S pitzmarke
„Unsere Heimat, unsere Liebe, unser Jura“ steht auf einem großen Plakat, das am Sportgelände es SC Jura Arnstein angebracht ist. Es unterstreicht die Feierlaune, die dieser Tage in Arnstein herrscht: Die Fußballer des SC Jura Arnstein sind nach sechs Jahren wieder in die Bezirksliga West aufgestiegen.
Dies kam ohne einen Aufstiegssieg zu Stande. Nach dem Rückzug der SG Kleintettau/Tettau vor einigen Wochen stand fest: Der SC Jura Arnstein ist vorzeitig Meister der Kreisliga Kronach/Lichtenfels und steigt zum zweiten Mal in die Bezirksliga auf. Und so erlebte der ganze Ort, dass Feiern zum Programm gehört, wenn sich der Erfolg einstellt.
So wurde beispielsweise schnell ein Traktor präpariert und mit diesem ging es feiernd durch den Ort und der Erfolg wurde bei einer Spontanfeier entsprechend begossen. „We did it again“ oder übersetzt: „Wir haben es wieder getan“ oder „Wir sind die Nummer 1 der Stadt“ ist auf Bannern und T-Shirts zu lesen. Alle sind freilich mächtig stolz auf ihre Fußballer.

Als „märchenhaft“ bezeichnet Vorstandssprecher Johannes Ruß den Aufstieg, nachdem solche zuletzt im Jahr Jahr 2014 in die Kreisklasse, 2016 in die Kreisliga und 2019 in die Bezirksliga gelangen. Nun ist wieder der Aufstieg in eine der höchsten Spielklassen Oberfranken gelungen.

Aber es stecken halt innovative Ideen, viel Enthusiasmus und noch mehr Arbeit dahinter um so weit zu kommen. So zählen zwar über 330 Mitglieder die in 30 Ortschaften daheim sind. Aber auch in puncto Vereinsführung musste man sich etwas einfallen lassen. So gibt es nun drei Vorsitzende Franz Herold, Florian Hofmann und Johannes Ruß.
Gottesdienst und große Feier
Die Meisterschaftsfeier wurde dementsprechend auch ausführlich geplant und gebührend abgehalten. Den Beginn machte ein Dankgottesdienst in der Kirche St. Nikolaus. So war das Gotteshaus in die Vereinsfarben Grün-Schwarz getaucht, als alle Beteiligten Platz genommen.

Und hier zeigte sich auch der Nachwuchs der einen Fußball vor dem Altar abgelegt hatte und Kyrierufe und Fürbitten selbst übernommen hatte. Als Lektor fungierte der Vorsitzende Johannes Ruß selbst. Das ein weiteres Mitglied, Peter Schütz, die Orgel spielte passte bestens ins Bild. Zum Schluss wurde ein Heimatlied gemeinsam gesungen, dass der Gründer des SC Jura, Franz Filsner, 1968 geschrieben hatte und darin heißt nach dem Volkslied „Hohe Tannen“: „Viele Jahre sind schon vergangen, seitdem wird hier Fußball gespielt. Doch wir halten immer treu zusammen, ob man siegt oder ob man verliert.“

Pfarrer Christian Montag freute sich, dass das Vereinsgeschehen und die errungene Meisterschaft unter dem Segen Gottes gestellt wird. Man hat also seinen Schöpfer nicht vergessen. Es sei ein Tag der Freude, wenn man ein Fest voll Dankbarkeit auch im christlichen Sinn feiert. Gott freue sich über Menschen, die etwas Positives tun. Es sei im „Team Gottes“ wie im Team einer Fußballmannschaft: Wichtig sei, dass jeder seinen Platz findet.
Trainer verabschiedet
Mit der Blaskapelle Modschiedel ging es dann von der Kirche mit Marschmusik zum Sportgelände. Zweiter Bürgermeister Matthias Müller bezeichnete den SC Jura Arnstein als ein „prima Aushängeschild der Stadt“. Ohne gelebten Zusammenhalt und Kameradschaft wären die Erfolge die sich immer wieder einstellen wohl kaum möglich. Auch lobte er die wichtige Jugendarbeit die geleistet wird. Von den Gartenfreunden, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Stammtisch „Monstaaner Raubritter“ gab es Glückwünsche und ein Geschenk.

Vorstandssprecher Johannes Ruß sagte, es habe sich gezeigt dass der SC Jura Arnstein ein Verein ist der sich von Niederlagen und Misserfolgen nicht beirren lasse, und nach Abstieg wieder Erfolg zurückgekommen sei. Nach zu vielen Niederlagen und Verletzungspech musste man vor fünf Jahren wieder absteigen. Aber der Zusammenhalt war im Verein gegeben was das Ergebnis wurde nun bewiesen. Ein Wermutstropfen: Erfolgstrainer des letzten Jahres, Sven Walther, wurde mit viel Applaus verabschiedet-