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ALTENKUNSTADT: Shuttlelager als Stärkung des Standorts Altenkunstadt

ALTENKUNSTADT

Shuttlelager als Stärkung des Standorts Altenkunstadt

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    Eine Visualisierung des geplanten Shuttlelagers in Altenkunstadt.
    Eine Visualisierung des geplanten Shuttlelagers in Altenkunstadt. Foto: red

    Der Online-Handel boomt. Um der hohen Nachfrage Herr zu werden, wird die Otto Group als Mutterkonzern der Baur-Gruppe auf dem jetzigen Kundenparkplatz in der Friedrich-Baur-Straße in Altenkunstadt ein vollautomatisiertes Shuttle-Lager bauen, das im März 2024 in Betrieb gehen soll. Auf 40 bis 45 Millionen Euro belaufen sich die Kosten für das Großprojekt. Hinzu kommen die Aufwendungen für das vollautomatische Hochregalsystem. Der Gemeinderat diskutierte am Dienstagabend über die Chancen und Risiken des Bauvorhabens. Am Ende erteilte das Gremium dem Bauantrag fast einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.

    „Es sichert und schafft Arbeitsplätze. Darauf sollte man in Altenkunstadt stolz sein.“

    Michael Limmer, Gemeinderat (JWU)

    Dagegen stimmte nur Ortssprecherin Walburga Kraus aus Burkheim, die eine Zunahme des Lastwagen-Verkehrs befürchtet. „Die Burkheimer ersticken im Verkehr, wenn das Lager seinen Betrieb aufnimmt“, pflichtete ihr Ludwig Winkler (FBO) zu. Man hätte den Bau besser mit dem vierspurigen Ausbau der B 173 zwischen Lichtenfels und Kronach abstimmen müssen, der 2026 abgeschlossen sein soll, meinte er. Rolf Gnatzy (FWG), der Betriebsrat bei der Firma Baur ist, erläuterte, dass derzeit keine Erhöhung der Warenmenge geplant sei. Lediglich die Geschwindigkeit der Auslieferung wolle man erhöhen. Dass es einmal anders kommen werde, vermochte er nicht auszuschließen.

    Der Lärmschutz wird verstärkt, aber die Nachtfahrten könnten zunehmen

    Aufgrund des neuen Lagers verstärkt die Firma Baur am Standort Altenkunstadt ihren Lärmschutz. Wände und Erdwall werden erhöht sowie Überdachungen errichtet. Für Georg Deuerling (FBO) ist das ein Indiz dafür, dass das Unternehmen mit einem höheren Nachtverkehr rechne. „Ist die Anzahl der Nachtfahrten im Lärmschutzgutachten für den Standort der Firma Baur in Altenkunstadt gedeckelt?“, fragte er. Sowohl Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) als auch Johannes Oppel von der Bauverwaltung betonten, dass ihnen eine Deckelung nicht bekannt sei. Weil sie sich nicht sicher waren, versprachen sie, noch einmal nachzuforschen.

    Karl-Heinz Hofmann (SPD) bedauerte, dass kein Mitarbeiter der Firma Baur anwesend war. Dann hätte man auch die geplante Entlassung von 67 Mitarbeitern im Call-Center ansprechen können.

    „Ich finde es nicht schade, sondern stark, dass gebaut wird“, betonte Michael Limmer (JWU). Er trug ein ganzes Bündel an Argumenten für das Bauvorhaben vor. „Das Gebäude, das mit modernster Technik ausgestattet wird und auf dem Dach eine Photovoltaikanlage erhält, ist ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Standortes Altenkunstadt. Es sichert und schafft Arbeitsplätze. Darauf sollte man in Altenkunstadt stolz sein“, sagte Limmer. Melita Braun (CSU) schwärmte von einer „Super-Geschichte.“

    Blick von Osten auf den Logistikstandort Altenkunstadt und die für den Neubau des Shuttlelagers vorgesehenen Fläche im Vordergrund.
    Blick von Osten auf den Logistikstandort Altenkunstadt und die für den Neubau des Shuttlelagers vorgesehenen Fläche im Vordergrund. Foto: red

