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Baiersdorf: Romantische Wohnmobil-Hochzeit

Baiersdorf

Romantische Wohnmobil-Hochzeit

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    Michaela und Matthias Förster mit Tochter Marie aus Schimmendorf wurden mit einer Wohnmobil-Hochzeit überrascht – und freuen sich riesig.
    Michaela und Matthias Förster mit Tochter Marie aus Schimmendorf wurden mit einer Wohnmobil-Hochzeit überrascht – und freuen sich riesig. Foto: Corinna Tübel

    Die Nachmittagssonne strahlt seit vielen Stunden, die Einfahrt ist mit Rosenblättern geschmückt, dann trifft die Pferdekutsche mit dem Brautpaar ein. Fast so, wie es sein soll, denken sich Beobachter. Fast so, wie es geplant war, denken sich Michaela Förster-Kögel und Matthias Förster – bis sie den geschmückten Wohnwagen auf dem Parkplatz des Restaurants und Hotels Fränkischer Hof in Baiersdorf erblicken: Er wird ihnen für die nächsten Stunden als Speiselokal und Behausung zur Verfügung stehen.

    „Die Überraschung ist echt geglückt“, verraten die beiden, die sich am Morgen im Standesamt Mainleus das Ja-Wort gegeben haben. Auch Tochter Marie, die sichtlich Spaß an der Fahrt mit der Pferdekutsche hatte, staunt. Es war vor allem die Schwester der Braut, die ihr mit dieser „Wohnmobil-Hochzeit“ einen schönen Tag bereiten wollte – trotz der Corona-Krise und trotz fehlender Gäste. Denn diese dürfen an der privaten Feier nicht teilnehmen.

    Schönster Parkplatz Deutschlands mit Teddybär-Figuren in Hochzeitskleidern

    Die Eltern der Braut wohnen in großzügigem Abstand noch der Begrüßung bei, die zwei kleine Marienkäfer-Damen – herzlichst von Simone Seidel eingeladen - vollziehen. Es folgt ein Rosenregen sowie ein selbst verfasstes Gesicht von Simone Seidel, Inhaberin des Hotels und Restaurants mit dem wohl gerade schönsten Parkplatz Deutschlands – geschmückt mit mannsgroßen Teddybär-Figuren in Hochzeitskleidern, einer Begrüßungstafel sowie unzähligen Herzluftballons.

    Wie eine Prinzessin: Mit der Kutsche ging es vom Standesamt Schimmendorf zum Fränkischen Hof nach Baiersdorf.
    Wie eine Prinzessin: Mit der Kutsche ging es vom Standesamt Schimmendorf zum Fränkischen Hof nach Baiersdorf. Foto: Rommy Denk

    Das Lieblingslied des Paares „Wunderschön“ von CY Taylor ertönt aus einem CD-Player, die beiden schunkeln gemeinsam mit Tochter Marie auf dem Arm. Doch nach dem Genuss der Hochzeitstorte bleiben sie alleine zurück und genießen ein romantisches Hochzeitsdinner, bestehend unter anderem aus einem leckeren Frühlingssalat, traditioneller fränkischer Hochzeitssuppe, Rumpsteak- und Flugenten-Variationen sowie einem süßen Nachtisch.

    Servicekräfte haben die einzelnen Speisen an das wunderschön dekorierte Wohnmobil geliefert – teilweise mit dem Auto, da der Weg von der Küche bis zum Parkplatz länger sei, als man denkt, verrät Simone Seidel. Das Essen soll schließlich nicht abkühlen.

    Das Konzept Wohnmobil-Dinner deutschlandweit schon etabliert

    Das Konzept des Wohnmobil-Dinners, das der Fränkische Hof seit rund sechs Wochen anbietet, erfreut sich mittlerweile in ganz Deutschland großer Beliebtheit.

    Von wegen öde und spartanisch: Das Wohnmobil-Dinner am Fränkischen Hof in Baiersdorf ist zu Hochzeitstagen und „Allerwelts-Tagen“ stilvoll.
    Von wegen öde und spartanisch: Das Wohnmobil-Dinner am Fränkischen Hof in Baiersdorf ist zu Hochzeitstagen und „Allerwelts-Tagen“ stilvoll. Foto: Corinna Tübel

    Auch in Baiersdorf, wo Simone Seidel die Idee einer Kundin zum Liefergeschäft auf dem eigenen Gelände aufgriff, nutzen viele Gäste die Möglichkeit, ihr Wohnmobil auf dem Parkplatz abzustellen, via Telefon oder Mail Speisen von der eigenen „Womo-Dinner“-Karte zu bestellen und innerhalb der eigene vier Wände zu genießen – inklusive Tabletts, Tischdecken und Kerzen.

