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MAINROTH: Mainroth: Adventsbräuche vom Anklöpfeln bis zum Frauentragen

MAINROTH

Mainroth: Adventsbräuche vom Anklöpfeln bis zum Frauentragen

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    Viele der alten Adventsbräuche sind heute in Vergessenheit geraten und wirken altmodisch, dabei ist ihre Kernbotschaft immer noch aktuell, stellte Fabian Brand aus Mistelfeld bei seinem Vortrag bei den Senioren der Pfarrei Mainroth fest. Die Menschen machen damit den Advent zu einer besonderen Zeit und bereiten sich auf die Ankunft des Jesuskindes vor.

    Die Adventszeit begann früher schon am Tag nach dem 11. November, dem Namenstag des Heiligen Martin. Der Martinstag markierte auch den Beginn der Fastenzeit bis Weihnachten, daraus entstand auch der Brauch, eine Martinsgans zu verspeisen, damit es vor der Fastenzeit nochmal gut zu essen gab.

    Strohhalme für die Krippe

    Als es noch keine Adventskalender zu kaufen gab, haben sich die Menschen auf einfache Art und Weise selbst eine Art Kalender gebastelt. Schon zum ersten Advent wurde die noch leere Weihnachtskrippe aufgestellt. Jeden Abend durften die Kinder einen Strohhalm nehmen und in die Krippe legen, so dass bis zum Heiligen Abend ein schönes Strohpolster bereitlag, auf das dann das Jesuskind zu liegen kam.

    Das „Anklöpfeln“, das in manchen Gegenden Oberfrankens praktiziert wurde, hat keinen christlichen Hintergrund sondern war ein reines Vergnügen für die Kinder. Sie klopften an die Türen der Häuser und bettelten bei den Bewohnern um eine milde Gabe. Das „Frautragen“ oder „Frauentragen“ ist eng mit der Muttergottes verknüpft. Eine Marienfigur wurde in der Adventszeit von Haus zu Haus getragen und in jedem Haushalt erhielt die Madonna für einen Tag Herberge. Dieser Brauch erinnert an die Herbergssuche von Maria und Josef. Am 24. Dezember endete die Reise, dann erreichte die Marienfigur die Kirche. „So ähnlich haben wir das vor einigen Jahren in Mainroth auch praktiziert“, erinnerten sich die aufmerksamen Zuhörer. Allerdings wanderte die Muttergottes nicht jeden Tag sondern einmal in jeder Adventswoche und erhielt dann Herberge für eine Woche.

    In der Zeit um den 21. Dezember läutet die Wintersonnwende den Winter ein. Früher glaubte man, dass in den längsten Nächten des Jahres das Böse besonders aktiv ist. Mit Weihrauch, Weihwasser und Gebeten wollte man die bösen Geister aus Haus und Hof heraushalten. Daraus ist der Brauch des Ausräucherns entstanden. Heute haben die sogenannten Raunächte zwar ihren Schrecken verloren, aber der Brauch des Ausräucherns wird vielerorts noch praktiziert.

    Heiligenfest im Advent

    In die Adventszeit fallen auch viele Heiligenfeste. Eines der bekanntesten ist der Barbaratag am 4. Dezember. An dem Tag stellen die Menschen gerne Zweige von Obstbäumen ins Wasser und freuen sich über das Blühwunder pünktlich zu Weihnachten.

    St. Nikolaus ist einer der beliebtesten Heiligen der gesamten Christenheit und überall auf der Welt bekannt. Zu seinem Todestag, dem 6. Dezember gedenkt man ihm als einem mildtätigen und wunderwirkenden Bischof und beschenkt die Kinder. Als weitere Heiligenfeste nannte der Fabian Brand die Namenstage des Apostels Andreas (30. November), die Heilige Lucia (13. Dezember) und den Apostel Thomas (21. Dezember).

    Die Seniorenbeauftragte der Pfarrei bedankte sich herzlich für den interessanten Vortrag. Abschließend lud sie die Senioren zur gemeinsamen Adventsfeier am 10. Dezember ins Jugendhaus St. Heinrich ein.

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