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WEISMAIN: Werner Herold ist ein Pfarrer mit Gespür für die Menschen

WEISMAIN

Werner Herold ist ein Pfarrer mit Gespür für die Menschen

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    Pfarrer Werner Herold bei seinem Jubiläumsgottesdienst.
    Pfarrer Werner Herold bei seinem Jubiläumsgottesdienst. Foto: Roland Dietz

    Nicht nur wegen der Corona-Pandemie war der Vorabendgottesdienst am vergangenen Wochenende in der Weismainer Pfarrkirche St. Martin etwas Besonderes. Festlich beging der in Wohnsig geborene Pfarrer Werner Herold sein 65. Priesterjubiläum.

    Professor Ottmar Fuchs und Stadtpfarrer Gerhard Möckel zelebrierten zusammen mit dem Jubilar den Gottesdienst. „Wir feiern heute, was der Gekreuzigte mir auf meinem Weg mitgegeben hat, die Verbindung zu den Menschen“, begann der Jubilar den Festgottesdienst. Professor Ottmar Fuchs, der lange Zeit den Weg von Werner Herold begleitet hatte, erklärte, dass durch sein Wirken eine Saat aufgegangen sei, obwohl viele Situationen steinig gewesen seien.

    „Nicht ich mache den Glauben der Menschen. Meine Aufgabe und die eines Pfarrers ist die Verkündigung. “

    Werner Herold, Pfarrer im Ruhestand

    Die weltliche Feier beschränkte sich auf einen Stehempfang nach dem Gottesdienst, was der 91-jährige Geistliche wohlwollend zu Kenntnis nahm. Ein besonders Geschenk machte Organist Udo Dauer seinem langjährigen Freund. Den Gratulationschor „Hoch soll er leben“ brachte er dem Jubilar mit musikalischen Variationen zur Kommunion und dann sehr festlich beim Auszug am Ende dar.

    Werner Herold wurde als ältestes von sechs Kindern am 21. Februar 1929 auf einem Bauernhof in Wohnsig geboren. Eigentlich war ihm die Landwirtschaft in die Wiege gelegt, aber der damalige Dekan Otto Grasmüller überzeugte den elfjährigen begabten Jungen, ins Gymnasium zu gehen. Er wusste aber nicht, was das ist und so wurden ihm in Bamberg drei Internate gezeigt. „Am besten gefiel es mir im Ottonianum“, erinnerte er sich. Dort verbrachte er acht Jahre bis zum Abitur.

    Er studierte anschließend in Bamberg vier Semester Philosophie und Psychologie. Aber nach einer emotionalen nächtlichen Debatte mit einem Mitbruder meldete er sich doch wieder an. „Offenbar sollte ich halt doch Priester werden“, meinte er schmunzelnd. Nach dem theologischen Examen studierte er in Frankfurt noch zwei Semester Sozialwissenschaften. Dann willigte Werner Herold ein, ins Priesteramt zu gehen. 26 Jahre war er alt, als er am 31. Juli 1955 im Dom zu Bamberg zum Priester geweiht wurde. „Mit 26 Weihekandidaten waren wir auch der stärkste Weihejahrgang nachdem verheerenden Zweiten Weltkrieg“, berichtete er.

    Pfarrer Gerhard Möckel, Jubilar Pfarrer Werner Herold und  Professor Ottmar Fuchs zelebrierten gemeinsam den Festgottesdienst.
    Pfarrer Gerhard Möckel, Jubilar Pfarrer Werner Herold und Professor Ottmar Fuchs zelebrierten gemeinsam den Festgottesdienst. Foto: Roland Dietz

    Zunächst wurde er vom damaligen Generalvikar als Vertretung nach Michelfeld bestellt. „Dort war das Fest der ewigen Anbetung und ich musste gleich acht Stunden im Beichtstuhl sitzen“, sagte er. Als Kaplan hatte er 17 Stunden Religionsunterricht in der Woche in seiner Stelle in Münchberg zu halten, eine zahlenmäßig starke Jugend, ein Krankenhaus und zwei Filialen zu versorgen. „Dabei konnte ich vital leben, und ich habe nichts vermisst.“ 1968 wurden er Pfarrer von St. Michael in Nürnberg mit 9000 Gläubigen zusammen mit zwei weiteren Glaubensbrüdern. „Unsere Verkündigung und unsere Gemeindearbeit kamen offensichtlich an. Es entstand ein vielfältiges Gemeindeleben, gut strukturiert und durchorganisiert, so dass wir uns durchaus sehen lassen konnten“, sagte er. „Es ist gut, dass sich der Erfolg eines Pfarrers nicht messen lässt. Das war schon bei Jesus so.“ 38 Jahre lang war Werner Herold in Nürnberg tätig.

    Aus Liebe zu Wohnsig kümmert er sich um die Kapelle und Marterl

    Seit August 2006 ist er im Ruhestand, stand, aber trotz seines hohen Alters unermüdlich im Dienst der Seelsorge. „Nicht ich mache den Glauben der Menschen“, betonte er. „Meine Aufgabe und die eines Pfarrers ist die Verkündigung. Was daraus wird, hat man oft nicht in der Hand.“ Er sei immer wieder fasziniert, was der Glaube in Bewegung bringe. Nie vergessen hat der beliebte Seelsorger seine Heimat, wie auch die Jubiläumsfeier in Weismain zeigt. Als einer der ältesten Wohnsiger Bürger kümmerte er sich in seinem Heimatort soweit es ihm möglich war um den Erhalt der Sankt-Jakobus-Kapelle und veranlasste Restaurierungen der Flurdenkmale. Von der Stadt Weismain wurde er mit der goldenen Ehrenmedaille gewürdigt.

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