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BURGKUNSTADT: Modellschiff-Parade im Freibad „Kunomare“ Burgkunstadt

BURGKUNSTADT

Modellschiff-Parade im Freibad „Kunomare“ Burgkunstadt

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    Rudolf Mager aus Weismain steuert seinen vier Kilo schweren Katamaran „Topcat.“ Fotos: Stephan Stöckel
    Rudolf Mager aus Weismain steuert seinen vier Kilo schweren Katamaran „Topcat.“ Fotos: Stephan Stöckel Foto: Stephan Stöckel

    Martinshörner erklangen am Sonntag im Freibad „Kunomare“, Löschwasser spritzte aus den Rohren. Nicht Feuerwehrleute waren im Einsatz, sondern Modellschiffer aus nah und fern. Sie ließen ihre Feuerlöschboote in den beiden Becken zu Wasser oder schicken das Boot der Wasserschutzpolizei auf einen Einsatz. Dabei begegnen ihnen jede Menge Hochseeschlepper, Segelboote, Kriegsschiffe, Yachten und sogar ein vier Kilogramm schwerer Katamaran im Minitaturformat, die bei sonnigem Herbstwetter über die „Borkuschter See“ schipperten.

    Marko Graf-Durin von den Bootsfreunden Bayern aus Neumarkt in der Oberpfalz zeigt den Besuchern des Innenleben seiner Yacht „Nayade.“
    Marko Graf-Durin von den Bootsfreunden Bayern aus Neumarkt in der Oberpfalz zeigt den Besuchern des Innenleben seiner Yacht „Nayade.“ Foto: Stephan Stöckel

    Dutzende Kapitäne aus Bayreuth, Erlangen, Haßfurt, Hof, Mönchengladbach, Neuenmarkt, Nürnberg, Neumarkt in der Oberpfalz, Offenbach, dem Osterzgebirge sowie anderen Orten Deutschlands hatten sich versammelt, um ferngesteuert ihre Modelle gemächlich segeln zu lassen oder mit hohem Tempo durchs Wasser zu jagen. Das dritte Modellschifftreffen und Schaufahren, das Frank Ibach aus dem Burgkunstadter Ortsteil Ebneth, unterstützt von der Stadt Burgkunstadt, organisiert hat, war ein voller Erfolg.

    „Der Modellbau bringt Entspannung in meinen Alltag.“

    Daniela Düll aus Haßfurt

    „Der Modellbau bringt Entspannung in meinen Alltag“, sagte Daniela Düll aus Haßfurt. „Wenn dann die Schiffe auf dem Wasser richtig funktionieren, dann löst das in mir Glücksgefühle aus.“ Die 48-Jährige hat dem Nachbau des Feuerlöschbootes Düsseldorf 2, das im Original auf dem Rhein im Einsatz ist, ein Soundmodul verpasst. Das kann man hören am Martinshorn und dem Decksalarm. Eine Wasserpumpe sorgt dafür, dass das Miniatur-Schiff wie sein großes Vorbild löschen kann.

    Sanft gleiten zwei ferngesteuerte Segelboote durch das Becken.
    Sanft gleiten zwei ferngesteuerte Segelboote durch das Becken. Foto: Stephan Stöckel

    Lokalmatador Werner Hahn aus Altenkunstadt hatte mehrere selbstgebaute Kriegsschiffe mitgebracht. In seine Nachbildung des Schweren Kreuzers „Prinz Eugen“ hat er rund 1000 Stunden investiert. „Beim detailgetreuen Nachbau eines Schiffes braucht man Geduld und eine ruhige Hand“, sagte der Modellbaufan. Es sei kein Hexenwerk, solche Schiffe zu bauen, aber ein bisschen handwerkliches Geschick sollte man schon mitbringend, meinte Hahn. Von Vorteil sei es auch, sich über die geschichtlichen Hintergründe der Schiffe zu informieren. Insgesamt 5000 Einzelteile hat der Altenkunstadter bei der „Prinz Eugen“ verbaut. Im Kunomare ließ er ein Zollboot durchs Wasser sausen.

    Werner Hahn aus Altenkunstadt vor seinem Nachbau des japanischen Schlachtschiffes „Yamato“, das am 7. April 1945 im Atlantik versenkt worden war.
    Werner Hahn aus Altenkunstadt vor seinem Nachbau des japanischen Schlachtschiffes „Yamato“, das am 7. April 1945 im Atlantik versenkt worden war. Foto: Stephan Stöckel

    Sven Schmitt aus Neuenmarkt im Landkreis Kulmbach steuerte einen Hochseeschlepper durch das Becken. Er hat das Modellschiff, an dem der Zahn der Zeit genagt hatte, von einem Modellbaukollegen erworben und wieder auf Hochglanz gebracht. Zwei Jahre hat er daran herumgebastelt. Das Hobby beruhige ungemein, sagte der Modellbaufreak. Zugleich räumte er ein, dass das Ganze mit den vielen kleinen Teilen aber auch eine Fummelbarbeit sei, die Genauigkeit und Konzentration erfordere. Der Hochseeschlepper verfügt über zwei Heck- und einen Quermotor.

    Ohne Motor kommen die Segelschiffe aus, die gemächlich über das Wasser gleiten. Heico Borkenhagen aus Nürnberg hatte mehrere Segelboote mit dabei. Eines davon glitt lautlos durch das Becken. „Das ist meine ,Micromagic‘. Sie segelt bei leichtem und mittelstarken Wind“, beschrieb er sein Kunststoffmodell. Er steuerte es mit seiner Fernbedienung. Im Schiff befinden sich ein kleiner Akku und ein Empfänger.

    Modellschiffe drehten am Sonntag ihre Runden im Burgkunstadter Freibad „Kunomare.“
    Modellschiffe drehten am Sonntag ihre Runden im Burgkunstadter Freibad „Kunomare.“ Foto: Stephan Stöckel

    Kinder dürfen ans Steuer

    Die Schiffsmodellbaufreunde aus Bayreuth hatten sich ebenfalls eingefunden. Sie hatten mehrere Spaßboote mitgebracht, die die kleinen Besucher unter Aufsicht der erwachsenen Profis fernsteuern durften. In einem Boot, „Grasses Vieh“ genannt, flitzte Scrat, das unglückselige Säbelzahn-Eichhörnchen aus dem Trickfilm „Iceage“, über das „Kunstadter Meer.“ Am anderen Ufer brache die Wasserschutzpolizei zu einem Einsatz auf, deren Modellschiff es auf eine Höchstgeschwindigkeit von rund 17 Stundenkilometern bringt.

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