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ALTENKUNSTADT: Solarpark in Burkheim kommt

ALTENKUNSTADT

Solarpark in Burkheim kommt

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    Aller guten Dinge sind drei, lautet ein bekanntes Sprichwort. In diesem Fall können sich allerdings nicht alle über die Redewendung freuen. Auch im dritten Anlauf gelang es den Gegnern nicht, die 9,8 Hektar große Freiflächenphotovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 10.474 Kilaowattpeak zu verhindern, die die Greenovative GmbH aus Nürnberg im Ortsteil Burkheim errichten will.

    Im Herbst 2023 war zunächst ein Grundsatzbeschluss gefasst worden, ehe am 2. Juli vergangenen Jahres nach der ersten öffentlichen Auslegung mit zehn zu acht Stimmen die Entwürfe für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Solarpark Burkheim“ und die damit einhergehende Änderung des Flächennutzungsplanes gebilligt worden waren. Am Dienstagabend folgte nach der zweiten öffentlichen Auslegung der finale Beschluss des Gemeinderats, der denkbar knapp ausfiel. Mit neun zu acht Stimmen setzten sich sowohl beim Bebauungsplan als auch beim Flächennutzungsplan die Befürworter des rund sieben Millionen Euro teuren Solarparks durch.

    Unterschriftenaktion

    Walburga Kraus (CSU) aus Burkheim erinnerte daran, dass sich 150 Bürger in einer Unterschriftenaktion gegen die Anlage ausgesprochen hätten. Sie befürchten eine Zunahme der Hochwasserereignisse, eine Verschandelung der Landschaft, eine unangenehme Blendwirkung für Anwohner und Autofahrer sowie eine Wertminderung ihrer Gebäude. „Wenn nach einem Starkregen der Kapellenbach anschwillt und es im benachbarten Ortsteil Pfaffendorf zu Überschwemmungen kommt, dann haben wir den Schlamassel“, sagte sie.

    Bürgermeister Robert Hümmer, der die Anlage zu Beginn der Sitzung als wichtigen Beitrag zur Energiewende angepriesen hatte, erinnerte daran, dass sich das Wasserwirtschaftsamt viel Mühe gegeben habe, ein solches Szenario zu verhindern. „Die SPD-Fraktion sieht weiterhin die Bedenken der betroffenen Bürger“ meldete sich Patrick Paravan zu Wort.

    Bedenken wegen Hochwasser

    Laut Geschäftsstellenleiter Alexander Pfaff waren im Zuge der zweiten Beteiligung der Öffentlichkeit insgesamt 15 Stellungnahmen und ein privates Schreiben eingegangen. In ihrem Schreiben hatte Kraus auf mögliche Hochwasserschäden in Burkheim und Pfaffendorf aufmerksam gemacht.

    Landschaftsplanerin Theresa Freundorfer von der Firma Geoplan aus Osterhofen hatte zusammen mit Projektentwicklerin Tara Gerhardt von der Greenovative GmbH die eingegangenen Stellungnahmen beurteilt. Sie wies auf das Gutachten zur Betrachtung des Oberflächenabflusses hin. „In enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt wurden entsprechende Maßnahmen, wie Mulden innerhalb des Modulfeldes und ein Wall im Süden, entwickelt, welche die negativen Auswirkungen des Projektes verhindern“, sagte die Expertin.

    Gefährlich nah am Wald

    Die Anlage befindet sich unweit eines Waldstückes. Der Abstand der Anlage zu den Bäumen beträgt weniger als 30 Meter und liegt somit in deren Fallbereich. Somit können Schäden durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume an dem Solarpark entstehen. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten empfiehlt, einen ausreichenden Abstand einzuhalten. Der Anlagenbetreiber hingegen hat sich dafür entschieden, eine Haftungsfreistellung mit den angrenzenden Waldeigentümern privatrechtlich zu klären und diesbezüglich mit ihnen zu sprechen.

    Die Jagdgenossenschaft Burkheim beklagt eine Wertminderung des Jagdrevieres durch den Wegfall von Äsungsflächen, die Einschränkung der Bejagungsmöglichkeiten und eine Erschwerung des natürlichen Wildwechsels. Freundorfer verwies darauf, dass im Süden der Anlage, aber auch im Norden und Osten entlang des Waldrandes Äsungsflächen zur Verfügung stehen. Zudem befinde sich im Jagdrevier eine Vielzahl an Flächen, die eine Bejagung zuließen. Und last but not least blieben die Hauptachsen des Wildwechsels erhalten.

    Die Tatsache, dass die Greenovative GmbH nicht das Gespräch mit den Jagdgenossenschaften über die Wertminderung gesucht hat, stieß Georg Deuerling (FBO) sauer auf. Gerhardt versicherte, Gespräche über eine mögliche Entschädigung mit den Jagdgenossen zu führen.

    Aus dem Gemeinderat • Wann wird die Grundschule, die in den vergangenen Jahren saniert worden ist, eingeweiht? Bürgermeister Hümmer nannte auf Anfrage von Pia Welscher (FBO) als Termin den 21. November 2025. Bis Ende Oktober sollen nach Auskunft von Bautechniker Frank Söllner die Arbeiten in der Turnhalle abgeschlossen sein. Unter anderem werden Elektro-, Lüftungs- und Trockenbauarbeiten ausgeführt, die Sportböden aufgebracht, Tore aufgestellt und die Außenanlagen hergerichtet. • Auf dem Gelände der Mittelschule wurde eine Brücke über die Weismain errichtet. Sie ist so breit, dass sie von den Hausmeistern mit ihren Fahrzeugen überquert werden kann. Frank Manzer (CSU) lobte die hervorragende Arbeit der Bauhofmitarbeiter. • Die Altenkunstadter Wahlhelfer bei der Bundestagswahl erhalten von der Gemeinde ein Erfrischungsgeld in Höhe von 50 Euro, wie der Bürgermeister mitteilte. • Am 24. Januar fanden bei der Freiwilligen Feuerwehr Maineck Wahlen statt. Zum Kommandanten wurde Jan Dirauf und zu seinem Stellvertreter Frank Fiedler gewählt. Der Gemeinderat bestätigte beide in ihren Ämtern. (stö)

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