit einem Zug durch den Ort begann die Kerwa. Foto: Roland Dietz

    Es war kurz vor 18 Uhr als sich vom kleinen Feuerwehrhaus in Weiden bei Weismain ein Zug mit knapp zwanzig jungen Männer und Frauen in Richtung Ortsmitte in Bewegung setzte. Sie liefen hinter einem großen Traktor her, der wiederum eine zwanzig Meter lange Kirchweihfichte zog. Die Spitze geschmückt in den fränkischen Farben rot und weiß. „Wir sind froh, dass dies unsere Vereine alljährlich organisieren, sonst wäre zur Kerwa bei uns in Weiden im weltlichen Bereich nichts los“, meinte eine Passantin.

    Festzug mit „Kerwesbaum“

    Nach einer kurzen Runde durch die Ortschaft kam der Zug zum Stehen, um mit einem Schnäpschen der Kirchweih ihren Anfang zu geben. „Wä hot Kerwa?“, lautet die Frage des Vorschreiers. „Mieä homm Kerwa!“, kam es aus vielen Kehlen zurück. „Wä hot an Durscht?“ – „Mie homm an Durscht!“, „Wos fä an Duerscht?“ – „An Sauduerscht“, hallte es über die Ortsmitte.

    Aufstellen des Kirchweihbaumes mit Musikerin Franziska.
    Aufstellen des Kirchweihbaumes mit Musikerin Franziska. Foto: Roland Dietz

    Nach der hochprozentigen Stärkung stimmte „Jura-Musikantin Franzi“ mit ihrem Schifferklavier das Lied „Auf der Vogelwiese“ an und alle sangen und klatschten begeistert mit. Nachdem der zweite Schnaps getrunken worden war, ging es zum Festgelände, um dort den „Kerwesbaum“ aufzurichten. Dafür hatte man in den letzten Jahren sogar eine Stehvorrichtung angebracht.

    Gepflegtes Brauchtum

    Das Aufstellen von Kirchweihbäumen hat in Franken eine lange Tradition. Es galt bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Garant für einen friedvollen Ablauf des Kirchenfestes. Zur Eröffnung wurde daher das Friedensgebot, der sogenannte „Kirchweihschutz“, verlesen. Die Bürgerinnen und Bürger wurden zu Frieden und Einigkeit verpflichtet – unter Androhung schärfster Strafen bei Missachtung.

    Pause auf dem Ortsplatz mit viel Stimmung.
    Pause auf dem Ortsplatz mit viel Stimmung. Foto: Roland Dietz

    Dies war nötig, um Besucher, die dem Alkohol zu sehr zugesprochen waren, oder Gruppen aus Nachbarorten zur Friedfertigkeit zu besinnen. Natürlich war der „Kerwesbaum“ auch ein Symbol des Ortes, auf den die Bevölkerung stolz war. Der Tanz um „Kerwesbaame“ ist heute noch in vielen Orten beim Kirchweihfest Tradition. So werden Tanzlinden gehegt und gepflegt, um zum Tanz an der Kirchweih auf dem Tanzboden in der Baumkrone einzuladen.

    Ein Prosit auf das Aufstellen und die anstehende Kirchweih.
    Ein Prosit auf das Aufstellen und die anstehende Kirchweih. Foto: Roland Dietz

    Als die lustige Truppe an der Festhalle gekommen war, machten sich Frauen und Männer – von einer Hebekranvorrichtung unterstützt – ans Werk, um den geschmückten Baum in die Höhe zu hieven. Meter um Meter ging es nach oben, und nach nur ein paar Minuten stand er an seinem Platz in der vorbereiteten Stehvorrichtung. Dafür gab es Beifall. Dies gelungene Geschehen wurde von der Aufstellgruppe mit der ersten Maß Bier und einem „Prosit der Gemütlichkeit“ bekräftigt.

    Bratwurst-Duft in der Luft

    Aufstellen der geschmückten über zwanzig Meter langen Fichte.
    Aufstellen der geschmückten über zwanzig Meter langen Fichte. Foto: Roland Dietz

    Bratwurst-Duft zog über das Festgelände an der neuen Vereinshalle, genauso wie die Kirchweihmusik von Musikantin Franzi, die ein Heimspiel hatte. Am Sonntag fand der Festgottesdienst in der Ortskirche St. Andreas statt und am Montag ließen die Weidner Ortsvereine die Kirchweih mit Stimmungsmusik von „Wir sind Wir“ ausklingen.

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