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Lohr: Ungewöhnliche Forderung zum Kampf gegen die Schlaglöcher: Firma freie Hand lassen

Lohr

Ungewöhnliche Forderung zum Kampf gegen die Schlaglöcher: Firma freie Hand lassen

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    In Lohrer Straßen gibt es einen Investitionsstau. Im Stadtrat wurde nun dir Forderung laut, beim Kampf gegen die Schlaglöcher neue Wege zu gehen.  Archivfoto: Ungemach
    In Lohrer Straßen gibt es einen Investitionsstau. Im Stadtrat wurde nun dir Forderung laut, beim Kampf gegen die Schlaglöcher neue Wege zu gehen. Archivfoto: Ungemach Foto: Johannes Ungemach

    Seit Jahren ist der Investitionsstau bei den städtischen Straßen immer wieder Thema im Stadtrat. In der jüngsten Sitzung des Gremiums ploppte es einmal mehr auf. Eric Schürr (Bürgerverein) erklärte dort unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen und Mitteilungen“, dass er „maßlos enttäuscht“ sei davon, dass beim Straßenunterhalt „nichts vorwärtsgeht“. Er wolle fast wetten, dass in diesem Jahr „noch keine 20.000 Euro“ in die Instandhaltung städtischer Straßen geflossen sei, mutmaßte Schürr.

    Er forderte den in der Sitzung anwesenden stellvertretenden Amtsleiter Bernd Kempf auf, dass man es sich im Bauamt bei dem Thema einfacher machen solle. Schürrs Vorschlag: Die Stadt solle auf die Zuverlässigkeit der mit den jährlichen Unterhaltsarbeiten beauftragten Baufirma vertrauen, dieser eine Liste der instandzusetzenden Straßen geben und ihr dann weitgehend freie Hand lassen. 

    „Das ist unmöglich, das können wir nicht tun“, wies Kempf diese Idee deutlich zurück. Eine Kommune könne eine Firma nicht einfach arbeiten lassen, ohne zu sagen, was zu tun sei. „Dann ist das Geld weg und wir wissen nicht, was gemacht ist“, so der stellvertretende Bauamtsleiter. 

    Kempf widerspricht: Dieses Jahr schon mehr als 100.000 Euro Straßenunterhalt

    Er widersprach auch Schürrs Vermutung, wonach in diesem Jahr bislang kaum Unterhaltsarbeiten stattgefunden hätten: „Wir sind schon über 100.000 Euro“, sagte Kempf zum Volumen der bisherigen Arbeiten. Man habe mit den Ergebnissen des Straßenmonitorings Erkenntnisse zum Zustand der städtischen Straßen an der Hand. Es gelte nun, diese Liste „Stück für Stück abzuarbeiten“, so Kempf. Überdies müsse man immer wieder auf aktuelle Vorkommnisse reagieren.  

    Dass die Stadt im Bereich des Straßenunterhalts und der Erneuerung einen großen Investitionsberg vor der Brust hat, hatte das im Januar vorgestellte Gutachten verdeutlicht. Dafür waren knapp 70 der rund 115 Kilometer des Lohrer Straßennetzes untersucht worden. Konkret hatte eine auf solche Zustandserfassungen spezialisierte Firma die Straßen in der Kernstadt sowie in Wombach, Sendelbach und der Lindig-Siedlung untersucht. Für die anderen Stadtteile hatte das für 2024 dafür eingeplante Budget nicht gereicht. Die Straßen dort sollen aber ebenfalls noch unter die Lupe genommen werden. 

    Das Ergebnis der bisherigen Erhebung war, dass knapp neun Prozent der untersuchten Straßen als „gut“ eingestuft wurden, knapp ein Drittel als „mittelmäßig“. Als „schlecht“ wurde ein Viertel der Strecken bewertet, als „sehr schlecht“ gut acht Prozent. 

    Hoher Investitionsverzug

    Ein Vertreter der Fachfirma hatte bei der Vorstellung des Gutachtens seinerzeit davon gesprochen, dass die Stadt rund 9,1 Millionen Euro aufwenden müsste, um die Abschnitte mit Erhaltungsbedarf abzuarbeiten. Der jährliche Finanzbedarf allein für diesen Unterhalt bezifferte er seinerzeit gegenüber den Stadträten mit 750.000 Euro, was eine „immense Summe“ sei.

    Im städtischen Finanzhaushalt für 2025 sind in der Rubrik Straßenunterhalt jedoch lediglich 300.000 Euro eingeplant. Im Jahr 2024 hatte die Stadt hier rund 362.000 Euro ausgegeben.

    Eric Schürr dürfte gespannt darauf warten, welche Zahl in einigen Monaten für das Jahr 2025 zu Buche steht.

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