Bei guter Gesundheit feierte die beliebte Burgkunstadterin Ruth Hanft ihren 85. Geburtstag feiern. Wenn sie von früher erzählt, wird deutlich, dass ihr Leben nicht immer einfach war. So musste sie 1945 aus Oberschlesien flüchten. Ein wenig ist der Dialekt aus der Heimat bei ihr noch herauszuhören.
Es war kalt im damaligen Winter, als sie mit einem Güterzug in Lichtenfels mit Verwandten ankam, erinnert sie sich. Auch gab es wenig zu essen: „Wir mussten betteln gehen. Da ich ein dünnes Mädchen gewesen bin, hat das die Menschen dazu bewegt, dass ich mehr zugesteckt bekommen habe, als die Erwachsenen.“ Daheim sei das Leben von Landwirtschaft geprägt gewesen, berichtet Ruth Hanft. Den Vater habe sie verloren, als dieser in Russland gefallen ist.
Nach der Flucht habe man in Burgkunstadt bei den Familien Krosch und Wiemann gewohnt, so die die Jubilarin. Später bauten ihr Mann und sie ein Haus im Danziger Weg, in das sie 1963 zusammen mit Tochter Carmen 1963 zogen. Bald wurde die zweite Tochter Annette geboren. Inzwischen haben die Töchter geheiratet und sechs Enkel sowie sieben Urenkeln, teils schon mit Partnern, gehören zur Familie. Diese scheinen die rüstige Dame auf Trab zu halten.
Und sie ist beim Seniorenclub der Kirchengemeinde sowie beim Strick und Bastelkreis gerne dabei. Auch hat sie eine große Liebe zu Blumen. Da kam es gerade recht, dass Bürgermeisterin Christine Frieß eine Amaryllis als Geschenk überreichte. Gefeiert wird dann am zweiten Weihnachtsfeiertag mit allen Enkeln und Urenkeln. (rdi)