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BURGKUNSTADT: Produzentengalerie: Drinnen und draußen Platz für Kunst

BURGKUNSTADT

Produzentengalerie: Drinnen und draußen Platz für Kunst

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    Die Skulpturen von Lothar Seruset und Bilder von Heidemarie Schellwanich-Fries sind noch bis zum 11. August zu sehen.
    Die Skulpturen von Lothar Seruset und Bilder von Heidemarie Schellwanich-Fries sind noch bis zum 11. August zu sehen.

    Mit der 30. Ausstellung der Produzentengalerie beginnt ein neues Kapitel. Heidemarie Schellwanich-Fries und Lothar Seruset sind die ersten beiden Künstler, die in den neuen Räumen am Schönberg ausstellen.

    Zur Vernissage am vergangenen Samstag machten sich Freundinnen und Freunde der Galerie und der Künstler auf den Weg, um dabei zu sein. Sie kamen aus Bamberg und Coburg, aus Kronach und Kulmbach, aus Bad Staffelstein oder Lichtenfels.

    Von Licht durchflutet

    Und sie erlebten Großartiges. Der neue Galerieraum ist hell und hoch, die Kunstwerke können auch mit dem notwendigen Abstand betrachtet werden.

    Vom Eingang an der Lichtenfelser Straße in Burgkunstadt schlängelt sich ein Weg durch den Garten hinauf zur Galerie. Dieser Raum wurde in die Ausstellungseröffnung mit einbezogen. Zum einen mit „Dance“ einer Skulptur von Klaus Rieck. „Wir wollen noch weitere Skulpturen namhafter Bildhauer hier zeigen“, sagt Kuratorin Lucia Scheid-Nam. Zum anderen mit der Party, zu der die Eröffnung wurde. Drinnen und draußen, Kunst und Feier verschmolzen zu einem Ganzen. So wie auch Heidemarie Schellwanich-Fries Schicht für Schicht ihre Farben zu einem Kunstwerk wachsen lässt.

    Die neue Galerie war voller Kunstfreunde.
    Die neue Galerie war voller Kunstfreunde. Foto: Tim Birkner

    Über Objektkunst zur Malerei

    Kunsthistoriker Matthias Liebel führte in ihr Werk und das von Lothar Seruset ein. Erlernt hat Heidemarie Schellwanich ihr bildnerisches Gestalten in Kursen an Kunst- und Designschulen in Zürich, Luzern und in Schönenwerd: beseelt von dem Wunsch, in ihr ruhende kreative Fähigkeiten und Talente zum Leben zu erwecken und als Kursleiterin in ihrem eigenen Atelier an andere weiterzugeben.

    „Ich will Menschen begleiten, die sich auch neu orientieren wollen, die ihre schlummernden Wünsche und Träume verwirklichen wollen“, so Schellwanich-Fries.

    Über das Anfertigen von Objekten aus Metall, Glas und Spiegeln gelangte sie zur Schaffung von plastischen Arbeiten und schließlich zur Malerei – einer überwiegend abstrakten Malerei, die bestenfalls ansatzweise gegenständliche Motive zu erkennen gibt und dem Betrachter Freiraum genug belässt; das Ganze ausgeführt in bunten Farben, teils mit dem Pinsel, teils mit dem Spachtel auf die Bildfläche gebracht, bisweilen ergänzt um zeichnerische Elemente mit Farbstiften und Kreiden.

    Rund um die Skulptur „Dance“ feierten die Besucherinnen und Besucher. Fotos: Tim Birkner
    Rund um die Skulptur „Dance“ feierten die Besucherinnen und Besucher. Fotos: Tim Birkner

    Fasziniert von den Strukturen des Farbauftrages und der Wirkung halb-transparent einander überlagernder Malschichten, entwickeln die Bilder ein gestalterisches Eigenleben, dem die Künstlerin während des Arbeitens an ihnen Raum gibt, sich nach dem Prinzip des gelegten Zufalls frei zu entfalten.

    Für die Betrachter geht es vor allem darum, wie die Werke wirken: Wecken sie Entdeckerfreude, entfachen sie eine Lust auf Farben und Formen, eine Freude an der Kunst? Inspirieren sie zu eigenen Gedanken, zu neuen Wahrnehmungen unserer selbst und der Welt um uns herum?

    Genauer hinsehen wichtig

    „In der Tat ist das, was wir motivisch auf den Gemälden von Heidemarie Schellwanich zu sehen bekommen oder zu sehen glauben, in weiten Teilen das Produkt unserer eigenen projektiven Phantasie“, sagt Liebel an die Gäste der Vernissage gerichtet.

    „Von expressiver Ausdruckskraft, jetzt allerdings sehr wohl gegenständlich gebunden, sind demgegenüber die Skulpturen von Lothar Seruset aus der Nähe von Neuruppin“, sagt Kunsthistoriker Liebel. Leitthema seiner vollplastischen Arbeiten ist der Mensch: als archetypische Erscheinung und eingebunden in einen erzählerischen Kontext. Bisweilen sind es zwei oder mehrere Figuren, die aufeinander herumturnen und versuchen, sich gegenseitig in der Balance zu halten. Als Einzelwesen stehen sie auf Kugeln oder auf Stelen, auf einem Auto oder auf einer Ansammlung von Totenköpfen. Andere Figuren versuchen, auf Tieren ihr Gleichgewicht zu halten, oder balancieren weitere Bildelementeauf ihrem Kopf: eine Krone, einen Fisch, ein ganzes Waldplateau oder das Ulmer Münster.

    Viele kleine Bilder, viele Farben: Schellwanichs Bilder begeistern hier in Gelb- und Rosatönen.
    Viele kleine Bilder, viele Farben: Schellwanichs Bilder begeistern hier in Gelb- und Rosatönen.

    „Wiewohl wir die narrativen Zusammenhänge dieser Darstellungen vielleicht nicht immer auf Anhieb verstehen, wird uns beim Betrachten der Arbeiten von Lothar Seruset, die manchmal in Keramik geformt, manchmal in Bronze gegossen, meist aber aus Holz geschnitzt und anschließend bemalt wurden, doch ziemlich rasch klar, dass sie inhaltlich für sehr viel mehr stehen, als es auf den ersten Blick scheint. Sie thematisieren unseren Umgang mit der Natur, unser Verhältnis zum Tod, zu unserem persönlichen familiären Umfeld und zu unseren Mitmenschen“, so Kunsthistoriker Liebel.

    Draußen geht die Party in einem neuen Lebensraum für Kunst weiter. Und die Gäste der Vernissage feiern bei Musik von Dave'n'mor – jetzt gesellt sich noch ein Schlagzeug hinzu – noch lange. Der Umzug in die neuen Innen- und Außenräume hätte nicht besser gelingen können.

    Dave´n´more spielte zur Eröffnung der neuen Galerie.
    Dave´n´more spielte zur Eröffnung der neuen Galerie. Foto: Tim Birkner

    Die Bilder von Heidemarie Schellwanich-Fries und die Skulpturen von Lothar Seruset sind noch bis zum 11. August in der Produzentengalerie Burgkunstadt zu sehen. Die Öffnungszeiten sind jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Die neuen Räume der Galerie sind Am Schönberg 1 in Burgkunstadt – Zugang über die Lichtenfelser Straße.

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