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Lohr: Eine bewegende Familiengeschichte

Lohr

Eine bewegende Familiengeschichte

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    Die Autorin Stefanie Gregg zeigt ihr Buch »Glaskind«.
    Die Autorin Stefanie Gregg zeigt ihr Buch »Glaskind«. Foto: Wolfgang Weismantel

    Auf einen besonderen Besuch dürfen sich Literaturbegeisterte am Mittwoch, 30. April, freuen: Die Autorin Stefanie Gregg kommt für zwei von Krystyna Kuhn moderierte Lesungen in ihre frühere Heimatstadt Lohr. Im Gepäck hat sie nicht nur ihren Roman »Glaskind«, sondern auch viele persönliche Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit am Lohrer Gymnasium.

    Die Veranstaltung, die von der Volkshochschule, der Stadtbibliothek, der Kulturinitiative, dem Verein der Freunde des Gymnasiums, der Lohrer Buchhandlung Schöningh sowie dem Jugendreferat der Stadt organisiert und gefördert wird, richtet sich vor allem an Schüler - mit dem Ziel, junge Menschen für Literatur zu begeistern.

    Am Vormittag liest Stefanie Gregg im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums des Nägelsee-Schulzentrums in der Stadthalle Lohr vor Schulklassen des Gymnasiums, der Realschule sowie weiteren interessierten Schulklassen aus dem Landkreis.

    Dabei bleibt es nicht nur bei einer klassischen Lesung: Gregg wird im Gespräch mit den Jugendlichen Einblicke in ihren Werdegang geben - von den ersten Schreibversuchen bis zur erfolgreichen Schriftstellerin. Auch ihre Erinnerungen an die eigene Schulzeit, das Verhältnis zu früheren Lehrern sollen dabei Thema sein. Vor allem ihre Erfahrungen in der Schultheatergruppe, zu denen sie heute noch sagt: »Das war damals mein Leben und hat mich lange geprägt.«

    Ein besonderes Highlight ist das Gespräch im Rahmen eines P-Seminars, bei dem eine Schülergruppe ein Interview mit der Autorin führt. Dieses Gespräch wird im Zusammenhang mit dem Jubiläumsfest der Nägelseeschule veröffentlicht - im Kontext weiterer Gespräche mit Ehemaligen.

    Am Abend lädt Stefanie Gregg dann zur öffentlichen Lesung ins Alte Rathaus. Hier liest sie aus ihrem aktuellen Roman »Glaskind«, der eine Geschichte erzählt, die unter die Haut geht.

    Berührende Geschichte

    Der Begriff Glaskind steht dabei sinnbildlich für Kinder, die in Familien mit schwer chronisch kranken oder beeinträchtigten Geschwistern oft unsichtbar bleiben. Gregg thematisiert dabei in ihrem Werk das stille Leiden und die unsichtbare Stärke dieser Kinder - ein schwieriges Thema, das sie in eine absolut lesenswerte Familiengeschichte umgesetzt hat. Es ist eine Geschichte, die die Leser gefesselt, sehr berührt hat und trotz all der Widrigkeiten sehr gut unterhalten kann.

    Gregg selbst stieß auf dieses Thema durch eigene Erfahrungen im engeren Familienkreis, die ihr den Impuls zu diesem Roman gegeben haben. Das ernste Thema wird nach langer Verdrängung inzwischen auch sozialgesellschaftlich zunehmend wahrgenommen.

    Unter anderem setzt sich der Verein Kinderhospiz Sternenzelt Mainfranken für betroffene Familien ein. Er begleitet Familien mit lebensbedrohlich oder lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen. Ein Angebot des Vereins ist die Geschwisterarbeit. Die Geschwisterkinder haben viel Verantwortung mitzutragen und Rücksicht zu nehmen. Darum ist es wichtig, ihnen Unterstützung zur Ressourcenarbeit und den Austausch untereinander anzubieten, wie die Koordinatorin Ute Geiger erklärt.

    Es ist erfreulich und sehr hilfreich, dass in ihrer schwierigen Situation Geschwisterkinder zunehmend mehr gesehen und unterstützt werden. Für Stefanie Gregg, die viele Jahre in der Region gelebt hat, ist der Besuch in Lohr mehr als nur ein Lesetermin: »Es ist schön, wieder einmal daheim zu sein«, sagt sie, da sie Lohr und der Spessart immer noch an ihre Kindheit erinnern.

    I Lesung von Stefanie Gregg für Schüler mit anschließender Gesprächsrunde: Mittwoch, 30. April, 10.30 Uhr, Lohrer Stadthalle, und 19.30 Uhr, Altes Rathaus. Der Eintritt ist kostenfrei.

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