Im Strafverfahren wegen Mordes an einem Mann aus Mainleus im Landkreis Kulmbach hat die 1. Strafkammer des Landgerichts Bayreuth als Schwurgericht am Dienstag den Angeklagten wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt, wie das Landgericht mitteilte.
Die Kammer sah es nach sieben Verhandlungstagen als erwiesen an, dass es in der Nacht zum 12. Februar 2023 in ihrer Wohngemeinschaft zwischen dem Opfer, dem Angeklagten und einem weiteren Täter, der bereits wegen Mord verurteilt wurde, zum Streit kam. Dabei verletzten die beiden Mitbewohner das Opfer durch Schläge mit diversen Gegenständen erheblich. Obwohl die Schläger erkannten, dass ihr Opfer lebensgefährliche innere und äußere Verletzungen erlitten hatte und ohne sofortige medizinische Hilfe sterben würde, halfen sie ihm nicht, so die Kammer. Stattdessen habe der Angeklagte die beiden bereits verurteilten Täter angewiesen, das Opfer „weg“ zu schaffen.
Daraufhin fuhren die beiden ihren Mitbewohner in ein nahegelegenes Waldstück und legte es dort ab. Durch den zu erwartenden Tod des Manns wollten sie die Schläge und Misshandlungen vertuschen. Das Opfer verstarb wenig später an inneren Blutungen und wurde am 14. Februar 2023 von einer Spaziergängerin gefunden.
Die Kammer sah durch diese Handlungen des Angeklagten den Tatbestand des Mordes durch Unterlassen sowie der gefährlichen Körperverletzung erfüllt. Eine verminderte Schuldfähigkeit konnte nicht festgestellt werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (red)