Mit einer ersten größeren Gemeinschaftsübung wurde Anfang der vergangenen Woche die Feuerwehr-Aktionswoche in Burgkunstadt eingeleitet. Dabei sahen sich die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden bei der Firma Eugen Fischer GmbH vor unterschiedliche Einsatzlagen gestellt. Sowohl mit der Brandbekämpfung, einem Gasaustritt als auch der Personenrettung mussten sie sich beschäftigen.

Am Montagabend erfolgte die Alarmierung für die Stützpunktwehren von Burgkunstadt und Altenkunstadt sowie die Ortswehren aus Ebneth-Hainweiher, Strössendorf, Zeublitz, Theisau und Neuses am Main. Gemeldet wurden ein Brand, eine eingeklemmte Person und eine Verpuffung in einem Gaslager.
Unter Atemschutz

Insofern sahen sich die im Minutentakt eintreffenden Wehren vor die unterschiedlichsten Aufgaben gestellt. Während sich ein Teil der Brandbekämpfung zuwandte, galt es auch, mit Vorsicht zum Gaslager vorzudringen, wobei Atemschutzgeräteträger einbezogen wurden.
Als viel umfangreicher stellte sich die Aufgabe bei der eingeklemmten Person dar. Bei Verladetätigkeiten war sie zwischen tonnenschwere Stahlplatten geraten und musste erst geborgen werden. Dies gelang, indem man mit den entsprechenden Geräten die beiden Stahlteile auseinander schob und von oben mit der Drehleiter den „verletzten Mitarbeiter“ aus seiner misslichen Lage befreien konnte.

Auf das Geübte ging anschließend der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Burgkunstadt, André Grothues, als Einsatzleiter ein. Er zeigte den gesamten Ablauf auf. Hierbei habe es gegolten, das offene Feuer zu löschen, wobei beim Aufbau der Schlauchleitungen und der Wasserversorgung den Ortswehren besondere Aufgaben zugekommen seien.
Verpuffung
Die „Verpuffung im Gaslager“ habe besondere Umsicht erfordert. Doch die Einsatzkräfte hätten möglichen Auswirkungen, wie etwa die Explosion von Gasflaschen, zügig vorbeugen können. Die Personenrettung habe nur mit schwerem Gerät (Druckluft) funktionieren können, da eine Stahlplatte annähernd fünf und die zweite mehr als zehn Tonnen wog. Von oben habe die Person geborgen und an Ort und Stelle notversorgt werden können. Die Einsatzleitung habe mit Hilfe von Drohnenbildern immer ein gutes Lagebild vom Einsatzgeschehen gehabt.
Manöverkritik
Am Ende seiner kurzen „Manöverkritik“ dankte Kommandant Grothues besonders der Geschäftsleitung der Firma K.E. Fischer, dass man das Firmengelände nutzen durfte. Anerkennung zollte er den beiden Mitarbeitern des Unternehmens, Tobias Rupprecht und Sven Völk, die sich diese Übung ausgedacht und sie bestens vorbereitet hatten.

Auch Kreisbrandrat Thilo Kraus würdigte den tadellosen Übungsverlauf mit rund 80 Kameradinnen und Kameraden und erinnerte daran, dass es in der Firma Fischer schon einmal im Jahre 1998 einen größeren Brand gegeben habe, weshalb man dankbar dafür sei, dass man diese Firmenanlagen nutzen durfte. Respekt zollte auch Zweite Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen den Floriansjüngern, die auch an diesem Abend ihre Freizeit geopfert hätten.
Für die Firma K.E. Fischer würdigten Geschäftsführer Tilo Heinen und Fertigungsleiter Matthias Hofmann die gelungene Übung. Die Einladung der Firma Fischer zu einer Brotzeit wurde von allen Beteiligten gerne angenommen.