Am vergangenen Wochenende nahmen Feuerwehren aus dem Inspektionsbereich Karlstadt an der groß angelegten Katastrophenschutzübung „Flammendes Steindl“ im oberpfälzischen Lohberg (Landkreis Cham) teil. Rund 1.300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Rotem Kreuz, Polizei und Bergwacht trainierten dabei unter realitätsnahen Bedingungen den Ernstfall. Ziel der Übung war die Bekämpfung von Bränden der Vegetation im Osser-Gebiet. Der Aufbau einer Wasserförderung über lange Strecken in schwierigem Gelände durch verschiedene Einheiten ist eine zentrale Herausforderung bei großen Vegetationsbränden, berichtet die Karlstädter Feuerwehr in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind..
Am Freitagmittag um 12 Uhr starteten die Feuerwehren aus Thüngen, Heugrumbach, Karlstadt, Münster, Halsheim, Laudenbach und Himmelstadt in Arnstein. Gemeinsam verlegte der Wasserförderzug in Kolonnenfahrt nach Lohberg. Gegen 17.30 Uhr trafen die Kräfte im Bereitstellungsraum der Übung ein. Noch am selben Abend begann die Planung für den Aufbau einer mehr als drei Kilometer langen Förderleitung, die am nächsten Tag installiert werden sollte.

3,2 Kilometer Leitungen verlegt
Am Samstagmorgen ging es ab 8 Uhr dann an die Umsetzung des Übungsauftrags. Aus einem großen Faltbehälter wurde Wasser entnommen und über eine 3,2 Kilometer lange Schlauchstrecke mithilfe von elf Verstärkerpumpen bergauf gefördert. Der Höhenunterschied betrug rund 600 Meter. Eine besondere Rolle übernahm hierbei das Wechselladerfahrzeug (WLF) des Landkreises Main-Spessart, das mit einem Abrollbehälter für Schläuche ausgestattet ist. Sie können während der Fahrt verlegt werden, was die Aufbauzeit der Leitung erheblich verkürzt.
Innerhalb von rund drei Stunden wurden etwa 144.000 Liter Wasser zuverlässig transportiert, das entspricht nahezu der Wassermenge, die das Schwimmerbecken des Karlstadter Freibads fasst. Am Ende der Förderstrecke gelangte das Wasser in einen weiteren Faltbehälter, der als Pufferspeicher dient. Über diesen wurden unter anderem Beregnungsanlagen und Strahlrohre im Gelände gespeist. Die Karlstadter Einheiten arbeiteten dabei eng mit einem vergleichbar aufgebauten Schlauchzug aus Roding zusammen. Die Kooperation verlief reibungslos und zeigte die Vorteile abgestimmter Technik und Einsatzstrukturen. Insgesamt wurden fast 20 Kilometer Schlauchleitung verlegt.

Beschädigter Schlauch wurde schnell ersetzt
Während der Übung kam es zu einer unvorhergesehenen Störung: So beschädigte ein vorbeifahrendes Auto einen Schlauch, der ausgetauscht werden musste. Dies führte zu einem Druckverlust und machte eine erneute Befüllung der gesamten Leitung notwendig. Die Einsatzkräfte reagierten jedoch schnell, sodass der Betrieb der Leitung zügig wieder aufgenommen werden konnte.
In der abschließenden Nachbesprechung wurde festgehalten, dass die Schlauchleitung des Wasserförderzugs aus dem Bereich Karlstadt schnell aufgebaut und einsatzbereit war, ein Zeichen für gute Ausbildung und eingespielte Abläufe. Auch die Zusammenarbeit mit den lokalen Kräften aus dem Landkreis Cham sowie mit anderen Einheiten aus Niedersachsen und aus Tschechien funktionierte problemlos und bot wertvolle Einblicke in andere Einsatzkonzepte.
Solche Übungen legen den Grundstein dafür, dass auch bei einem Waldbrand im eigenen Landkreis schnell und effektiv reagiert werden kann, heißt es von Seiten der Feuerwehr. Die Abläufe sind geübt, die Strukturen bekannt, und vor allem bestehen bereits funktionierende Kontakte zwischen Einheiten und Organisationen. Das sorge im Ernstfall für ein koordiniertes Vorgehen und helfe, Brände schneller unter Kontrolle zu bringen. (mm)
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