Gebundene Ganztagsschule, Mittlere-Reife-Zug, Bandklasse für die fünfte und sechste Jahrgangsstufe: An der Altenkunstadter Mittelschule wurde im Laufe der Jahre das Angebot für Schülerinnen und Schüler kontinuierlich ausgebaut. Seit Kurzem darf sich die Bildungseinrichtung nun auch Seminarschule nennen. Junge Fachlehrer-Anwärter bereiten sich hier im Rahmen ihrer schulpraktischen Ausbildung auf ihre künftige Lehrtätigkeit mit Jugendlichen vor.
„Das ist ein wichtiger Tag für uns“ stellte Stefanie Mayr-Leidnecker bei der Vorstellung der neuen Einrichtung fest. Das Seminar für angehende Fachlehrer, das sich über zwei Jahre erstreckt, bildet nach den Worten der Lichtenfelser Schulamtsdirektorin die zweite Phase der Lehrerbildung in Bayern: „Hier lernen sie all das, was sie an der Universität noch nicht gelernt haben.“ Mayr-Leidnecker freute sich, dass man mit der Herzog-Otto-Schule in Lichtenfels, der Adam-Riese-Schule in Bad Staffelstein und der Altenkunstadter Mittelschule nun über drei Seminarschulen verfüge, was für einen relativ kleinen Schulamtsbezirk wie Lichtenfels keine Selbstverständlichkeit sei.
Ralf Perle aus Scheßlitz ist der Seminarleiter
In Altenkunstadt ist Ralf Perle aus Scheßlitz als Seminarleiter tätig. Wie der 46-Jährige betonte, werde an der Altenkunstadter Mittelschule ein Fachlehrer-Seminar für den musisch-technischen Bereich angeboten. „Die Fachlehrer-Anwärter werden während ihres Vorbereitungsdienstes für eine bestimmte Stundenzahl hospitieren, aber auch eigenverantwortlich Unterricht halten“, erläuterte er. Sie sollen sehen, wie Unterricht abläuft, sowie die Fachräume und digitalen Medien kennenlernen. Seminartage finden laut Perle einmal pro Woche jeweils dienstags statt.
Der Seminarleiter freute sich, dass die Altenkunstadter Mittelschule über eine neue Schulküche und einen ebenfalls neu ausgestatteten Computerraum verfügt. Lediglich der in die Jahre gekommene Werk- und Technikraum könne seiner Ansicht nach eine „Auffrischung“ vertragen.
Rektor Manfred Heinbuch und Bürgermeister Robert Hümmer freuten sich, dass die Altenkunstadter Mittelschule als Seminarschule ausgewählt worden ist und zwar nicht nur für ein einmaliges Seminar, sondern als Dauereinrichtung. Dies komme letztlich auch dem Schulstandort zugute. Die nötigen Voraussetzungen sind dem Schulleiter zufolge erfüllt, denn an den dafür erforderlichen Räumen und der Ausstattung mangele es nicht. Davon überzeugten sich die Gäste bei einem Rundgang durch das Gebäude, wobei sie auch einen Blick in den Seminarraum der Fachlehrer-Anwärter werfen konnten.