Zum Tode von Erich Wagner
Erich Wagner aus Ebneth ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Damit hat ein langjähriger Musiker, Sänger und Chorleiter für immer die Bühne verlassen.
So hat er 52 Jahre lang den Chor von Ebneth-Hainweiher geleitet. Als „ein Stück lebendige Gesangsgeschichte“ hatte ihn einmal Gruppenvorsitzender Roland Dietz bezeichnet.
Erich Wagner stammt aus Ingolstadt. Er kam nach seinem Studium in Eichstätt und München nach Oberfranken. Mit viel musikalischem Talent und Gefühl ausgestattet, hatte er sich das Spielen von Gitarre, Mandoline und Geige selbst beigebracht. Der Realschullehrer trat in Burgkunstadt und in Kronach 1967 die Nachfolge von Theodor Kodisch an, wo noch 40 bis 50 Aktive dem Chorgesang im Burgkunstadter Ortsteil frönten. Doch auch mit nur noch zehn Sängern ging es später unter seiner Chorleitung weiter, was ihm viel Respekt und Anerkennung einbrachte. Er hat damit gezeigt, dass Chorgesang auch in einem kleinen Rahmen möglich ist. Aufgeben war für ihn keine Wahl.
Sein Wirken ging weit darüber hinaus. So war er zur Stelle, als in der Sängergruppe Kordigast ein Schriftführer gesucht wurde und bekleidete dieses Amt über acht Jahre lang. Dass seine Musik etwas Besonderes war, wurde bei zahlreichen Konzerten, Veranstaltungen für die Stadt Burgkunstadt und weit darüber hinaus – meist mit seiner Frau Vera – bekannt und sehr geschätzt. So sorgte er bei Feiern oft für musikalischen Glanz.
Wer seine Hilfe benötigte, konnte dieser sicher sein, etwa als er mit dem Chor aus Mainroth an der Zither die „Waldlermesse“ einstudierte und maßgeblichen Erfolg bei den anschließenden Konzerten hatte. Über 40 Jahre lang war er auch Mitglied des weit über die Grenzen Oberfrankens hinaus bekannten „Klassischen Liebhaberorchesters“ in Neustadt bei Coburg. Außerdem musizierte er in den 1960-er und 1970-er Jahren im Kammermusikkreis in Burgkunstadt unter Hans Hornung. Auch unterstützte er mit seiner Frau Vera die „Borkuschter Sänger“ bei Konzerten und Auftritten. In den 1970-er Jahren war er der Hauptinitiator für den Umbau der alten Schule in Ebneth in einen Kulturraum.
Auch ansonsten war das Engagement des Naturliebhabers hoch geschätzt. So beim Obst- und Gartenbauverein Burgkunstadt, dem er über 40 Jahre angehörte. Veranstaltungen wie auch Sängertreffen in seinem Garten oder unter freiem Himmel sind bis heute legendär. Auch die beliebten Ebnether Wanderungen wie zur Schusternacht oder zum 1. Mai. Unvergessen sind auch die Veranstaltungen zur Sonnwendfeier, wo er beim Aufbau des Feuerstapels selbst Hand anlegte.
Dass er ein Feingeist war, zeigten seine Hobbys des Malens und Schnitzen. Viele Verwandte, Freunde und Mitbürger besitzen Gemälde und Skulpturen von ihm. Sein besonderer Stolz war seine Familie, die ihn gerade im musikalischen Bereich unterstützte oder, wie Sohn Silvan, in seine Fußstapfen trat.