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WEISMAIN: Mahnwache für gekündigte BFS-Mitarbeiter in Weismain

WEISMAIN

Mahnwache für gekündigte BFS-Mitarbeiter in Weismain

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    Für jeden der gekündigten BFS-Mitarbeiter wurde die Mahnglocke einmal geläutet. Fotos: Dieter Radziej
    Für jeden der gekündigten BFS-Mitarbeiter wurde die Mahnglocke einmal geläutet. Fotos: Dieter Radziej

    429 Glockenschläge erklangen am Donnerstagnachmittag vor dem Gelände des Logistik-Unternehmens Baur Fullfilment Solutions (BFS). Für jeden der 429 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an diesem Tag ihre Kündigung erhalten hatten, erklang die Mahnglocke einmal. Mit einer Mahnwache bekundeten Mitglieder des Baur-Betriebsrats, der Gewerkschaften und der katholischen Betriebsseelsorge ihre Solidarität mit den Betroffenen. Wie berichtet, wird die Logistik-Tochter der Baur-Gruppe geschlossen, nachdem der Großkunde s.Oliver eine eigene Logistik aufgebaut hat.

    Solidarität mit den gekündigten BFS-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeitern zeigten der Betriebsrat, die Gewerkschaften und die katholische Betriebseelsorge.
    Solidarität mit den gekündigten BFS-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeitern zeigten der Betriebsrat, die Gewerkschaften und die katholische Betriebseelsorge.

    Nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für den Betriebsrat, die Kirche und die Gewerkschaften, die sich in Weismain versammelten hatten, war es ein schmerzlicher Tag, denn abteilungsweise erhielten die 429 Belegschaftsmitglieder ihre Kündigungen ausgehändigt. Damit enden die Beschäftigungsverhältnisse, je nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit, in einem oder mehreren Monaten. Betroffene Mienen waren bei den Mitgliedern des Baur-Betriebsrates zu sehen, die sich in den vergangenen Monaten in vielen Verhandlungen bemüht hatten, sozialen Härtefällen so gut es ging gerecht zu werden.

    Harter Schlag für die Region

    Um die Solidarität den Mitarbeitern und Mitarbeitern gegenüber zu bekunden, hatten sich Vertreter der Gewerkschaft Verdi, des DGB, der KAB und der Katholische Betriebsseelsorge mit einer Mahnglocke neben dem Firmengelände eingefunden. Die Entscheidung zur Schließung des Standorts hinterfragten in kurzen Ansprachen die Betriebsseelsorger Thomas Reich und Norbert Jungkunz. Noch 2020/21 sei von positiven Umsatzentwicklungen berichtet worden, wozu auch die Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Arbeitsleistung maßgeblich beigetragen hätten. Gleichzeitig würden in Polen Investitionen in der Größenordnung von 300 Millionen getätigt.

    „Der Mensch steht im Mittelpunkt“, appellierten die Vertreter der Betriebsseelsorge.
    „Der Mensch steht im Mittelpunkt“, appellierten die Vertreter der Betriebsseelsorge. Foto: Dieter Radziej

    Derartige Entscheidungen bedrohten nicht nur die Existenz vieler Familien, sondern wirkten sich auf die gesamte Region aus, sagte Reich. Deshalb stünden die katholische Betriebsseelsorge und die Gewerkschaften allen Arbeitnehmern zur Seite.

    In anderen Unternehmen habe es nicht immer gleich Entlassungen gegeben, wenn es ihnen nicht ganz so gut gegangen sei, sondern mitunter seien diese Krisen mit Kurzarbeit überbrückt worden, gab DGB-Kreisvorsitzender Heinz Gärtner zu bedenken.

    „Jeder Mensch ist wichtig und verdient Solidarität.“

    Auf Plakaten wurde auch der Stellenwert des Menschen ins Bewusstsein gerückt.
    Auf Plakaten wurde auch der Stellenwert des Menschen ins Bewusstsein gerückt. Foto: Dieter Radziej

    Viele Mitarbeiter seien aus Polen zu BFS gekommen, hätten sich bald in Weismain heimischen gefühlten und dank ihres Einkommens hier Familien gegründet, berichtete Rolf Gnatzy, der den Verdi-General-Sekretär Paul Lehmann vertrat. Außerdem seien Menschen mit Behinderung betroffen, denen es umso schwerer falle, neue Arbeitsplätze zu finden. „Jeder Mensch ist wichtig und verdient Solidarität“, sagte Dekan Lars Rebhan. Er sprach den Betroffenen Mut zu.

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