Die 33. Ausstellung der Produzentengalerie Burgkunstadt zeigt Werke von Lucia Scheid-Nam und Adelbert Heil. Die Eröffnung ist am Samstag, 8. Februar, um 17 Uhr. Kunsthistoriker Matthias Liebel wird in das Schaffen von Scheid-Nam und Heil einführen, Petra Fischer umrahmt die Veranstaltung musikalisch auf dem Saxofon.
In den Morgenstunden
An den Wänden der Galerie in Burgkunstadt hängen bei dieser Ausstellung die Gemälde der Initiatorin Lucia Scheid-Nam selbst. In den vergangenen fünf Jahren entstanden vor allem Landschaften in Acryl auf Leinwand, die sie ausgewählt hat. „Ich beginne meistens sehr detailliert – im Laufe des Malens wird es dann immer abstrakter“, sagt sie. Das was konkret bereits auf der Leinwand ist, übermalt sie wieder, sodass es allmählich verschwindet. „So entsteht der Reiz“, erklärt Lucia Scheid-Nam. Die Vorlagen für ihre Bilder sind Eindrücke, die sie auf ihren Reisen sammelt. Sie sieht dann die Sonne hinter einem Gebirgszug untergehen. Oder Hügel, die sich im Wasser spiegeln.
Meist ist es dabei gar nicht wichtig, wo genau der Ort der Inspiration liegt. Eine Ausnahme macht ihr Bild „Obermain“, auf dem noch deutlich der Staffelberg in einer Stimmung aus Landschaft, Licht und Farben schwebt. 1974 kam Scheid-Nam aus Südkorea als Krankenschwester nach Lichtenfels. Die Malerei begleitet sie durch ihr ganzes Leben. Beides verändert sich: Leben wie Gemälde. „Früher habe ich viele wilde Bilder gemalt – jetzt werde ich anständiger“, lacht sie. Die Malerei ist ihr Ausdrucksmittel und ihre Kraftquelle. „Frühmorgens ist das Farbgefühl am besten.“ Wenn sie malt, dann gerne schon früh morgens noch vor Sonnenaufgang. „Ich male dann drei oder vier Stunden, dann bin ich fit.“
Zwischen ihren Bildern stehen die Skulpturen von Adelbert Heil aus Bamberg. Er zeigt in Burgkunstadt aktuelle Figuren aus den vergangenen fünf Jahren. „Mir geht es um Bilder für besondere Lebensumstände. Das sind Situationen oder Beziehungen“, erklärt Heil. Mit Urbildern, die sich unterschwellig lange halten, möchte er sichtbar machen, was noch nicht sichtbar war. „Nicht mehr im selben Boot“ beispielsweise zeigt zwei einander den Rücken kehrende Bildfiguren, die sich auseinandergelebt haben und von nun an getrennte Wege gehen. Mit gesellschaftskritischem Hintersinn nimmt sich demgegenüber die Darstellung „Surfdog“ aus, die eine männliche Aktfigur zeigt, die vor einem hundehüttenartigen Laptop angekettet am Boden hockt. Heil beschäftigt sich viel mit der Entstehung von Filmen. „Meine Figuren sind dann oft wie Stills, also markante Bilder, die aus dem Film herausgenommen sind“, sagt er. Bei Heil lösen sich die Figuren von der Leinwand und sind in 3-D. „Das Umschreiben einer Situation mit einer einzigen Skulptur – das ist der Mehrwert“, sagt er. Das Nachdenken und Beschäftigen mit sozialen Themen ist aktueller denn je.
„Wir sind in einer Zeit des Umbruchs – nicht nur wenn ich an die Wahlen denke“, beschreibt Heil seinen Ansatz. Und so zeigen die Werke Situationen und stellen Fragen. Die Antworten darf jede und jeder selbst finden.
Ausstellungseröffnung xxx Mit Werken von Lucia Scheid-Nam (Burgkunstadt) und Adelbert Heil (Bamberg). Eröffnung am 8. Februar um 17 Uhr in der Produzentengalerie Burgkunstadt. Schönberg 1, Burgkunstadt. Der Eingang in Kunstgarten und Galerie liegt in der Lichtenfelser Straße. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum 23. Februar.