Rund 250 Landwirte und Fachleute haben kürzlich an dem Feldtag „Applikationstechnik Pflanzenschutz – Ressourcen effektiv einsetzen“ in Oberbalbach teilgenommen. Organisiert wurde die Informationsveranstaltung mit Fachvorträgen und Maschinenvorführung vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg, dem Landratsamt Main-Tauber-Kreis, dem Verein landwirtschaftlicher Fachbildung (VLF) Main-Tauber sowie der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB).
Am Vormittag standen Vorträge rund um das Thema „sachgerechter und sparsamer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ im Mittelpunkt. Informiert wurde unter anderem zu der richtigen Technik bei der Ausbringung, der Wahl der passenden Düsen und den Einflussfaktoren des Wetters. Das teilt das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in einer Pressemitteilung mit, der diese und folgende Informationen entnommen sind.
Frühe Morgenstunden besonders gut füt Pflanzenschutz
Ein Landwirt aus Sachsen-Anhalt, der sich bereits viele Jahre mit Direktsaattechnik und der Optimierung von Pflanzenschutzmaßnahmen beschäftigt, berichtete, dass frühe Morgenstunden besonders gut für den Pflanzenschutz geeignet seien. Aufgrund der im Tagesverlauf schwankenden Luftfeuchtigkeit gelinge die Anlagerung von Pflanzenschutzwirkstoffen morgens besser, ebenfalls werde die Gefahr der Abdrift reduziert.
Nachmittags ging es zur Maschinenvorführung auf einen Getreideacker. Dort präsentierten verschiedene Hersteller ihre modernen Pflanzenschutzspritzen. Im Feld wurde gezeigt, wie mithilfe von Drohnen Unkräuter auf dem Feld erkannt und gezielt behandelt werden können – die sogenannte Spot-Spraying-Technik. Dies führt zu einem enormen Einsparpotenzial an Pflanzenschutzmitteln, weil mit dieser Methode die Mittel nicht mehr ganzflächig ausgebracht werden müssen, sondern Unkrautnester gezielt behandelt werden. Weiterhin wurde die automatische Gestängeführung vorgeführt, die mittels Sensoren automatisch auf schwankende Bestandeshöhen reagiert und diese ausgleicht. Ebenfalls eindrücklich gezeigt wurde die automatische Teilbreitenabschaltung, um Überlappungen im Anwendungsbereich zu vermeiden.
Technische Entwicklungen in der Landwirtschaft
Auch technische Entwicklungen wie die automatische Reinigung der Geräte und die gleichmäßige Verteilung der Mittel in Kurvenfahrten wurden demonstriert. Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von den technischen Möglichkeiten, die den Pflanzenschutz noch effizienter machen.
„Die Vorträge am Vormittag zeigten deutlich, dass Pflanzenschutz nicht nur mit modernster Spritzentechnik effektiv gelingt, sondern die richtigen Düsenwahl, die Wasserhärte, angepasste Fahrgeschwindigkeiten, die Ausbringung bei guten Wetterbedingungen und die korrekte Einschätzung der Behandlungswürdigkeit mindestens genauso wichtig sind. Der Feldtag machte deutlich: Technik, Wissen und Präzision können dazu beitragen, den Pflanzenschutz nachhaltiger, umweltschonender und zukunftssicher zu gestalten“, betonte Marcus Köhler, Leiter des Landwirtschaftsamtes. (kai)
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