Wo verbringen Sie, liebe Leser, Ihre Zeit am liebsten? Auf dem Balkon, in der Stammkneipe, einem stillen Platz am See, im Wald, am Staffelberg oder dem Kordigast? Natürlich bietet unser schöner Landkreis jede Menge Orte und Plätze, an denen Sie sich am wohlsten fühlen.
Lassen Sie uns an Ihrem Lieblingsplatz teilhaben und beschreiben Sie uns in Ihren Worten – gerne in Ich-Form –, was diesen Platz für Sie so einzigartig macht. Vergessen Sie bitte nicht, Ihrem Text, der zwischen 3000 und 4000 Zeichen lang sein kann, auch einige schöne Bilder anzufügen. Senden Sie alles unter dem Stichwort „Lieblingsplatz“ per E-Mail an redaktion@obermain.de. Zur Anregung empfehlen wir Ihnen die Beschreibung von Elfriede Stengel aus Burgkunstadt:
Mein Lieblingsplatz ist ein Teil des Sonnenweges oberhalb von Burgkunstadt. Er beginnt oder endet an der Straße von Burgkunstadt nach Ebneth und an der Straße von Burgkunstadt nach Hainweiher. Der Weg ist etwa einen Kilometer lang und es gibt einige Bänke, sogar eine Liegebank für zwei. Herrlich ist die Aussicht auf das Maintal, den Kordigast, Burgkunstadt und Umgebung.
Als Kind wohnte ich in Ebneth. Mehrmals in der Woche ging man nach Burgkunstadt. Die Straße war noch nicht geteert. Bevor man heimwärts das letzte steile Stück des Berges, den sogenannten „Kapf“, bewältigte, ruhte man sich auf der Bank zum Sonnenweg aus, blickte hinunter auf die Stadt und hing seinen Gedanken nach.
Ein unvergessliches Erlebnis mit der Firmpatin
Ein Erlebnis bleibt in Erinnerung. Nach meiner Firmung in der Pfarrkirche von Burgkunstadt gingen wir – meine Firmpatin und ich – zurück nach Ebneth und ruhten uns wie gewohnt auf „unserer Bank“ aus. Da öffnete sie ihre Handtasche und schenkte mir eine Armbanduhr. Das Geld hatte sie sich von ihrem knappen Haushaltsgeld abgespart. Heute nichts Besonderes, aber Anfang der 1950-er Jahre schon.
Später, in Burgkunstadt lebend, war der Sonnenweg oft Ausgangspunkt der Familienausflüge. Die Kinder spielten im Wald, und mein Mann und ich saßen auf einer der Bänke, schauten auf die Stadt hinunter und ein Gefühl der Dankbarkeit stellte sich ein: dass wir in dieser wunderschönen Gegend und liebenswerten Stadt leben und arbeiten durften.
Heute sind die Ausflüge seltener geworden und nur mit Hilfe des Autos und des Wanderstockes zu meistern, aber die Liebe zum Lieblingsplatz bleibt.
Auch die Enkeltöchter sind begeistert
Sehr schön ist es dort um diese Jahreszeit. Es gibt neben der herrlichen Aussicht noch so viel zu entdecken. Ein Felsentor im Wald, ein Ameisenhaufen, knorrige Eichen und vieles mehr. Das finden auch unsere Enkeltöchter, die uns beim letzten kleinen Ausflug begleitet haben.