Bei strahlendem Sonnenschein feierten tausende von Besuchern den Weismainer Gaudiwurm am Faschingssonntag. Der großartigen Stimmung in den Straßen der Altstadt tat auch das verschärfte Sicherheitskonzept besonders bei den Zufahrten keinen Abbruch. Ausgelassen feierten zahlreiche Besucher aus dem ganzen Landkreis mit den Kaulhaaz'n.

Schließlich ist der Weismainer Straßenfasching mit Gaudiwurm und die Büttenrede des Till ein Höhepunkt der närrischen Saison. So begrüßte Oberkaulhaaz Frank Eitzenberger den aus der Häfnergasse kommenden und auf den Marktplatz einziehenden Gaudiwurm. „Kaulhaazia Hellau“, erschallte über den Platz. „Hellau, ihr Narren aus nah und fern, der Marktplatz ist voll, das hab ich gern“, rief er.

„Ich begrüße euch, ob groß ob klein, bei unserem Faschingszug in Weismain. Den Schlachtruf kennt ihr alle genau, er heißt wie immer, 'Kaulhaazia Hellau'. Seit Donnerstag geht bei uns hier närrisch zu, die Weiber stürmten das Ratsgebäude schnell im nu. Drum heißt es auch in diesem Jahr, die Narren regieren an Kaulhaazia.“
Mit seiner Büttenrede hielt der Till (Franz Besold) nicht nur den Lokalpolitikern, sondern auch den Staatenlenkern den Narrenspiegel vor (eigner Bericht auf Seite 12).
„Die Stadtkasse ist chronisch leer, drum kommen wir als Geld-Säcke daher.“
Die Zuggruppe des TV Weismain
Der Till führte auch den Faschingszug an, zusammen mit dem Bieroldtimer der Pülsbräu, wo man seinen Durst löschen konnte. Gefolgt von den Bürgermeistern Robert Hümmer (Altenkunstadt) und Christine Frieß (Burgkunstadt). Den „Weismainer Kaulhaaz“ als Wahrzeichen der Fastnacht zog Jürgen Dietz mit einem alten Traktor. Die drei Blaskapellen aus Weismain, Altenkunstadt, Modschiedel und die Coburger Sambatrommler sorgten für richtigen Rhythmus.

Die närrischen Weiber, verkleidet als Untote, brachten den Rathausschlüssel symbolisch zu Prinz Stefan. Wie vor kurzem in der Kirche die Mitglieder der Zeitreise, widmeten sich die Stadträte mit ihren Verkleidungen dem Thema „Alte Weismainer Orginale“, wie etwa die Tante Dora. Erstmals waren die Weismainer Querkerla offiziell dabei. „Es gibt sie also doch“, freute sich mancher Zuschauer.
Ein fahrendes Wirtshaus hatte der Kapellenbauverein Giechkröttendorf mitgebracht. Die Fußgruppe der Dorfgemeinschaft Wunkendorf kam als Bautrupp und verkündete, wenn sich nicht bald etwas tue, würden sie bei der Umgehungsstraße selbst Hand anlegen. Neben herrlicher Gaudi machte der Festwagen des Sportkegelclubs Eichenhüll Werbung in eigener Sache, begeht der Verein doch heuer sein 60-jähriges Bestehen.

Zu Fuß unterwegs war in diesem Jahr das Prinzenpaar Elke und Stefan mit ihrer Prinzengarde. Der TV Weismain meinte drakonisch „Die Stadtkasse ist chronisch leer, drum kommen wir als Geld-Säcke daher“. Die Jugendfeuerwehr empfahl wegen der Finanzknappheit der Stadt Skitourismus auf dem Kordigast auszurichten. Der Grund: „Auch auf der Piste geht´s bergab, wie bei den Einnahmen der Stadt.“
„Auch auf der Piste geht´s bergab, wie bei den Einnahmen der Stadt.“
Motto der Jugendfeuerwehr

Ein schönes Thema hatten die „Juraherzen“ aus Kleinziegenfeld: „Mit viel Herz und Raserei beim Weismainer Fasching sind wir dabei.“ Lautstark machte sich der Jura Metall Express bemerkbar und wies auf das Festival in diesem Jahr in Bojendorf hin. Mit viel Musik war die Rewe aus Altenkunstadt mit ihrem Fahrzeug mit Hexenjagd sowie gruseligen Gestalten ein Blickfang.

Und so feierten die Weismainer und ihre Besucher den Gaudiwurm, den Till und die Kaulhaazia auf sämtlichen Straßen der Innenstadt bis spät in die Nacht hinein.







