Wenn einer wie Volker Thormählen bei „seiner“ Dlrg in Burgkunstadt zum Ehrenmitglied ernannt wird, stellt sich die Frage: Macht er auch aktiv weiter? Wer den in Woffendorf lebenden und in Burgkunstadt aufgewachsenen Volker Thormählen kennt, dem stellt sich eigentlich diese Frage nicht. Viel zu tief ist der 67-Jährige in seiner Heimat verwurzelt, dass er sich nach Verleihung des Ehrentitels zur Ruhe setzten würde.

Thormählen ist einer, der etwas bewegen, etwas nach vorne bringen will – egal ob bei der Burgkunstadter Dlrg, beim Kuno–Mare Förderverein oder dem Verein für kommunale Zusammenarbeit, dessen Vorsitzender er ist. Bei Mitspracherechten hat eine klare Sicht der Dinge: „Wer sagen will, was getan werden muss, oder wer etwas kritisiert, der soll doch bitte selbst erst mal etwas leisten, um sich Urteile zu erlauben.

In sieben Aktenordner säuberlich abgeheftet
In sieben Aktenordner ist viel von seinem ehrenamtlichen Engagement zu lesen. Ereignisse, die für ihn wichtig waren, hat er säuberlich abgeheftet. Mit elf Jahren, erzählt er stolz, sei er durch Wilhelm Blenk 1966 zur Dlrg gekommen. „Ich schwamm schon immer gerne“, sagt er. Und schon hat er seine Schwimmabzeichen aus Jugendjahren herausgeholt. 1974 gründet er mit Günter Priesner und Thomas Drenkard eine Jugendgruppe. Er ist aktiv in der Dlrg, bildet sich fort: Lehrschein, Tauchausbildung und Bootsführerschein. Er organisert Fahrten oder Ausflüge.
Es war eine Hochzeit der Schwimm- und Rettungsausbildung. So war es auch kein Wunder, dass die ganze Familie sich den Burgkunstadter Rettungsschwimmern anschloss. Seine Töchter Nicole und Christina sind seit 40 und 35 Jahren dabei, und Enkelin Jana und Schwiegersohn Bernd gehören schon zehn Jahre dazu. Mit seiner leider viel zu früh verstorbenen Frau Karin teilte er sein Hobby 44 Jahre lang. Die beiden hatten sich, wie sollte es auch anders sein, bei einem Treffen der Dlrg in Lichtenfels kennengelernt.

Die Freizeit spielte sich jahrzehntelang zu 90 Prozent im Burgkunstadter Schwimmbad oder im ehemaligen Hallenbad ab. Ein einschneidendes Erlebnis wie wichtig sein Engagement im Ernstfall seine kann, erlebte er schon in jungen Jahren. Zusammen mit dem damaligen Bademeister Adolf Huber belebt er im Schwimmbad einen Mann nach dessen Herzinfarkt wieder.
In den folgenden Jahren kommen viele Einsätze hinzu: Schneekatastrophe in Spiegelau, das Jahrhunderthochwasser der Elbe in Torgau oder die Bergung eines Ertrunkenen. Die 54 Jahre als Wasserretter haben ihn geprägt.

Ein Dankeschön, das bewegt hat
Schön ist es dann, wenn es eine Auszeichnung wie das „Große Ehrenzeichen“ aus den Händen von Innenminister Joachim Herrmann gibt. Bewegender für ihn war jedoch der Dank der Menschen im Hochwassergebiet an die Helfer.
Einiges vorgenommen hat sich Volker Thormälen für die nächsten Jahre: So hat er sich eine kleine Schreinerwerkstatt eingerichtet. Gerne erkundet er Städte mit mittelalterlichen Stadtkernen. Um so erfreulicher das Enkelin Jana dies teilt und mit dem Opa gern ein Museum besucht. Auch will er gerne weiter Kindern das Schwimmen lehren. Aber auch beim Wachdienst im Kuno-Mare wird er weiter dabei sein und mit dem einen oder anderen Badegast ein Schwätzchen neben den Badebecken halten.