Hilfe in Katastrophenfall, besonders bei Bränden und Hochwassern, ist die ureigenste Eigenschaft bei den Freiwilligen Feuerwehren und das über Grenzen der eigenen Heimat hinaus.
Zu eine außergewöhnlichen Hilfseinsatz kam es vor Kurzem bei der Freiwilligen Feuerwehr Weismain, 260 Kilometer von der Jurastadt entfernt. Seit mehr als 50 Jahren pflegt die Weismainer Feuerwehr eine Freundschaft mit der Feuerwehr aus dem Schwäbischen Dinkelscherben im Landkreis Augsburg. Regelmäßige Besuche der jeweiligen Vereinsveranstaltungen und zahlreiche persönliche Freundschaften kennzeichnen diese Verbindung.
Acht Weismainer eilen zur Hilfe
Als es im Juni zu Hochwassern in vielen bayerischen Gemeinden gekommen war, wurde in Weismain schnell deutlich, dass es auch die Kleinstadt Dinkelscherben sehr hart getroffen hatte. Als die Kameraden aus Weismain von dieser in diesem Ausmaß noch nicht erlebten Unwetterkatastrophe im Kreis Augsburg erfuhren, entschlossen sie sich, auch ihren Teil zur Hilfe in der Notsituation beizutragen und die befreundete Wehr in Dinkelscherben zu unterstützen.
Es wurde umgehend Kontakt mit der Feuerwehr in Dinkelscherben und dem 2. Kommandanten der dortigen Feuerwehr, Andreas Hafner, aufgenommen und schnell war für die Weismainer klar, eine Mannschaft zusammen zu stellen, welche bei mindestens bei Aufräumarbeiten unterstützend wirken sollte.
So machten sich umgehend acht Feuerwehrmänner aus Weismain mit zwei Fahrzeugen auf und trafen nach dreistündiger Fahrt in der „Reischenaumetropole“ um Dinkelscherben ein. Es sei zwar schön gewesen, sich wieder zu sehen. Aber die Gesamtsituation war mehr als beklemmend, als einem das Ausmaß dieser Hochwasserkatastrophe gesehen hatte, beschreibt im Nachhinein einer der Weismainer Wehrleute.
Mehrere wichtige Aufgaben
Die Wehr in Dinkelscherben befand sich zum Zeitpunkt des Eintreffens schon eine Woche im Dauereinsatz um gegen das Hochwasser an zu kämpfen.
Schwerpunktmäßig waren die Weismainer dann in einer Seniorenwohnanlage beim Auspumpen eines ölverseuchten Kellers im Einsatz, das zum Teil nur unter Atemschutz durchgeführt werden konnte. Aber auch bei der Revision von Ölsperren auf den Flüssen Roth und Zusam packten die Helfer aus Weismain tatkräftig mit an. Nebenbei wurde eine bei Aufräumarbeiten entstandene Ölspur fachgerecht beseitigt und ein verstopfter Regenwasserschacht freigelegt. Nicht zuletzt leisteten die Oberfranken wertvolle Hilfe beim Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft.
Die drei Tage in welchen die Weismainer in Schwaben verweilten waren so schnell vorüber und es konnte auch sonst einiges abgearbeitet und geholfen werden. Die Verantwortlichen der Feuerwehr Dinkelscherben zeigten sich gerührt für dieses herausragende kameradschaftliche Engagement und zollten den ihren Kameraden aus dem Norden Bayerns höchsten Respekt für ihren professionellen Einsatz. Ganz sicher wurde durch diese Maßnahme die Freundschaft der beiden Wehren nochmals vertieft, wie bei der Nachbesprechung im Gerätehaus ausdrücklich betont wurde. Die Weismainer Helfer freuten sich, dass sie helfen konnten. Und trotz der Umstände war eine super Gastfreundschaft immer gegeben.