Schockanrufe, mit denen Betrüger versuchen, durch Emotionen ihrem Opfer Geld aus der Tasche zu ziehen, sind leider ein Alltagsthema geworden, sagte Kriminaloberkommissar Christian Wollinger. Deshalb klärte er beim Katholischen Frauenkreis in Altenkunstadt darüber auf, wie man sich vor dem Betrug am Telefon schützt.
Weil die Masche besonders bei älteren Menschen angewendet wird, habe man das Thema für einen Senioren-Nachmittag ausgewählt, sagte Frauenkreis-Vorsitzende Roswitha Arnold. Und der Zuspruch zeige, wie ernst die Menschen die Sache nehmen.
Thema treibt Senioren um
Christian Wollinger von der Kripo Coburg wies auf Hilfsangebote der Polizei wie die Einbruchschutzberatung hin. Außerdem könne man sich im Zweifelsfall jederzeit an die örtliche Polizeiwache, die Polizeiinspektion Lichtenfels oder die Kriminalpolizei in Coburg wenden.
Er ging auf unseriöse Gewinnpraktiken ein. Betrüger gaukeln Bürgern dabei vor, sie hätten ein Auto gewonnen, für das sie allerdings noch Geld beim Zoll oder einem Notar hinterlegen sollen, bevor sie den vermeintlichen Gewinn erhalten. Der Anrufer wolle nur an das Geld der Kontaktperson oder deren Kontodaten gelangen.
Lügen am Telefon und an der Tür

Auch mit Schockanrufen werden ältere Menschen unter Druck gesetzt, indem behauptet wird, dass ein naher Angehöriger einen Menschen überfahren habe und dieser nur dann dem Gefängnis entgehen könne, wenn man schnell eine Kaution hinterlege. Diese Täter rufen meist aus Callcentern im Ausland an, sind sehr sprachgewandt und schrecken auch nicht davor zurück, derartige Anrufe von Kindern tätigen zu lassen, so der Oberkommissar.
Er warnte auch vor illegalen Spendensammlern und riet, nur diejenigen Personen oder Vereine mit Zuwendungen zu bedenken, die man kennt. Keinesfalls sollte man Fremde in die Wohnung lassen. Sperrriegel an den Haus- und Wohnungstüren, Türspione und Gegensprechanlagen erfüllen hier gute Zwecke. Auch vor falschen Polizisten, die wegen einer angeblichen Einbruchserie Wertgegenstände zur Aufbewahrung abholen wollen, warnte er.
Insgesamt sollte man bei Unsicherheit ein gesundes Misstrauen walten lassen, empfahl Wollinger. Man sollte sich niemals am Telefon unter Druck setzen lassen, bei Ungewissheit einfach auflegen oder die Notrufnummer 110 wählen.