„Steine drücken etwas Ewiges, Unsterbliches aus. Sie sind ein Zeichen für Stabilität, Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit“, sagte Seniorenbetreuerin Steffi Deuerling. Meditative Gedanken, fröhliche Lieder und ein unterhaltsames Gedächtnistraining zum Thema „Steine und ihre Bedeutung für den Menschen“ standen im Mittelpunkt eines Seniorennachmittags der katholischen Kirchengemeinde Altenkunstadt im Pfarrsaal.
„Wenn es darum geht, Festigkeit, Unbeirrbarkeit, Treue, aber auch Härte zu charakterisieren, wird der Vergleich mit dem Stein gewählt“, stellte Deuerling fest. Die Seniorenbetreuerin der Pfarrei gestaltete zusammen mit Irmgard Radziej, Elisabeth Wiehle, Rosanne Tucakovicz und Anni Gückel die Meditation.
Es steckt mehr dahinter
Für jeden Besucher lag dazu auf den Tischen ein Stein bereit. Steine seien aber auch unbeweglich, statisch und leblos und würden daher als kalt gelten. Es sei denn, sie würden von der Sonne erwärmt, könnten diese Wärme speichern und sie über eine lange Zeit hinweg wieder abgeben. „Seit vielen Jahrhunderten dienen Steine als Baumaterial. So wurden die ägyptischen Pyramiden vor über 4500 Jahren als die größten Steinbauten der Welt errichtet“, führte Deuerling aus.
Steinen werden ihren Worten zufolge auch heilsame Kräfte zugeschrieben. In den letzten Jahren sei vor allem die Edelsteintherapie der heiligen Hildegard bekannt geworden. Edelsteine als Schmuckgegenstände erfreuten sich seit Jahrhunderten großer Beliebtheit. „Unsere Vorfahren, die Steinzeitmenschen, haben allerlei Geräte aus Stein gefertigt, die den Alltag erleichterten“, erklärte die Seniorenbetreuerin. So hätten sie letztlich auch das Feuer „erfunden“, das sie aus zwei Steinen geschlagen
haben. Eine Erfindung, die das Leben der Menschen völlig veränderte. Auch in der Bibel spielten Steine eine wichtige Rolle. Dort sei von „Steintafeln mit Weisungen und Geboten“ und einer „Zeit zum Steine werfen und zum Steine sammeln“ die Rede. „Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen“ und „Befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird“, zitierte Anni Gückel aus dem Matthäus-Evangelium. „Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine“, heißt es in der Offenbarung des Johannes.
Kniffliges Rätsel
Bei einem Rätsel rund um das Thema „Steine“ waren dann die Senioren gefragt. Die meisten wussten, dass es sich bei dem Rechenkünstler, der „Formeln herausfand zum Steinerweichen“, um Albert Einstein handelte, als Paradies für Steuersparer das Fürstentum Liechtenstein bekannt ist und der berühmte Feldherr im Dreißigjährigen Krieg, von dem Friedrich Schiller in einem Drama erzählt, Albrecht von Wallenstein hieß.
Die Senioren sollten lückenhafte, „steinerne Redewendungen“ ergänzen, darunter die Formulierungen „Bei jemandem einen Stein im Brett haben“, „Den Stein ins Rollen bringen“ und „Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen“. „Das Wandern ist des Müllers Lust“ sangen die Besucher im musikalischen Teil, wobei der zweiten Strophe „Die Steine selbst, so schwer sie sind“ besondere Beachtung geschenkt wurde. Mit Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen stärkten sich die zahlreichen Frauen und Männer im gemütlichen Teil. Steffi Deuerling dankte allen Helfern.