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Lohr: Lohrer Forstschule: Zwei Jahre Ausbildung zwischen Akten und Axt

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Lohrer Forstschule: Zwei Jahre Ausbildung zwischen Akten und Axt

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    Frisch gebackene Forstassessorinnen und -assessoren des Jahrgangs 2023/25 haben von der Lohrer Forstschule ihre Zeugnisse erhalten.
    Frisch gebackene Forstassessorinnen und -assessoren des Jahrgangs 2023/25 haben von der Lohrer Forstschule ihre Zeugnisse erhalten. Foto: Thomas Josef Möhler

    „Vielfalt im Denken und Handeln ist notwendig, um die Wälder fit für die Zukunft zu machen.“ Darauf hat Forstschulleiter Christof Welzenbach am Donnerstag bei der Zeugnisübergabe an 16 frisch gebackene Forstassessorinnen und -assessoren hingewiesen. Mit ihrer Ausbildung sind sie als Führungskräfte einsetzbar.

    Die jungen Frauen und Männer haben nach ihrem Studium eine zweijährige Referendariatszeit absolviert. Alle haben die große forstliche Staatsprüfung bestanden und dürfen somit den Titel Forstassessorin und -assessor tragen, auch wenn sie nicht in der bayerischen Forstverwaltung anfangen, sondern bei den Bayerischen Staatsforsten (BaySF), der Anstalt des öffentlichen Rechts, die den Staatswald bewirtschaftet. Acht der Absolventen gehen zum Staat und vier zu den Bayerischen Staatsforsten.

    Doch ganz gleich, wo sie zu arbeiten beginnen, „Sie werden sehnsüchtig erwartet“, betonte Welzenbach. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt seien für sie so gut wie seit Langem nicht mehr. Die Forstwirtschaft stehe vor einer Zeitenwende.

    Veränderte Erwartungen

    Das hänge auch mit den veränderten Erwartungen von Gesellschaft und Politik an die Wälder im Kontext mit dem Klimawandel zusammen. Welzenbach verwies auf das Buch „Forst- und Holzwirtschaft im Wandel“ der Professoren Alfred Teischinger und Hans Rudolf Heinimann hin, das in diesem Jahr erschienen ist. Die Autoren forderten darin, möglichst viele Handlungsalternativen zu entwickeln. Nur so könne man mit unerwarteten Ereignissen umgehen, die immer mehr zunähmen. Die Absolventen hätten am eigenen Leib erfahren, dass Bildung mehr sei als das Lernen von Fakten.

    Vielmehr gehe es um die Verankerung von Werten und die Ermutigung zu eigenverantwortlichem Handeln. „Das kann keine künstliche Intelligenz“, so der Schulleiter. Als künftige Vorgesetzte seien sie gefragt, neue Aufgaben anzunehmen und mutig anzugehen.

    Wälder erhalten und weiterentwickeln

    Friedrich Nebl, der Personalchef des Münchner Landwirtschafts- und Forstministeriums, bescheinigte den Absolventen, Forstwirtschaft und Verwaltungshandeln erlernt und somit ein breites Fundament gelegt zu haben. Der Waldumbau sei eine hochkomplexe Angelegenheit und erstrecke sich über Generationen. Damit stehe er im Gegensatz zum kurzfristigen Denken der heutigen Zeit, das in vielen Unternehmen nur von Quartal zu Quartal reiche. Auch die Zahl der Generalisten gehe zurück: „Jeder fühlt sich in seiner Blase am wohlsten.“ Doch die Herausforderungen seien groß: Erderwärmung, Ressourcenknappheit und die Erholungswünsche der Menschen. Dem Wald komme dabei eine große Bedeutung zu.

    Das Ziel des zweijährigen Referendariats sei es gewesen, den 16 jungen Männern und Frauen im Nachgang des Masterstudiums den letzten fachlichen Feinschliff zu geben, sagte Christoph Baudisch, Personalchef bei den BaySF. Führungskraft zu sein, habe Licht- und Schattenseiten. Baudisch zitierte den römischen Philosophen Seneca: „Den guten Steuermann lernt man erst im Sturm kennen.“

    Auf die vergangenen zwei Jahre blickte Lehrgangssprecher Franz Riedel zurück. Man habe sich zwischen „Akten und Axt“ bewegt. Der Wald sei nicht nur Arbeitsplatz, sondern bedeute Verantwortung. Die Aufgabe werde es sein, die Wälder zu erhalten und zukunftsfähig weiterzuentwickeln.

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