„In Franken is schö, des is gor ka Frouch, s'gibt leut noch genuch, denna muss mers öscht souch“, heißt es in einem Lied von Toni Dillenkofer. Dass dies zutrifft, konnten Wanderer unter der Führung von Dieter Schmiedel rund um Burgkunstadt erleben. Am Wanderparkplatz bei Hainweiher ging es los, und Dieter Schmiedel konnte viele begrüßen, die sich für die neue Genusswanderung der Stadt Burgkunstadt interessierten. Über den Sonnenweg ging es zur ersten Station, dem Felsentor. Entstanden sind diese Felsformationen in der Eiszeit vor Millionen Jahren. Danach ging es am Waldrand bei wunderbarem Wanderwetter zu den Ebnether Felsenkellern. Hier erfuhren die Wanderer noch mehr über das Felsenareal. Das Felsenlabyrint, auch Jakobshöhle genannt, wurde erkundet.

Unterschlupf für zwei Diebesbrüder
Einer Sage nach hausten in den Höhlen um das Jahr 1576 zwei Räuberbrüder namens Jakob und Franz. Eines Tages wurde die Höhle vom Förster des Marschalks von Ebneth entdeckt und als Diebeshöhle identifiziert. Der Förster berief daraufhin zusammen mit seinen Herrn den Kriegsrat ein und sie lauerten vor der Höhle, bis der eine Dieb von seinem Raubzug zurückkam. Im Kampf mit ihm starben zwei Ebnether Bürger und er selbst. Aufgeschreckt durch den Lärm verließ der Bruder des Diebes seine benachbarte Höhle, konnte gestellt werden und wurde ebenfalls umgebracht. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurden die beiden Höhlen nach den Räuber Jakobs- und Franzenshöhle benannt.
Auch über den um 1790 errichteten Felsenkeller zur Bier- und Lebensmittel- lagerung gab der Wanderführer einen ausführlichen Bericht. Der Musikerfelsen auf den in früheren Zeiten die Musikanten ihr Publikum unterhielten wurde bestaunt. Im oberen Teil wurde um die Jahrhundertwende eine Freiluftkegelbahn betrieben. Gerade in den Sommermonaten und an den Sonntagen war dort Musik und Bewirtung mit Frühschoppen angesagt. Und da viele noch keine Uhren bei sich trugen kam so mancher erst spät von den Kellern heim. Er war sitzen geblieben weil es sehr gemütlich war. So musste auch mancher fröhliche Zecher am späten Nachmittag von Frau oder Kindern zum Füttern des Viehs nach Hause geholt werden.
Der Pfersagwasserfall am Nassbrunn
Ob dies die Vorläufer des heutigen weit bekannten Ebnether Kellerfestes waren, konnte auch Dieter Schmiedel nicht so genau sagen. Aber auch über die Entstehung des traditionsreichen Kellerfestes, dass seit 1973 mit wenigen Ausnahmen von der Feuerwehr ausgerichtet wurde, erfuhren die Wanderer einiges. Nach einer wohlverdienten Wanderpause ging es auf verschlungenen Waldwegen über den Teufelsgrabensteig weiter. Zu erleben war der Bach „Nassbrunn“ der von sieben kleinen Quellen gespeist wird. Er führt zum zwei Meter hohen Pfersagwasserfall. Die Umgebung des Wasserfalls wurde vom Bayrischen Umweltministerium als wertvolles Geotop eingestuft. Der Name Pfersag kommt daher, dass der Wasserfall sich so anhört, als ob ein Pferd uriniert.

Nach einer kleinen Pause wurden die letzten Kilometer zum Feuerwehrhaus nach Hainweiher absolviert. Dort konnten bei einer zünftigen Brotzeit alle Teilnehmer den mit vielen Eindrücken vollen Tag gemütlich ausklingen lassen. Kulinarisch, Geschichtlich und sprichwörtlich „natürlich“ eine Genusswanderung.