WIESTHAL. Der Bayerische Rundfunk hat am Samstag für die Sendung »Zwischen Spessart und Karwendel« einen Beitrag über die Wiesthaler Ruhmühle gedreht. Neben der Mühle selbst stehen vor allem die Menschen, die sie am Leben erhalten im Fokus: die Mitglieder des Mühlenvereins. Ausgestrahlt wird der mindestens zehnminütige Beitrag voraussichtlich am Montag, 19. Mai, »eventuell auch schon früher«, berichtet BR-Aurorin Brigitte Hausner.
Einen ganzen Tag lang begleitete Hausner gemeinsam mit Kameramann Tino Müller und Tontechniker Frederic Gerth die Mitglieder des Mühlenvereins. 400 Jahre wird die Ruhmühle in diesem Jahr alt. Das wird am 20. Juli mit einem Jubiläumsfest gefeiert. Seit vielen Jahren sind die Mitglieder des Mühlenvereins für den Erhalt der Mühle aktiv. Unter anderem sanierten sie das Gebäude der Wiesthaler Ruhmühle von außen und erneuerten das Mühlrad. Zuletzt nahmen sie sich die Mechanik vor (wir berichteten).
Mahlstuhl aufgebaut
Am Samstag begleitete das Team des Bayerischen Rundfunks rund ein Dutzend Helferinnen und Helfer beim Aufbau des Mahlstuhls und der Anfertigung von Lederteilen. Den Mahlstuhl haben die Mitglieder zuvor aufgearbeitet. Das Besondere daran: Das historische Äußere blieb erhalten, während alle Innenteile, die mit Mehl oder Getreide in Berührung kommen, mit Edelstahl ausgekleidet wurden. So könne das Mehl, das beim Jubiläumsfest am 20. Juli gemahlen wird, hygienisch einwandfrei hergestellt werden, betont Vereinsvorsitzender Kai Schießer. Vor dem großen Fest soll im Juli Probe gemahlen werden. Dieses Ereignis wird ebenfalls vom Bayerischen Rundfunk begleitet.
Neben dem Aufbau des Mahlstuhls hatten die Helfenden des Mühlenvereins am Samstag weitere Aufgaben zu erledigen. Der große Sechskanttrichter, auch Mehlsieb genannt, wurde bespannt. An der Nähmaschine fertigte Julia Schießer die textilen Teile für das Schrotsieb. Damit die Mühle zum Jubiläumsfest innen und außen in bestem Zustand ist, nahmen sich die Mitglieder auch den Mühlkanal vor.
Kanal trocken gelegt
Um das angeschwemmte Sediment entfernen zu können, öffneten sie zunächst das große Hauptwehr. Dadurch lag der Mühlkanal trocken und ermöglichte das Arbeiten. Auch die eingestürzte Sandsteinmauer im hinteren Bereich nahmen sich die Mitglieder vor und bauten sie am Samstag neu auf.
Wer nicht bis zum Jubiläumsfest warten will, kann die Mühle bereits am Mühlentag, Pfingstmontag (9. Juni) besichtigen. Später im Jahr besteht heuer zum ersten Mal die Möglichkeit, am 3. Oktober beim Türöffner-Tag mit der Maus vorbeizuschauen.