„Ja, auch Frauen können Physik!“ Das ist die Kernaussage der Wanderausstellung „Rethinking Physics – 100 Jahre Quantenmechanik – Zeit für eine weibliche Perspektive“ des Exzellenzclusters ct.qmat der Universität Würzburg und der Technischen Universität Dresden, die vor den Pfingstferien in der Aula des Johann-Schöner-Gymnasiums (JSG) eröffnet wurde. Dort bleibt sie noch bis Ende Juni. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Veranstalter entnommen.
Die Ausstellung gastiert 2025 an rund 50 Orten weltweit, etwa in Australien, Deutschland, Österreich und den USA. Im Mittelpunkt stehen Porträts von Forscherinnen, die ihre Begeisterung für wissenschaftliches Arbeiten in der Physik an Mädchen und junge Frauen weitergeben möchten. Wie wichtig das ist, belegen Zahlen: Liegt der Anteil von Frauen, die in Deutschland Physik studieren und abschließen, bei gerade einmal 22 Prozent, sind es in Lettland etwa 50 Prozent und auch in den meisten anderen europäischen Ländern studieren deutlich mehr Mädchen Physik als in Deutschland. Die komplette neunte Jahrgangsstufe mit annähernd 100 Jugendlichen erfuhr in 15-Minuten-Vorträgen jeweils altersgerecht formuliert etwas über die Forschungsarbeiten der drei Master-Studentinnen Johanna Klos (Experimentalphysik), Corinne Englert (Theoretische Physik) und Katja Roß (Angewandte Technische Physik). Johanna beschäftigt sich mit Gold- oder Silberplättchen für optische Nanoantennen.
Normale Menschen mit spannenden Berufen
Ein Nanometer entspricht dabei dem Milliardstel eines Meters. Corinne hielt einen sehr anspruchsvollen Vortrag über „Quanteninformation, Holographie und die Suche nach einer Theorie der Quantengraviation“. In ihrer theoretischen Forschung untersucht sie, wie in schwarzen Löchern Quantenphysik und allgemeine Relativitätstheorie zusammenfinden können. Katja benötigt nach eigenen Angaben in ihrer angewandten technischen Physik weniger Mathematik und sucht nach dem perfekten Verhältnis zwischen physikalischem und chemischem Ätzen bei der Herstellung kleinster Nanostrukturen. Nach den Fachvorträgen berichteten die drei in einer Gesprächsrunde über ihren Werdegang als Wissenschaftlerinnen und ihre weiteren Pläne. Die drei Forscherinnen haben im Studium keinerlei negativen Erfahrungen gemacht. Sie vermittelten den Gymnasiasten, dass sie keinesfalls Nerds sind, die nur in Laboren stehen, sondern normale Menschen mit spannenden Berufen. Bei einer Abfrage bekundeten zumindest drei Neuntklässer, darunter eine Schülerin, ihr Interesse für ein Physikstudium – vielleicht werden es bis zum Abitur noch ein paar mehr. (acz)
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