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BURGKUNSTADT: Ziege und Landschaften in Burgkunstadter Produzentengalerie

BURGKUNSTADT

Ziege und Landschaften in Burgkunstadter Produzentengalerie

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    Die Ziege ist eine Bronze-Figur von Monika Ritter. Fotos: Tim Birkner
    Die Ziege ist eine Bronze-Figur von Monika Ritter. Fotos: Tim Birkner

    Die Produzentengalerie Burgkunstadt lädt zu ihrer 31. Ausstellung ein. Monika Ritter und Hermann Reimer zeigen ihre Bilder und Skulpturen ab Samstag, 21. September, um 17 Uhr. Zur Einführung spricht die Kronacher Künstlerin Andrea Partheymüller-Gerber. „Wir zeigen sie Werke in unseren neuen Räumen am Schönberg 1 – neu sind auch die Skulpturen, die im Garten stehen“, so Otto Scheid, Vorsitzender des Vereins für zeitgenössische Kunst.

    Monika Ritter war Schülerin von Wilhelm Uhlig, dessen Figuren zum Beispiel an der alten Vogtei in Burgkunstadt oder im Kurpark Bad Staffelstein stehen. „Ich selbst stelle zum ersten Mal in Oberfranken aus“, sagt Ritter. Sie bringt einen Querschnitt aus ihrem Werk mit in die Produzentengalerie.

    Einen Torso und eine Fahrradfahrerin aus Bronze für den Garten, kleine Skulpturen für das Innere der Galerie. Ihre Materialien sind Stein und Bronze. Der „Hühnerabend“ aus Stein ist in diesem Jahr entstanden, der Hirsch aus Bronze ist ebenfalls eine aktuelle Arbeit. Das Drollige wie Anstrengende der Pubertät zeigt sie in der Bronzefigur „Gedankensturm“.

    In Burgkunstadt wird auch ein Frosch, eine Ziege und ein Hund mit Flugohren dabei sein. „Das Figurative ist mir wichtig – es wird oft unterschätzt“, sagt die Künstlerin. Ihre Figuren tragen stets eine Spur Abstraktion in sich. „Das ist ein Denkvorgang. Das muss dabei sein, sonst ist es banal“, lässt Ritter in ihr Schaffen blicken.

    Es sind die Fähigkeiten der Künstlerin, einerseits ihr Wissen um Proportionen, ihre klare Einschätzung des Volumens, auch ihre sensiblen, differenzierten Behandlungen der Oberflächen und ihre genaue Kenntnis des jeweiligen Materials. Andererseits ist es ihre Beobachtung und Einfühlung in die Natur der Tiere und die der Menschen. Sichtbar und spürbar umgesetzt durch genaues Erfassen der Urbilder von Tieren und die Einsicht in die individuell originellen Ausdrucksformen des Menschen, besonders auch in seinem Tun. „Beides bildet die professionelle Grundlage ihres künstlerischen Schaffens“, so die Kronacher Künstlerin Andrea Partheymüller-Greber, die in das Werk von Ritter und auch von Reimer einführen wird.

    Von der Wissbegierde

    Die Ziege von Monika Riitter ist in Bronze gegossen. Sie ist grazil, ruhig und standfest dargestellt. Die Ziege wird als Tier angesehen, das neugierig an allem knabbert und sich die besten Happen sucht, auch die, die sich relativ weit oben vom Baum befinden. „Sie ist an allem interessiert, auch am Menschen. Für ihn kann sie ein guter Freund sein aber auch ein richtiges Biest, frech und aggressiv mit den Hörnern stoßen. Sie nascht an allem, schaut überall herum und äugt in jeden Winkel… Geht nicht dem Wissen, Neugierde und Wissbegierde voran?“, fragt Partheymüller-Gerber.

    Der Künstler Hermann Reimer stellt den vielen Tieren vor allem Landschaften gegenüber. Sie sind anonyme Orte, auch wenn sie von real existierenden Orten abgeleitet sind. „Bei der Betrachtung seines Lebensweges fallen die beiden großen Studieninhalte, Physik und Kunst auf. So fragte ich mich, welche grundlegenden Phänomene ein Naturwissenschaftler in der Natur erkennt, im Gegensatz oder in Übereinstimmung zum Künstler?“, fragt Partheymüller-Gerber.

    Bäume, Blätter, Licht: Oft sind es Laufwälder mit ihren Wegen, die Hermann Reimer für seine Ölbilder als Motiv wählt.
    Bäume, Blätter, Licht: Oft sind es Laufwälder mit ihren Wegen, die Hermann Reimer für seine Ölbilder als Motiv wählt.

    Er untersucht auch grundlegende Phänomene der Natur. „Deren Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten hinsichtlich Raum und Zeitabläufen zu klären sind bedeutungsvoll. Materie, Materieteile werden untersucht in Wechselwirkungen mit energetischen Prozessen. Es wird ein- und zugeordnet. Wesentlich ist die Frage nach dem Wie und nicht nach dem Warum“, so Partheymüller-Gerber.

    Die Motivsuche Reimers beginnt in der Natur. Es ist mitunter nicht immer leicht, dieses packende Motiv zu finden, besonders wenn man wie Hermann Reimer direkt in der Natur malt. Diese Fülle kann überwältigend sein. Von bestimmten Orten reichen ihm manchmal Skizzen. Sie dienen ihm bei der Umsetzung in die großformatigen Bilder im Atelier. Hier malt er mit Ölfarben.

    Lichtkomposition

    Auf jedem seiner großen Waldbilder in der Ausstellung, stellt er seinen ausschnitthaften Blick in das jeweilige Gebiet vor. Interessant ist es, wie er uns ins Räumliche führt. Manchmal ist es die Lichtkomposition, manchmal ein Weg. So gibt es sonnige - manchmal sonnendurchflutete - Stellen und auch Schattenbereiche. „Sein meisterhafter Umgang mit der Farbe verlebendigt und öffnet den Bildraum. Durch eine angehobene Farbintensität hebt er die Lebendigkeit seiner Bilder und ebenfalls unser Empfinden an“, sagt Partheymüller-Gerber.

    Die Ausstellung Ausstellungseröffnung „Die 31ste“ mit Werken von Monika Ritter (Nürnberg) und Hermann Reimer (Berlin). Eröffnung am 21. September, 17 Uhr, in der Produzentengalerie Burgkunstadt. Schönberg 1, 96224 Burgkunstadt. Der Eingang in Kunstgarten und Galerie ist von der Lichtenfelser Straße aus. Öffnungszeiten sind am Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum 13. Oktober.

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