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Lohr: „Lohr läuft“: Neues Angebot am Schulzentrum Nägelsee

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„Lohr läuft“: Neues Angebot am Schulzentrum Nägelsee

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    In nur wenigen Wochen hat sich die Initiative „Lohr läuft“ zu einem kleinen Erfolgsmodell entwickelt.
    In nur wenigen Wochen hat sich die Initiative „Lohr läuft“ zu einem kleinen Erfolgsmodell entwickelt. Foto: Klaus Werthmann

    Kein Startschuss, kein Zeitlimit, keine Regeln – nur eines gilt: Alle sind willkommen. Jeden Mittwochabend zwischen 17 und 19 Uhr wird die Rundbahn am Schulzentrum Nägelsee in Lohr zum Treffpunkt für alle, die sich bewegen wollen.

    Zwei Runden oder zwanzig – die Distanz spielt keine Rolle. Was zählt, ist die Mischung aus Freiheit und Verbindlichkeit, aus Leichtigkeit und Körperlichkeit. In nur wenigen Wochen hat sich die Initiative „Lohr läuft“ zu einem kleinen Erfolgsmodell entwickelt.

    Ins Leben gerufen wurde sie von Thomas Schönfeld, Mediziner aus Lohr, passionierter Läufer – und jemand, der lieber handelt, als redet. Kein ausgefeiltes Konzept, sondern eine einfache Idee: Bewegung soll wieder selbstverständlich zum Alltag gehören. „Manche brauchen einen Anlass, um den inneren Schweinehund zu überwinden", sagt Schönfeld. Diesen Anlass schafft er – ganz niedrigschwellig – jede Woche.

    Läufer zwischen sieben und 77 Jahren

    Der Zuspruch wächst: Weit über 30 Menschen waren am Mittwoch gleichzeitig auf der Bahn. Und das bei Sommerwetter, ohne Musik, ohne Show. Der jüngste Teilnehmer war sieben, der älteste 77 Jahre alt. Dazwischen: Berufstätige direkt nach der Arbeit, ehemalige Schul- oder Vereinsläufer, Ironman-Triathleten, Familienmitglieder, Neugierige, Routiniers. „Manche sind seit Jahren nicht mehr auf einer Laufbahn gewesen“, erzählt Schönfeld. „Andere kommen, weil sie die Anlage überhaupt zum ersten Mal betreten wollen.“

    Jeanette Stenger aus Wombach, 50 Jahre alt, schätzt vor allem den weichen Boden der Tartanbahn. „Ich konnte verletzungsbedingt erst wieder langsam mit dem Laufen beginnen – da ist die Rundbahn ideal.“ Sie wünscht sich, dass die Bahn lange offen bleibt. Auch Rainer Gehrling, 77 Jahre, kommt regelmäßig. „Ich bin immer gerne im Wald gejoggt, aber der Boden hier ist super – das macht Spaß.“ Seine Frau hatte in der Zeitung von dem Angebot gelesen. Jetzt läuft der Wombacher jeden Mittwoch mindestens drei bis vier Runden – „solange es geht“. Und Klaus Fleckenstein, 65, aus Rodenbach, freut sich besonders, „dass die Bahn endlich auch in den Ferien geöffnet ist.“

    Oft laufen Menschen einfach mit, weil der Partner oder die Tochter dabei ist – und bleiben länger als geplant. Denn es geht nicht nur um Bewegung oder Training. Entscheidend ist das offene Format: kein fester Start, kein Wettkampfdruck. Man kann um Viertel nach fünf kommen, um zwanzig vor sieben oder irgendwann dazwischen. Zwei Runden oder bis zur Erschöpfung – niemand fragt nach dem Warum.

    Barfuß auslaufen

    Und dann ist da noch der Rasen. Wer mag, läuft sich barfuß aus. „Das hat einen großartigen Effekt“, sagt Schönfeld. Denn es entlastet, erdet, regeneriert. Ein natürlicher Ausgleich zu Büro und Alltagsdruck. Als kleinen Anreiz hat Schönfeld mit der Unterstützung fünf regionaler Sponsoren ein rotes Laufshirt mit gelbem Aufdruck „Lohr läuft“ entworfen. Wer dreimal teilnimmt, erhält eines, solange der Vorrat reicht. Fast 50 der 60 Shirts wurden bereits verteilt.

    Auch in den Sommerferien geht das Projekt weiter. Für den Herbst plant Schönfeld eine zeitliche Anpassung, das Tageslicht wird früher schwinden. Gespräche mit dem Zweckverband sind geplant, Rückmeldungen aus der Gruppe sind ihm dabei wichtig. „Stadt und Zweckverband leisten mit der offenen Nutzung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung“, betont Schönfeld.

    „Vielleicht werden ja künftig Rezepte für Bewegung ausgestellt“, sagt er mit Blick auf eine gleichnamige Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Denn in Lohr läuft man nicht nur, um schneller zu werden. Sondern, um in Bewegung zu bleiben.

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