Wer bietet praktische Unterstützung und kompetente Hilfe an? An wen kann ich mich bei Bedarf wenden? Um diese Fragen ging es bei einem Informationsabend der Projektgruppe „Zusammen im Quartier“ (ZiQ) und des Friedrich-Baur-Seniorenzentrums in Altenkunstadt zum Thema „Hilfen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit“. Vier soziale Einrichtungen und zwei sozial engagierte Bürger stellten dabei einem erfreulich großen Zuhörerkreis ihre Angebote vor.
„Die Idee für diese Veranstaltung hatten Quartiersarbeiterin Angela Herklotz und ich bei einem Bürotermin“, berichtete Heimleiterin Gabriele Händel, die sich über das große Interesse freute. Caritas-Kreisgeschäftsführer Thomas Geldner, der für die Gemeinde Altenkunstadt als Behindertenbeauftragter tätig ist, informierte über die mit „Da kann ja jeder kommen“ betitelte Jahreskampagne der Deutschen Caritas. Mit dieser Aktion solle deutlich gemacht werden, dass die Caritas Partner für alle Menschen sein möchte und dabei besonders für die, die Hilfe brauchen: „Unsere Türen sind stets weit geöffnet“.
Kostenlose Hausbesuche
Bei einem Quiz zeigte ZiQ-Quartiersarbeiterin Angela Herklotz Fotos von Eingangstüren und die Besucher sollten erraten, zu welcher sozialen Einrichtung diese gehören. Herklotz erinnerte an das Jahr 2009, als in Altenkunstadt das Projekt „In der Heimat wohnen“ startete. Im vergangenen Jahr sei das Team mit Bianca Geiger um eine Pflegefachkraft erweitert worden und das Projekt habe mit „Zusammen im Quartier“ einen neuen Namen erhalten. „Ziel des Vorhabens ist es, die Sorgefähigkeit für alte und pflegebedürftige Menschen auf kommunaler Ebene zu erhalten“, beschrieb Angela Herklotz das Projekt. Es gehe bei „Zusammen im Quartier“ um die Beratung von Senioren und Angehörigen, die Vernetzung professioneller Strukturen und den Ausbau ehrenamtlicher Unterstützung.
Bianca Geiger informierte über die kostenlosen präventiven Hausbesuche, die älteren Menschen helfen sollen, so lange und so gut wie möglich im eigenen Zuhause leben zu können. „Wir versuchen, durch Unterstützungsangebote die Lebenssituation zu verbessern, die Gesundheitsversorgung zu fördern und Risiken zu mindern“, so die Pflegefachkraft.
„Wir pflegen im Gemeindegebiet von Burgkunstadt, Altenkunstadt und Weismain mehrere hundert Patienten und bieten umfassende Dienstleistungen in der ambulanten Pflege an“, charakterisierte Jasmin Schlee die Caritas-Sozialstation in Burgkunstadt. Der Stationsleiterin zufolge sorgt deren Team für die pflegerische Versorgung, hauswirtschaftliche Unterstützung und die Alltagsbegleitung ihrer Klienten. Darüber hinaus biete die Sozialstation Serviceleistungen wie das beliebte Essen auf Rädern an.
Von der Arbeit der 2022 eröffneten Caritas-Tagespflege „Maria Stern“ in Altenkunstadt berichtete Gabriele Scholl. „Unsere Gäste verbringen den Tag in Gesellschaft und kehren abends in ihre eigenen vier Wände zurück“, so die Leiterin. Mobilität und Vitalität würden durch verschiedene Aktivitäten positiv beeinflusst. Unterstützt oder erhalten werde die Selbstständigkeit. Das Angebot der Tagespflege beinhalte neben der aktivierenden Betreuung und Beschäftigung auch gemeinsame Mahlzeiten, Gottesdienste sowie auf Jahreszeit und Feste abgestimmte Aktivitäten. Auf Wunsch holen ein Fahrdienst die Gästeab und bringe sie abends wieder nach Hause. Bei einem unverbindlichen Probetag hätten alle Interessierten die Möglichkeit, die Tagespflege-Einrichtung kennenzulernen.
„Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt und soll nach seinen Bedürfnissen so gut wie möglich versorgt werden“, betonte Einrichtungsleiterin Gabriele Händel bei der Vorstellung des Friedrich-Baur-Seniorenzentrums. Das Heim umfasse 15 Doppel- und 58 Einzelzimmer mit elektrisch verstellbarem Pflegebett und Einbaukleiderschrank. Zu jedem Zimmer gehöre ein barrierefreies Bad mit Waschbecken, Dusche und WC. Es gebe Therapieräume und eine Kapelle. Eine Gartenanlage mit Hochbeet und Ruhebänken prägten den Außenbereich.
Von ihrer Arbeit als Seniorenbeauftragte der Gemeinde Altenkunstadt berichtete Allmut Schuhmann. „Ich helfe beim Ausfüllen von Formularen, unterstütze, wenn jemand Angst vor Behörden hat, und bin auf Wunsch dabei, wenn der Medizinische Dienst der Krankenkassen seinen Besuch angekündigt hat“, so die ehrenamtliche Mitarbeiterin. Ein strukturierter Tagesablauf mit Mahlzeiten zu festen Zeiten ist Schuhmann zufolge sehr wichtig: „Wir dürfen nicht in den Tag hinein leben“. Auch ältere Menschen sollten viel spazierengehen und sich nicht scheuen, bei Bedarf dabei einen Rollator zu benutzen. „Machen Sie bei möglichst vielen Aktivitäten mit, denn alles, was unser Leben bereichert, hält uns fit“, empfahl die Seniorenbeauftragte.