Auf „Spurensuche im Wald“ begaben sich sich die Kinder und Jugendlichen mit dem Jäger Manfred Hofmann bei einer Exkursion durch den Burgkunstadter Stadtwald.
Der Ausgangspunkt dieser Aktion des Jugend-Sommer-Ferienprogramms der CSU war der Wald oberhalb von Burgkunstadt. Auch Bürgermeisterin Christine Frieß stieß dazu. Derartige Führungen seien wichtig, um die natürlichen Zusammenhänge und den Lebensraum Wald mit seinen freilebenden Tieren kennenzulernen, sagt sie.
Schon im Kindesalter sei er mit dem Weidwerk in Berührung gekommen, denn sowohl sein Großvater als auch sein Vater waren Jäger, berichtete Manfred Hofmann den Kindern und Jugendlichen. Daher sei es für ihn eine Selbstverständlichkeit gewesen, schon in jungen Jahren die Jägerprüfung abzulegen, um den Jugendjagdschein zu erwerben.
Wichtiger Lebensraum
Bayern sei zu etwa einem Drittel bewaldet und damit das waldreichste Bundesland. Aufgeteilt sei der Forst in den Staatswald, den Körperschaftswald und den Privatwald. „Natürlich müssen diese Wälder auch gepflegt und bewirtschaftet werden, denn sie sichern die frische Luft und reines Wasser und liefern einen der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe, das umweltfreundliche Holz“, erklärte Manfred Hofmann. Auch als Naherholungsraum und zum Schutz vor Überschwemmungen, Erosionen und Lawinen trage der Wald maßgeblich bei. Außerdem biete er einer Vielzahl von freilebenden Tierarten einen Lebensraum und sichere ihre Nahrungsgrundlage. Auch die unterschiedlichsten Baumarten, Pflanzen, Insekten, Pilze und Mikroorganismen können sich in dieser „Lebensgemeinschaft Wald“ entfalten.

Zur Nutzung in den Gemeinschafts- und Eigenjagden sei es erforderlich, eine Jägerprüfung abzulegen und sich erst einen Jagdschein, beispielsweise bei der Unteren Jagdbehörde, ausstellen zu lassen. Um die Jagd ausüben, bedarf es eines Begehungsscheins oder der Anpachtung einer Reviers, dessen Mindestgröße gesetzlich festgelegte ist. Zur „hohen Jagd“, die früher den Herschern und dem Adel vorbehalten war, zählen Rothirsch, Damhirsch, Elch, Wildschweine, Gemse, Mufflon, Steinbock und Auerhuhn, während in den „Niederwildjagden“ vor allem Rehe, Hasen, Fasanen und Raubwild bejagt werden durfte. Außerdem erläuterte er die Festlegung der Abschusszahlen.
Spuren von Rehen und Fuchsbau
Beim Gang durch den Wald erläuterte Manfred Hofmann den Kindern und ihren Eltern die verschiedenen Nadel- und Laubbäume. Dann entdeckten sie im Waldboden die ersten Fährten: Es waren die Schalenabdrücke von Rehen. Auch eine verfegte Fichte, deren Rinde durch einen Rehbock abgeschabt worden war, um sich den Bast an seinem Gehörns abzuschubbern oder sein Revier zu markieren, entdeckten sie.
Interessant war es zu erfahren, dass im Gegensatz zu den Hornträgern, wie Gemsen und Steinwild, die männlichen Abkömmlinge des Rehwilds und des Rotwilds ihr Gehörn alljährlich abwerfen und ein Neuaufbau erfolgt. Wie sich anhand der Abwurfstangen das Alter des Rot- und Rehwildes abschätzen lässt, verdeutlichte Hofmann anhand von Gehörnen von Rehböcken und des Rotwilds.
Das auch Füchse in vielen Revieren noch leben, wurde den Ferienkinder deutlich, als sie an einem Fuchsbau angelangt waren. Dass dieser auch „befahren“ war, wie es in Jägersprache genannt wird, war an Knochenresten und Spuren in der Umgebung zu erkennen. So entdeckten sie viele Spuren von Tieren im Wald, wie eine Schwarzwild-Suhle. Beeindruck waren alle von dem erlebnisreichen Tag.