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Lohr: Tourismus: Schneewittchen ist ein Alleinstellungsmerkmal für Lohr

Lohr

Tourismus: Schneewittchen ist ein Alleinstellungsmerkmal für Lohr

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    Für Lohr und seine Innenstadt als eine der Hauptattraktionen hat die Hauptsaison für den Tourismus begonnen, die von April bis Oktober dauert.
    Für Lohr und seine Innenstadt als eine der Hauptattraktionen hat die Hauptsaison für den Tourismus begonnen, die von April bis Oktober dauert. Foto: Thomas Josef Möhler

    Von einem „Meilenstein“ konnte Touristinfo-Leiter Jürgen Goldbach dem Stadtratsausschuss für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur berichten: Mit 104.239 war die Zahl der Übernachtungen in Lohr 2024 erstmals sechsstellig. Wem Lohr das zu verdanken hat, wusste er auch. "Unique selling point“ (Alleinstellungsmerkmal) sei Schneewittchen.

    Tatsächlich waren es noch mehr Übernachtungen, denn die Statistik erfasst laut Goldbach nur gewerbliche Betriebe ab zehn Betten. Die Übernachtungen in kleineren privaten Betrieben zu erfassen, wäre sehr kompliziert, meinte er auf Nachfrage von Eric Schürr (Bürgerverein). Auf der Homepage würden nur Mitglieder im Verkehrsverein genannt.

    Es gebe aber noch mehr private Zimmervermieter mit einer gewissen Fluktuation. Für eine Gesamtstatistik müsste man praktisch jeden Monat alle abtelefonieren. Das wäre unverhältnismäßig, so Goldbach. Die Dynamik erkennt man nach seinen Worten daran, dass 2020 rund 55.000 Übernachtungen registriert wurden, also nur etwas mehr als die Hälfte der jetzigen Zahl.

    Immer mehr Gäste kommen nach Lohr

    Die Gästeankünfte seien in diesem Zeitraum von 30.433 auf 43.127 in die Höhe gegangen. "Der Bekanntheitsgrad von Lohr steigt von Jahr zu Jahr und immer mehr Gäste finden ihren Weg hierher“, schloss er aus den Zahlen. Auf ihnen ausruhen will er sich nicht: Es seien neue Attraktionen notwendig, um die Zahl weiter zu steigern.

    Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Lohr, 19 Jahre lang bei 1,8 Tagen verharrend, sei auf 2,4 Tage gestiegen. Das Hauptgeschäft wird laut Goldbach von April bis Oktober gemacht. Lohr sei bislang ein „klassisches Sommerreiseziel". Deshalb müssten die Anstrengungen für die Zeit von November bis März erhöht werden.

    Das fand Ernst Herr (CSU) gar nicht: „Wäre es nicht besser, sich auf die Hauptsaison und die Zeit zu konzentrieren, wo schon etwas los ist?" Selbstverständlich liege das Hauptaugenmerk der Touristinfo auf der Hauptsaison, versicherte ihr Leiter. Dennoch dürfe man die Nebensaison nicht außer acht lassen.

    Im vorigen Jahr entfielen nach Goldbachs Angaben 11,2 Prozent der Übernachtungen, 11.683, auf ausländische Gäste. Größter ausländischer Quellmarkt seien die Niederlande. Das internationale Marketing möchte der Touristinfo-Leiter über Messebesuche und die Printmedien ausbauen.

    Säulen des touristischen Marketings seien Wandern, Radeln und Kultur. Doch diese Angebote hätten andere Kommunen auch. “Unique selling point" Lohrs sei Schneewittchen. Nach Goldbachs Worten muss das Thema Schneewittchen "noch viel, viel mehr gespielt werden“.

    Weniger Geschäftsreisen

    Die Touristinfo setze pro touristischer Übernachtung 1,06 Euro ein, wenn man nur das Budget für Öffentlichkeitsarbeit nehme, das sich zu 50 Prozent auf Anzeigen und Digitalmarketing und zu 30 Prozent auf Printmedien und Werbemittel verteile. Bei Berücksichtigung aller Mittel des gesamten Sachgebiets seien es 3,17 Euro.

    Zum Tourismus als Wirtschaftsfaktor erläuterte Goldbach, Gäste in Privatquartieren hätten durchschnittliche Tagesausgaben von 88,30 Euro, Gäste in Gewerbebetrieben sogar von 142,50 Euro. Allein daraus ergebe sich ein Bruttoumsatz in Lohr von 13,9 Millionen Euro.

    Nach der Entwicklung bei den Geschäftsreisen erkundigte sich Brigitte Kuhn (CSU). Laut Goldbach erhält er keine Detailzahlen. Er wisse aber, dass die Zahl der Geschäftsreisen gesunken sei. Die Zahl vor der Pandemie sei noch nicht wieder erreicht worden.

    Ob bei steigenden Übernachtungszahlen die Bettenkapazität in Lohr ans Limit gerate, wollte Eric Schürr wissen. Das komme auf den Sektor an, so Goldbach. Lohr sei nur in den seltensten Fällen ausgebucht.

    Mathilde Lembach (Grüne) machte darauf aufmerksam, dass die Auflage des 3D-Plans der Altstadt des Künstlers Sergey Bakir langsam zu Ende geht. Der Plan sei zwar schön, zur Orientierung in der Innenstadt aber ungeeignet, machte Goldbach klar. Die Touristinfo lege nur ihren Altstadtplan auf, den von Bakir sicherlich nicht.

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