    Für die Baur-Gruppe stellten die Geschäftsführer des Lichtenfelser Unternehmens Struktur Design, Bernd Gierlich und Christian Fuchs, das Projekt vor. Das Shuttle-Lager habe eine Grundfläche von 16 286 Quadratmetern, erläuterte Fuchs. Das alte Rückgebäude, in dem sich Werkstätten und eine Möbelhalle befinden, muss dem Neubau weichen. Bereits im Januar solle mit dem Abriss begonnen werden. Die Länge des vierstöckigen Shuttlelagers bezifferte der Referent auf 216 Meter, die Breite auf 74,5 Meter und die Höhe auf 24 Meter. „Von der Höhe her passt es sich den Lagergebäuden des Altbestandes an“, sagte Fuchs.

    Vollautomatische Anlieferung vom Lager durch unterirdische Gänge

    Das Gebäude besteht aus drei Teilen: Zwei vollautomatischen Shuttles im Norden und im Süden. Dort werden in vollautomatisierten Regalen zigtausende Artikel verfahren und in den Mittelbau gebracht, wo sie von Menschenhand kommissioniert werden. Der besondere Clou: Die Waren werden nicht an einer Rampe angeliefert, sondern unterirdisch vom Altlager in das neue Shuttle-Lager transportiert. Der Mittelbau erhält eine Anbindung an den Altbau, worüber auch die Mitarbeiter in das neue Lagergebäude gelangen.

    Weil das neue Lager auf dem bisherigen Mitarbeiterparkplatz enstehen soll, sollen die Arbeiter und Angestellten künftig auf dem derzeit leerstehenden Parkplatz an der Strössendorfer Straße parken. Zudem werden auf der Fläche hinter dem Lidl-Markt, die der Firma Baur gehört, Parkplätze geschaffen.

    Aus dem Gemeinderat Für Gesprächsstoff sorgte die Beleuchtung des Mühlrads der Altenkunstadter Neumühle im Gemeinderat. Den riesigen Schattenwurf bezeichnete Karlheinz Hofmann (SPD) als gruselig: „Die Schaufeln des Rades erscheinen wie große Zähne. Hier sollte nachgebessert werden, schließlich ist die Mühle unser Wahrzeichen.“ Hans-Werner Schuster (CSU) war aufgefallen, dass die Beleuchtung abends ausgeschaltet war. „Die Zeitschaltuhr muss noch genau eingestellt werden“, erklärte Armin Freitag vm Bauamt. Sie solle dafür sorgen, dass das Mühlrad nicht die ganze Nacht angestrahlt wird. Frank Novotny (SPD) erkundigte sich, wie es um den Hochbehälter Woffendorf bestellt ist. Bürgermeister Robert Hümmer teilte mit, dass nicht nur der in Woffendorf, sondern auch der in Spiesberg sanierungsbedürftig seien. Das Volumen für ersteren bezeichnete er als noch ausreichend, für letzteren als knapp. Beide könnten weiterbetrieben werden. Ein Experte werde über die Sanierungsmaßnahmen das Gremium informieren. Dem Brauhaus Leikeim wurde die Erlaubnis erteilt, gereinigtes Abwasser aus der betriebseigenen Kläranlage in die Weismain einzuleiten. Der Bauausschuss hat die Heizungssanierung im Gebäude Schlesierstraße 23, in dem sich mehrere Mietswohnungen der Gemeinde befinden, an Casper Haustechnik aus Altenkunstadt für 11 369 Euro vergeben. Die Weismainer Firma KraTEC beschichtet den Boden der Fahrzeughalle des Bauhofgebäudes für 9005 Euro. Die Firma Compu Haus aus Weismain stattet die Verwaltung der Grundschule mit einer PC-Anlage zum Preis von 6460 Euro aus. Die Firma Eibe aus Röttingen liefert Spielplatzgeräte für 6213 Euro, das Sägewerk Müller aus Gößweinstein Ruhebänke, die 3500 Euro kosten.

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