„Vor euch steht ein gealterter Mann und möchte mit euch singen“, rief Hans-Kurt Ebert den rund 60 Frauen und Männern zu, die sich zu einem herbstlichen Musiknachmittag der evangelischen Frauenhilfe Altenkunstadt im katholischen Jugendheim „Villa“ versammelt hatten. Die Songs, die der 81-jährige Liedermacher aus Sonneberg in Thüringen dabei anstimmte, hat er selbst geschrieben. Mit der Gitarre begleitete er seine Darbietungen.
Singen als Gebet
„Singen bedeutet für mich Loben, Danken und Beten zu unserem Schöpfer. Es ist für mich ein Gottesdienst der besonderen Art“, erklärte Ebert seinen Zuhörerinnen und Zuhörern, unter denen auch Pfarrer Rainer Axmann aus Weitramsdorf war. Musikalisch zum Ausdruck brachte er dies mit dem Song „Wir singen ein Lied dir zur Ehre, dir zum Lob.“ An die Zeit, als eine Grenze das Land zerriss, erinnerte er mit der melodiösen Weise „Bin wieder mal hier, wo mit Freude gesungen wird.“ Einem Lob auf die Freundschaft und Gemeinschaft unter Menschen kam das Stück „Ich mach Station am Weg, auf dem ich geh“ gleich.
Auch zu biblischen Geschichten hat Ebert flotte Lieder geschrieben. Einer dieser Songs erinnert an den Propheten Jona, der auf dem Meer bei einem Sturm von einem Wal gerettet wird. „Jeder von uns ist einmalig, von Gott erschaffen und für jeden hat er einen Plan“, erklärte der Musiker. Auf hörenswerte Weise zum Ausdruck brachte er dies mit dem Lied „Ich schau links, ich schau rechts. Wenn das Lied zu Ende ist, sag´ ich dir, wer du bist.“ Von einem kostbaren Geschenk, von dem jeder seinen Mitmenschen etwas abgeben kann, erzählt er in dem Song „Das Geschenk der Zeit.“
Hans-Kurt Ebert hat in seinem Leben viel mit Kindern gesungen. An diese schönen Erlebnisse erinnerte er mit den Liedern „Was Gott sagt, was Gott spricht, hält er und vergisst es nicht“ und „Fange mit Teilen an, dass jeder gut leben kann.“ Mit sportlichen Bewegungen verbunden war der Song „Der grüne Zweig in unserer Hand, der grüne Zweig in unserem Land.“ Glaube und Singen gehören nach Ansicht des Thüringers zusammen: „Es soll Gutes bewirken bei dem, der ein Lied hört.“ Musikalisch verdeutlichte er dies mit der zum Nachdenken anregenden Frage „Bist du noch da?“.
Aufstehen für Menschlichkeit
„Ich stehe auf gegen Gewalt, ich stehe ein für Menschlichkeit“ sind die Grundgedanken des Songs „Vieles kehrt wieder, was schon da gewesen.“ Nachdenkliche Elemente beinhalteten die Friedenswünsche, die bei den Friedensgebeten in Sonneberg gesprochen werden, und Eberts Lied der Hoffnung „Wir sind miteinander da, miteinander jedes Jahr“, mit dem das Herbstkonzert ausklang.
„Vielen Dank, das war einfach wunderbar“, schwärmte Erika Fürst vom Leitungsteam der Frauenhilfe und überreichte Ebert ein Geschenk. Die Zuhörerinnen und Zuhörer klatschten nicht nur Beifall, sondern sangen auch dem Liedermacher aus Sonneberg zu Ehren „So ein Tag, so wunderschön wie heute.“
Erika Fürst kündigte an, dass die Frauenhilfe am Dienstag, 19. November, um 14 Uhr das Tischabendmahl feiert. Das Friedrich-Baur-Seniorenzentrums hat für den Gottesdienst am Vortag des Buß- und Bettags den Saal zur Verfügung gestellt. Ein gemütliches Miteinander bei Weiß- und Bockwürsten rundete den Nachmittag ab.