Es ist immer wieder eine feine Sache, wenn die Umweltstation in Weismain in Verbindung mit der Weismainer Künstlerin Elfriede Dauer Malen für Kinder anbietet. „Es spricht natürlich für sich, wenn der Nachmittag mit Anmeldungen ziemlich schnell voll ist“, freut sich Elfriede Dauer auf die nächsten beiden Stunden. „Malen von Seerosen nach Claude Monet mit Aquarellstiften auf handgeschöpftem Papier“ stand auf dem Programm.
Ende der 1860-er Jahre begann Claude Monet, impressionistische Bilder zu malen. Dies war etwas Neues, denn er entfernte sich damit vom prägenden Zeitgeschmack, was seine schon nicht gerade gute finanzielle Situation bis 1890 noch verschlechterte.
In dieser Zeit entwickelte Monet das Konzept der Serie, nach dem er ein Motiv in verschiedenen Lichtstimmungen (morgens-mittags-abends oder bei Sonnenschein-Regen oder unterschiedlichen Jahreszeiten) malte. Daneben begann er, in Giverny seinen berühmten Garten mit japanischer Brücke, wo eben Seerosen wuchsen, anzulegen. Den Garten nutzte er in der Folge auch als Motiv seiner Bilder.

Andächtig lauschten die Kinder den Ausführungen Elfriede Dauers
Andächtig hörten die Kinder den Ausführungen Elfriede Dauers wie bei einer Märchenerzählung zu. Dann durften die Kinder schätzen, wie teuer heute ein Bild von Monet ist. Alle lagen dabei weit daneben, denn seine Seerosenbilder brechen alle Rekorde. So wurde das Gemälde „Le bassin aux nymphéas“ vor Kurzem für 51,7 Millionen Euro versteigert. Schwer also zu glauben, dass er es zu Lebzeiten finanziell schwer hatte.
Nach dieser Einführung durften die Kinder dann loslegen. Ein paar Vorlagen, wie man Seerosen selbst malen könnte, lagen auf den Tischen, und schon waren die Kids in ihrem Element. Das war auch bei der Künstlerin Elfriede Dauer nicht anders, die gerne Hilfestellung zu Beginn gab.

Bei einigen Kindern musste sie das nicht tun. So gab es begeisterte Kinder wie Marie, die gerne immer wieder mitmachen. Oder Sophie, die einfach gerne malt. Sie hat sogar ihre Cousine Frieda aus Wiesbaden mitgebracht, die in Weismain ihre Ferien verbringt und sofort mit Feuereifer dabei war.
Zunächst zeigte Elfriede Dauer den Kindern, wie sie Umrisse mit Bleistift aufzeichnen sollten. Dies sollte mit einer gewissen Leichtigkeit geschehen. Schon waren die Kinder in ihrem Element. Es entstanden Vorzeichnungen, deren Umrisse fast wie Radierungen wirkten. Wichtig war dabei immer das von innen nach außen zeichnen und malen.
Weiter ging es mit dem Ausmalen der Skizzen. Farblich waren keine Grenzen gesetzt. Hochkonzentriert setzten die Kinder ihre Vorstellungen um. Manche hatten sich die Bilder Monets genau angeschaut. Da waren nicht nur Seerosen zu sehen, sondern auch ein Teich oder eine ganze Landschaft dazu.

Bilder wurden zum Schluss veredelt
Zum Schluss kam die Veredelung der Bilder. Mit einem feuchten Pinsel wurden vorsichtig die Aquarellfarben zum Leuchten gebracht. Es durfte nicht vergessen werden, den Pinsel nur feucht zu halten und die Wassertropfen abzutupfen, denn mit zu viel Wasser wären die Farben zu stark verlaufen.
Schließlich kam noch das persönliche Zeichen oder der Name aufs Bild, damit man weiß, wer das Bild gemalt hat. Dann erhielten die Bilder einen Rahmen und fertig war das Kunstwerk. Alle jungen Maler zeigten sich sehr zufrieden. Abschließend wurden noch Lesezeichen bemalt.
Den Kindern machte die Fertigung ihrer kleinen Kunstwerke wieder viel Freude. Es war schnell zu erkennen, dass Malen und Zeichnen ein Hobby sind, das immer wieder neue Perspektiven bietet.