Auch wenn in diesem Jahr wegen der Kälte etwas weniger Fieranten kamen, war der Weismainer Martinimarkt ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Auch die Kanalbaustelle auf dem Marktplatz tat dem Markttreiben keinen Abbruch. Allerdings waren einige Geschäftsleute etwas unzufrieden, weil der Zugang zu ihren Läden wegen der beengten Platzverhältnisse erschwert wurde.

So waren über 60 Händler gekommen, um ihre Waren anzubieten. Von den traditionellen Martiniwecken über Tannengrün und Weihnachtsschmuck bis zu warmer Kleidung reichte das Angebot. War wegen des Regens morgens der Besucherandrang recht überschaubar, so war dann am Nachmittag schon einiges los.
Kreatives aus Holz

Nicht nur die Kunden, auch die meisten Anbieter waren wieder zufrieden, wie Gerhard Fischer aus Mainroth der seit vielen Jahren teilnimmt. Schon früh war er auf den Beinen, um einen guten Stellplatz zu ergattern. Seine schönen selbstgefertigten Holzfiguren, meist im weihnachtlichen Design, fanden viele Abnehmer. „Wenn Kunden merken, dass sie etwas Einzigartiges in der Hand haben, wird das auch oft gekauft“, ist er sich sicher. Wenn er irgendwo Holz sieht, hat er rasch eine Idee, um etwas Schönes daraus zu machen. Auch Äste oder Schwemmholz aus heimischen Wäldern oder Bächen verwendet er gerne für seine weihnachtlichen Baum- oder Tierfiguren. Er bemalt sie selbst und veredelt sie etwa mit Holzsternen. So ist jede seiner Arbeiten einzigartig.
Viele Stammkunden

Gefragt waren die Nadelzweige von Kiefern Tannen oder Fichten, Mistelzweige, Adventskränze und Gestecke, die die Firma Sesselmann aus Presseck hinter der St. Martinskirche feilbot. „Viele Stammkunden kommen jedes Jahr“, berichtete Matthias Sesselmann. Für ihn sei es wichtig, dass es von oben trocken bleibt, denn selbst wenn es kalt ist, kämen die Besucher gern zu diesem Markt nach Weismain. Das Weihnachtsgeschäft laufe schon seit ein paar Wochen zufriedenstellend. Auch er setzt auf Natürlichkeit und frische seiner Produkte. Das bestätigt auch Kuni Müller, die ihren Rolator mit Tannenzweigen bepackt hat.

Gerne genießen die Besucher auch einen Imbiss. Brotaufstriche wie Naturhonig liegen im Trend. Auch der Gewürzstand der Familie Blenk aus Bamberg ist wieder gut frequentiert. Schon von weitem duftet es nach Gewürzen, gefragt sind auch Tee und Bonbons, die es sogar mit Glühweingeschmack gibt.
Glühwein- und Bratwurstduft
Der Duft nach Glühwein, Kaffee und Bratwürsten lockten die Genießer an. Und so bildeten sich um die Mittagszeit bei den Bratwurstständen kleine Warteschlangen. Währenddessen tischten die Gaststätten Haxen, Saure Fleck oder Kottelet auf. Sogar Fischbötchen, geräucherte Makrelen und Forellen und andere Fischspezialitäten wurden angeboten.

Der Renner sind die Martiniwecken. Ein solches Weißbrot kauft auch Doris Oppel aus Altenkunstadt, die mit ihrer Mutter Anni den Markt besucht, jedes Jahr. Gerne probieren sie auch das angebotene Weihnachtsgebäck.

Basteln, Kreatives und Genuss gab es im Grünhaus am Eingang zum Kastenhof. Der selbstgemachte Punsch fand reißenden Absatz. Ein beliebter Treffpunkt war wieder der Stand des Missionskreises der katholischen Pfarrei, wo viele einen Glühwein und Lebkuchen genossen, die fleißige Helferinnen für einen guten Zweck verkauften. Genau das richtige für einen kleinen Plausch.
So war der Ausflug nach Weismain für viele ein Gemeinschaftserlebnis. Für Alfred Vogel aus Marktgraitz gehört der Besuch des „Mätthesmarktes“ am Buß- und Bettag einfach dazu.