„Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen.“ Das berühmte Zitat William Faulkners sollte uns eine Lehre sein. Geschichte mag sich nicht wiederholen, aber sie lebt fort, heißt es in einer Pressemitteilung von Ulrich Rüdenauer, der folgende Informationen entnommen wurden.
Und wer sie zu lesen versteht, kann Lehren aus ihr ziehen. Was erzählt uns die Vergangenheit im Umgang mit dem Rechtsextremismus heute? Dieser Frage widmet sich eine Podiumsdiskussion in der Aula des Deutschorden-Gymnasiums am Freitag, 18. Juli, um 18 Uhr (Eintritt frei). Die Veranstaltung soll einerseits die Verdienste des Lehrers und Historikers Hartwig Behr würdigen, der im vergangenen Jahr verstorben ist. Andererseits einen Blick in pädagogische Konzepte der Zukunft werfen. Auf dem Podium mit dabei sind Andreas Baier (Schüler und Jugendgemeinderat), Klaus Huth (Lehrer/Mitbegründer des Vereins Stolpersteine e.V., Bad Mergentheim), Cornelius Kückelhaus (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Fachreferent für Jugend- und Vermittlungsarbeit, Fachbereich Gedenkstättenarbeit), Thomas Schnabel (Historiker/ehemaliger Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg) sowie Clara Widmayer (Schülerin und Mitinitiatorin der Demonstration „Hand in Hand für Menschenrechte“). Beatrice Faßbender moderiert den Abend, der vom Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber veranstaltet wird und in Kooperation mit dem Deutschorden-Gymnasium stattfindet.
Ein halbes Leben lang widmete sich Hartwig Behr der Erforschung der regionalen Geschichte, vor allem jenen dunklen Jahren des Nationalsozialismus. Er befragte Augenzeugen, fand Spuren in Archiven, sammelte Material. Ihm ging es darum, das Schicksal der Juden und anderer zwischen 1933 und 1945 Verfolgter darzustellen und so nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Das „Nie wieder!“ war sein Impuls. Auch seine Schülerinnen und Schüler profitierten von seiner Kärrnerarbeit: Im Unterricht wurde das Thema „Drittes Reich“ stets rückgebunden an lokale Ereignisse. Abstrakte Zahlen, Fakten und Daten wurden so konkretisiert: Die Verbrechen sind eben nicht nur an anderen Orten oder gar im fernen Berlin geschehen. Sie haben unmittelbar vor der eigenen Haustür stattgefunden.
Mit dem Abend „Die Zukunft der Geschichte. Was lehrt uns die Vergangenheit über den Umgang mit Rechtsextremismus heute?“ will das „Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber“ das Engagement, die Forschung und Intention Behrs nicht nur würdigen, sondern weiterführen. (rhe)
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