„Verliebt, verlobt, verschollen“ so hieß die Komödie, die der Kulturverein von Altenkunstadt präsentierte. Wobei wieder einmal die Künstler des Fränkischen Theatersommers gastierten. Dass es ein unterhaltsamer und amüsanter Abend wurde, dazu trug vor allem die Hauptdarstellerin bei.
Auch diese Komödie, im Kulturraum der ehemaligen Synagoge von Altenkunstadt, hatte guten Besuch zu verzeichnen. Dabei galt diesmal ein ganz besonderer Dank dem treuen Publikum selbst. Denn, wie es eine Sprecherin herausstellte, kann der Fränkische Theatersommer in diesem Jahr bereits auf das 30-jährige Bestehen blicken.
Danach rückte auch schon Schauspielerin Silvia Ferstl in den Blickpunkt, als sie an ihrem Hochzeitstag einen Zettel entfaltete. Der lag auf dem Nachttischschränkchen. Als einer der Zuschauer aus dem Publikum ihn vorlesen durfte, war allen klar, worum es ging. „Ich kann nicht“, diese drei Worte stellten alle Ereignisse auf den Kopf, was die Künstlerin auch, sehr zur Freude ihres Publikums, mit einem „Kopfstand“ verdeutlichte.
Wie soll es weitergehen?
Alle Heiratsbestrebungen waren zunichte gemacht. Natürlich beschäftigten die Künstlerin sofort auch Gedanken, wie es weitergehen sollte. Wer war schuld an alledem? Was würden wohl die Familienangehörigen, Verwandten und vor allem die Freundinnen dazu sagen? Das waren alles drängende Fragen. Dann kamen bei der Darstellerin Gedanken an ihre Kindheit und das Baumhaus in Erinnerung. In dieses Refugium zog sie sich schließlich zurück. Interessanterweise lebten mit den vielen Erinnerungsstücken, darunter Spielsachen oder ein altes Kleid der Oma, ein klein wenig die Vergangenheit auf.
Dazu gab es eine schonungslose Abrechnung mit den Männern. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der Herrgott sich mehr Zeit genommen und vielleicht zuerst eine Frau geschaffen hätte. Meinte die Schauspielerin.
Vortrefflich passten in diese Szenerie auch die Ereignisse mit einem Prinzen, die Silvia Ferstl mit Puppen darstellte. Dann wurde das Thema „Schwiegermutter“ beleuchtet. Eine Frau stellt ihren Ehemann vor die Alternative: „Sie oder ich“. Kurios und amüsant dann dessen Antwort; er habe sich für eine „Jüngere“ entschieden. Was verständlicherweise für allgemeine Erheiterung im Publikum sorgte.

Doch zurück zum Zufluchtsort von Silva Ferstl, dem Baumhaus, dass mehr und mehr auch den Charakter eines „Traumhauses“ annahm. Bei ihrer Vergangenheitsbewältigung versuchte sie hier immer wieder Antworten zu finden. Dazu gab sie ihre Erfahrungen an das weibliche Geschlecht weiter. Vor allem, wichtige Tipps wie man den richtigen Mann erkennen kann, welche goldenen Regeln bei einem Heiratsantrag zu beachten sind und wodurch sich Männer von einem Dinosaurier unterscheiden.
Eine markante Feststellung
„Habt ihr schon einmal gesehen, welche Typen in die Samenbank gehen, nur um sich einen Fünfziger zu holen“, auch diese Aussage verdeutlichte ihre unerbittliche Sicht auf das andere Geschlecht.
Auch die Kommunikation im menschlichen Zusammenleben zwischen „Mann und Frau“ hatte in der Komödie natürlich ihren Stellenwert.
Und dennoch, wie so oft in vielen Geschichten und manchen Theaterstücken, kam die markante Feststellung: „Und immer gibt´s ein Happy End“. Als die große Liebe von früher plötzlich an der Leiter des Baumhauses stand und die markanten Worte sprach: „Ich kann ohne dich nicht leben“, war dies die entscheidende Botschaft, die zugleich eine Wende in die vergangenen Hochzeitsgeschehnisse brachte. Der Braut wurde es wieder warm ums Herz, und sie stieg aus dem „Baumhaus“ herab. Womit alles zu einem guten Ende kam. Auch die Zuhörerschaft war von alledem begeistert und bekundete dies mit einem langanhaltenden Beifall, der nicht nur der Künstlerin selbst, sondern auch Christoph Ackermann für die Regierführung galt.
Am Samstag, 17. Juni, 19 Uhr, findet im Kulturraum der ehemaligen Synagoge die nächste Veranstaltung statt. Hier gastiert dann Wolfang Buck mit seinem neues Soloprogramm „Visäwie“ in Altenkunstadt.