Im Rahmen der Kooperation zwischen der Grundschule Karlstadt und dem Förderkreis Ehemalige Synagoge Laudenbach machten sich die drei vierten Klassen der Grundschule Karlstadt am Ende des Schuljahres auf den Weg nach Laudenbach, um sich Orte der Erinnerung jüdischen Lebens in der Ortschaft anzuschauen. Dort wurden die Schüler an der frisch renovierten und kürzlich eingeweihten Synagoge von Daniela Schirmer und Marliese Stumpf, Mitglieder des Förderkreises Ehemalige Synagoge Laudenbach, empfangen. Die Kinder untersuchten zunächst die Fassade der Synagoge nach Besonderheiten, die mit der jüdischen Religion und dem jüdischen Brauchtum zu tun haben. Sie entdeckten beispielsweise den Chuppastein oder Hochzeitsstein, wie er auch genannt wird oder die Vertiefung am Türpfosten der Eingangstüre für die Mesusa. Diese wird traditionell an jüdischen Gebäuden angebracht. Sie enthält eine Pergamentrolle mit Abschnitten aus der Tora. Besonders spannend fanden die Schüler die Besichtigung der Mikwe, ein jüdisches Tauchbad zur rituellen Reinigung. Ein herzliches Dankeschön geht dafür an Familie Wittstadt, die zur Besichtigung dafür ihr Privatgrundstück geöffnet hat. Vor der ehemaligen Mazzenbäckerei probierten die Kinder das ungesäuerte Brot, das traditionell während des Pessachfestes gegessen wird. Besonders betroffen machten die Schüler die vor dem Gebäude verlegten Stolpersteine. Sie machen aufmerksam auf das traurige Schicksal von Lina und Jakob Hirschenberger, Besitzer der Mazzenbäckerei, die 1942 nach Izbica deportiert und in einem Konzentrationslager ermordet wurden. Abgerundet wurde die interessante und einfühlsam durchgeführte Exkursion in die jüdische Vergangenheit von Laudenbach durch einen Besuch der frisch eingeweihten und renovierten Innenräume der Synagoge. Die Kinder bekamen einen Einblick in die spannende Geschichte des Gebäudes, das erstmalig 1657 schriftlich Erwähnung fand. Führungen für Schulklassen können beim Förderkreis ehemalige Synagoge Laudenbach angefragt werden. Kontakt: www.synagoge-laudenbach.de

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