Die Zeichen stehen bei der Karl Eugen Fischer GmbH auf Wachstum. „Das Portfolio ist beeindruckend und es erfüllt uns auch mit Stolz, dass wir mit der Karl Eugen Fischer Maschinenfabrik den weltweit führenden Hersteller und Entwickler für Cordschneidanlagen in unserem Landkreis haben“, stellte Landrat Christian Meißner bei einem Unternehmensbesuch in Burgkunstadt heraus.
Anlass für seine Stippvisite mit dem Wirtschaftsförderer des Landkreises Lichtenfels, Helmut Kurz, war laut Pressemitteilung der Führungswechsel an der Spitze des Unternehmens zu Beginn des Jahres sowie die Übernahme des slowakischen Unternehmens Konštrukta TireTech (KTT) im Dezember.
Im Gespräch mit dem neuen Geschäftsführer und CEO, Dr. Jörn Seevers, dem Chief Financial Officer (CFO), Tilo Heinen, dem die kaufmännische Leitung der Firma obliegt, sowie Produktions- und Fertigungsleiter, Matthias Hofmann, informierte sich der Landrat über die aktuellen Entwicklungen bei der Karl Eugen Fischer GmbH. Sie ist Spezialist für Stahl- und Textilcordschneideanlagen, die zur Herstellung von Zweirad-, Auto-, SUV-, Laster- und Offroad-Reifen benötigt werden.
Auch in den USA, in China und seit kurzem in der Slowakei ansässig
Hauptsitz und Produktionsstätte des 1940 gegründeten Unternehmens ist Burgkunstadt. Tochtergesellschaften gibt es in den USA, in China und seit kurzem auch in der Slowakei.
Cordschneideanlagen sind entscheidend für einen reibungslosen Produktionsablauf des Reifenherstellungsprozesses. Reifenhersteller verwenden die von KE Fischer produzierten Maschinen hauptsächlich zur Herstellung von gummibeschichteten Stahldraht- und Gewebeschichten (kalandriertes Cordmaterial) für Reifenkarkassen und Reifengürtel. Diese Schichten machen den Reifen stabil und verleihen Form und Fahrstabilität.
900 Schneideanlagen an Kunden in rund 50 Ländern geliefert
Innerhalb der vergangenen 50 Jahre lieferte KE Fischer über 900 Schneideanlagen an Kunden in rund 50 Länder weltweit. „Da die Reifenindustrie eine sich ständig weiterentwickelnde Branche ist, steht bei KE Fischer die Innovation an erster Stelle, um somit den Wünschen und Anforderungen des Kunden gerecht zu werden“, unterstrich CEO Jörn Seevers.
Dank dieser starken Kundenorientierung und individuellen Lösungen habe sich KE Fischer zum Spitzenreiter in dieser Technologie entwickelt: „Wir stehen für höchste Qualität!“, so Seevers. „Jede KE-Fischer-Anlage ist auf die Kundenanforderungen zugeschnitten. Die Vision ist, weitere innovative Maschinen für die Reifenproduktion zu entwickeln, schnell zu realisieren und stets an die Kundenbedürfnisse anzupassen.“ Dafür seien die Mitarbeiter des Unternehmens weltweit im Einsatz.
Eine zweite Produktlinie dazugewonnen
Anfang Dezember 2022 übernahm KE Fischer die Konštrukta TireTech (KTT), einen slowakischen Hersteller von Extrusions- und Schneidanlagen für die Reifenindustrie. Tilo Heinen erläutert: „Durch die strategische Akquisition von Konštrukta betreiben wir nicht nur eine Marktkonsolidierung für Schneidanlagen, sondern gewinnen zudem mit Multi-Head-Extrudern eine zweite Produktlinie, die zum weiteren Wachstum des Unternehmens beitragen wird.“
Das Unternehmen sehe signifikante Synergien in dieser Akquisition und werde die Marktposition der neuen Unternehmensgruppe weiter ausbauen. „Unsere Kunden werden von den kombinierten Service- und Engineering-Kompetenzen der beiden renommierten Unternehmen profitieren.“
Dr. Jörn Seevers zeigt sich optimistisch: „Die Reifenindustrie ist nach den Rückgängen in 2019/2020 wieder auf Wachstumskurs. Trotz gegenwärtiger Herausforderungen wie beispielsweise durch Teilemangel in Folge weltweit gestörter Lieferketten und hoher Inflation bleiben die Aussichten sehr positiv.“
Der Bedarf an Fach- und Nachwuchskräften ist hoch
Für seine ambitionierten Pläne hat das Unternehmen einen hohen Bedarf an Fach- und Nachwuchskräften, wie die Geschäftsführung im Gespräch verdeutlichte. Tilo Heinen dazu: „Der Fachkräftemangel in Deutschland ist eine Herausforderung für uns – dank der Akquisition von Konštrukta verfügen wir nun über einen Fertigungsstandort in Osteuropa, der uns helfen wird, unsere ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen.“
Für die Karl Eugen Fischer Maschinenfabrik als traditionsreicher Arbeitgeber in Burgkunstadt wäre es erfreulich schön, wenn sie, wie in den vergangenen Jahrzehnten praktiziert, insbesondere auch Fachleute aus der Region Oberfranken für die Umsetzung unserer Zukunftspläne gewinnen würden.
„Trotz gegenwärtiger Herausforderungen wie beispielsweise durch Teilemangel in Folge weltweit gestörter Lieferketten und hoher Inflation bleiben die Aussichten sehr positiv.“
Dr. Jörn Seevers, Karl Eugen Fischer Maschinenfabrik
Dem Gespräch folgte ein Rundgang durch die Fertigung des Unternehmens. Landrat „Sie senden mit Ihren innovativen Plänen ein positives Zeichen für den Wirtschaftsstandort Landkreis Lichtenfels“, resümierte Christian Meißner resümierte abschließend. „Ich bin beeindruckt von der enormen Flexibilität mit denen unsere heimischen Unternehmen auf die Herausforderungen der Zeit reagieren.“ (red)