

Fahrräder seien seine Leidenschaft, erläutert Erhard Mott in den Verkaufsräumen seines Geschäfts – der „E-Bike Erlebniswelt Erhard Mott in Lauda“, während um ihn herum von seinem Team E-Bikes repariert und Kunden beraten werden sowie einige Interessierte zu ihren ersten Probefahrten aufbrechen. Bereits in vierter Generation führe er den Verkauf in Familientradition weiter und er erklärt, dass es für ihn vor allem das Gefühl von Freiheit sei, das man durch ein gutes E-Bikes erfahre. Die beste Lösung für ihre Kunden zu finden, das motiviere das gesamte Team. „Die Möglichkeit mit einem sicheren E-Bike mobil zu sein und die Natur genießen zu können, ohne sich anstrengen zu müssen – das kennzeichnet wirklich gute E-Bikes aus! E-Bikes machen glücklich!“, fasst er zusammen. Anfang der 2000er seien die ersten Fahrräder mit E-Antrieb auf den deutschen Markt gekommen, blickt er zurück. Bereits damals habe er sich für die motorunterstützte Fahrrad-Variante interessiert, 2004 stellte er als erster Fahrradhändler in Deutschland das Programm komplett auf E-Bikes um. „Jeder in meinem Umfeld – auch meine Familie sowie der Wettbewerb – hat mich für verrückt erklärt, dass ich diesen riskanten Schritt gehe“, berichtet er. Doch er habe an den Erfolg der E-Bikes geglaubt, auch wenn damals noch die Meinung vorherrschte, dass E-Bikes nur etwas für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen seien. Er habe zu diesem Zeitpunkt viel in der Produktentwicklung gearbeitet und schließlich mit dem „Tauber-Rad“ eine Marke entworfen, die sich auf „custom made E-Bikes für Individualisten“ konzentriere. Das bedeute, damit habe man geschafft, Kunden mit ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen wahrzunehmen und ihnen maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können, die man gemeinsam mit ihnen konfiguriert, also ausgestaltet. Die Marke „Tauber-Rad“ realisiert er seit über 20 Jahren in Zusammenarbeit mit verschiedenen Herstellern und kann dabei beispielsweise gezielt den Motor, die Akkureichweite, die Bremsen, den Rahmen, den Lenker oder die Sitzposition auf die Wünsche der Kunden produzieren lassen. „Damit gelingt es uns, kostengünstig E-Bikes auch für sehr große, schwere oder sehr kleine Menschen anzubieten, die bei anderen Händlern kein Angebot finden würden. Auch bei Menschen mit Prothesen oder gesundheitlichen Beschwerden wie Rücken- oder Knieschmerzen können wir technische Optionen aufzeigen, die das Fahrradfahren wieder ermöglichen – und das teilweise nach Jahrzehnten, in denen die Personen nicht gefahren sind.“ Es sei toll zu sehen, wenn Menschen sich nach so einem langen Zeitraum wieder zutrauen würden, auf ein E-Bike zu steigen „und freudestrahlend die Erfahrung machen, wieder mobil zu sein!“ Ein besonderes Angebot seien hierbei auch teilbare E-Tandems, die häufig von älteren Paaren genutzt werden, wenn einer der beiden körperlich eingeschränkt ist. Auch dreirädrige E-Bikes habe man schon verkauft und ein Renner seien die aus eigener Entwicklung stammenden leichten „Vitali“-Elektroklappräder mit wartungsarmen Nabenschaltungen. Erhard Mott verweist darauf, dass individuelle Anfertigungen geringfügig mehr kosten als E-Bikes aus einer Massenproduktion. Doch legt er seinen Schwerpunkt bewusst auf Qualität und wie er und sein Team es erreichen, dass sich die Kunden auf dem E-Bike wohl und sicher fühlen: „Wir tun alles mit unserem Wissen und den Anpassungsmöglichkeiten unserer Custom Made-Fertigung, damit die Kunden ihr optimales E-Bike bekommen.“ Im Endeffekt würde sich die anfangs höhere Investition in ein individuelles E-Bike schnell amortisieren, da sich spätere Umbauten oder Reparatur- und Wartungskosten minimieren. Das Konzept nachhaltiger, wartungsarmer E-Bikes verfolge er von Anfang an – die Premiummarke „Riese und Müller“ aus Darmstadt habe zudem einen Stellenwert in der Erlebniswelt. Die Kundenanfertigungen würden aus dem gesamten Bundesgebiet nachgefragt, so der E-Bike-Experte. Die Menschen kämen zum Beispiel aus Detmold, Berlin, Dortmund oder München nach Lauda. Mitarbeiterin Iris Jost merkt an, dass viele Anfragen über die Website erfolgen und potenzielle Käuferinnen und Käufer in ihren Nachrichten schon vorab beschreiben, was für E-Bikes sie sich in etwa vorstellen. „So können wir schon eine Vorauswahl treffen, welche Modelle und Einstellungen wir für geeignet halten“, führt sie aus. Insgesamt versucht das „Mott“-Team nach terminlicher Vereinbarung zu beraten und (Reparatur-)Aufträge anzunehmen, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Für Personen mit Wohnmobil hat Erhard Mott sogar Stellplätze auf dem Firmengelände angelegt, sodass Interessierte über Nacht bleiben können. Ziel sei es, den Kunden auch nach dem E-Bike Kauf mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
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