    „Man muss nicht abspülen und man kommt mal raus, gerade in diesen Tagen. Außerdem unterstützt man die Gastronomie“, erklärt Christian Dörfler aus Bayreuth, einer der „Wiederholungstäter“ des Womo-Dinners in Baiersdorf, der zufällig an diesem Tag vor Ort ist.

    „Die Braut wollte immer heiraten wie eine Prinzessin. Und so soll es auch sein!“

    Simone Seidel, Inhaberin des Hotels und Restaurants

    Die Idee der Wohnmobil-Hochzeit ist dagegen neu: Zwar hatte Simone Seidel im Vorfeld beim Landratsamt Lichtenfels um eine Sondergenehmigung für eine Bewirtung des Hochzeitspaares im Restaurant gebeten, doch diese nicht erhalten. Sie hat Verständnis dafür – und gleich darauf die Idee zur Nutzung eines Wohnmobils. Den Verleih dessen organisierte sie über eine alte Schulfreundin. In den letzten Tagen vor der Hochzeit waren sie und ihr Team sehr aufgeregt: „Die Braut wollte immer heiraten wie eine Prinzessin. Und so soll es auch sein!“

    Gäste teilen sich auf Stationen auf

    Bis zum Schluss ist das aus Schimmendorf stammende Brautpaar von der ungewöhnlichen Hochzeits-Idee überwältigt. Schon im vergangenen Jahr habe ein Hochzeitstermin festgestanden, erzählen die beiden. Wegen der Corona-Krise haben sie diesen aber ins neue Jahr verschoben – und bangen auch noch bis vor wenigen Wochen um ihre Gäste.

    Ein unvergesslicher Tag für die kleine Familie.
    Ein unvergesslicher Tag für die kleine Familie. Foto: Corinna Tübel

    Diese jedoch zeigen sich kreativ und unerschütterlich: Einzeln und mit den Corona-Regeln konform, erwarten sie Michaela und Matthias an verschiedenen Stationen entlang ihrer Fahrt nach Baiersdorf – ebenfalls durch die Schwester und die Mutter organisiert: Der Schwager der Braut lässt gemeinsam mit ihr traditionell Luftballons in den Himmel steigen, anschließend singen deren Schwiegereltern das Lieblingslied des Paares auf einer kleinen Bühne.

    Auch die Arbeitskollegen des Bräutigams, der Chef der Braut sowie die Paten erwarten die beiden an weiteren Wegpunkten und beglückwünschen sie. Im Gegenzug erhalten diese ein kleines Lunchpaket mit einem Viertel der Hochzeitstorte ähnlichen Leckerei aus der Küche des Fränkischen Hofs Baiersdorf.

    Das stilvolle Hochzeitsmenü nahm das Brautpaar aus Schimmendorf im Wohnmobil ein.
    Das stilvolle Hochzeitsmenü nahm das Brautpaar aus Schimmendorf im Wohnmobil ein. Foto: Corinna Tübel

    „Das war super“, freut sich Michaela Förster-Kögel, die nun doch eine Hochzeit mit lieben Menschen feiern kann – wenn auch auf ungewöhnlichem Weg. Lediglich der Termin für die kirchliche Hochzeit und das Ziel der Flitterwochen liegen noch in weiter Ferne.

    „Neuland“ betreten und total begeistert

    Doch dafür können sie eine neue Erfahrung für ihr gemeinsames Leben verbuchen: Gemeinsame Stunden in einem Wohnmobil, denn für beide ist diese Behausung „Neuland“. Doch ihr Fazit nach der gelungenen Überraschung lautet: „Wir können uns eine Urlaubsreise mit einem Wohnmobil sehr gut vorstellen. Wir sind echt begeistert!“

    Der Freude kann da auch der Sturm, der am Abend über die Lande gezogen ist, nichts anhaben. Denn am Tag der Hochzeit selbst strahlt herrlicher Sonnenschein.

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