Ganz im Zeichen des Karnevals steht Weismain. Den Auftakt zum Faschingsendspurt machte der Sturm auf den Verwaltungssitz im Kasten zur Weiberfastnacht.

Schaurige Gestalten, als Skelette und Untote verkleidet, zogen am Donnerstag durch die Altstadt, um sich um 17.17 Uhr vor dem Kastenhof zu versammeln. Ihr Ziel: die Machtübernahme. Als Julia Nastvogel für die Stadtverwaltung das Wort ergriff, wurde deutlich, dass sich die Damen wegen der archäologischen Grabungen am Marktplatz als Skelette, Zauberinnen und andere Gruselgestalten kostümiert hatten.
Nur Gabi Huber verschont

Die närrischen Weiber verkündeten: „Da wurden zig Skelette ausgegraben, keiner traut es sich mehr zu fragen und alle stellten sich nur die Frage, wann gehen die wieder, wann ist es vorbei, mit dieser Malkastenpinselei?“ Auch der Rathausumbau und die vielen Baustellen beschäftigten das närrische Völkchen, sodass auch die „Umleitungs- und Absperr-Schilder“ nicht fehlen durften.

Rasch hatten die närrischen Weiber den Widerstand der Stadtverwaltung gebrochen und sie stürmten in den Kastenhof. Weder für Bürgermeister Michael Zapf noch für die Stadträte gab es ein Entrinnen: Alle Krawatten wurden abgeschnitten. Lediglich bei der Stadträtin Gabi Huber ließ man „Gnade walten“.

Doch damit hatten die Damen den Rathausschlüssel als Zeichen der Macht noch nicht gefunden. Zahlreiche Aufgaben mussten sie bei der Suche lösen, etwa einen Rohrbruch beseitigen, aus einer Schubkarre voll Sand Schätze wie Schnapsfläschchen, Unterhosen oder wie Puzzles zerlegte Verkehrsschilder zu bergen. Nach dem entscheidenden Hinweis „Girls, Girls“ fanden sie den Schlüssel schließlich in der Damen-Toilette. Auf diese Machtübernahme wurde natürlich ordentlich angestoßen und noch lange gefeiert.