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Schäftersheim: Ein jeder Mensch ist frei

Schäftersheim

Ein jeder Mensch ist frei

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    Der Theaterverein Doredräwer spielt das Stück „Wi(e)der die Unterdrückung – ein jeder Mensch ist frei“ unter der Regie von Carsten Steuwer.
    Der Theaterverein Doredräwer spielt das Stück „Wi(e)der die Unterdrückung – ein jeder Mensch ist frei“ unter der Regie von Carsten Steuwer. Foto: Günter Steinmüller

    Ein halbes Jahrtausend ist vergangen – doch die Ereignisse des Bauernkriegs von 1525 haben bis heute eine starke Bedeutung für unsere Region. 2025 jährt sich der Ausbruch der Bauernkriege zum 500. Mal – und Schäftersheim, mitten im Taubertal gelegen, war damals ein zentraler Schauplatz des Geschehens. Grund genug für die Doredräwer, dieses historische Jubiläum mit einem ganz besonderen Theaterprojekt zu würdigen, schreiben die Veranstalter in ihrer Ankündigung. Unter der Regie von Carsten Steuwer, der auch das Stück verfasst hat, entsteht mit „Wi(e)der die Unterdrückung – ein jeder Mensch ist frei“ ein Freilufttheater der besonderen Art: ein Wandeltheater, das sich nicht nur thematisch, sondern auch räumlich in den historischen Kontext einfügt. Das Publikum bewegt sich mit den Szenen durch das Dorf und seine Umgebung – durch Gassen und Plätze, die selbst Geschichte geschrieben haben. Es wird erzählt, gespielt, gesungen und gestritten – an Orten, an denen sich vor 500 Jahren Bauern gegen Adel und Klerus erhoben.

    Schäftersheim war 1525 keineswegs ein unbedeutender Nebenschauplatz: In der Nacht vom 4. auf den 5. April 1525 zog der aufständische Bauernhaufen über die Landhege und das Vorbachtal vor das schutzlose Frauenkloster von Schäftersheim. Dort schlugen sie auf den ausgedehnten Tauberwiesen ihr Lager auf, plünderten das Kloster, verwüsteten die Gebäude – und begingen, wie es in zeitgenössischen Quellen heißt, schwere Übergriffe auf die Ordensfrauen. Diese Ereignisse haben das Bild der Region tief geprägt – politisch, gesellschaftlich und kulturell. Dass sie nun an den Original-Schauplätzen szenisch aufbereitet werden, verleiht dem Projekt eine ganz eigene Kraft und Authentizität, schreiben die Veranstalter weiter.

    Die Inszenierung bewegt sich zwischen realen historischen Persönlichkeiten – etwa dem Fürstbischof von Würzburg, dem Schäftersheimer Gelehrten Jörg Sinn oder auch Martin Luther, dessen Ideen die Bauern maßgeblich beeinflussten – und fiktiven Figuren, die dem Publikum Identifikationsfläche bieten.

    Das Theaterstück macht die Geschichte nicht nur nachvollziehbar – es macht sie erlebbar. Durch das besondere Format des Wandeltheaters erleben die Zuschauer die Handlung nicht aus der Distanz, sondern mitten im Geschehen, eingebettet in die Landschaft, durch die sich einst die aufständischen Bauern bewegten. Die Nähe zu den historischen Orten verstärkt die Wirkung – und macht deutlich, wie eng die Ereignisse von damals mit der eigenen Heimat verwoben sind.

    Trotz des dramatischen und teils erschütternden historischen Hintergrunds bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke. In guter Doredräwer-Tradition wird auch diesmal mit feiner Ironie, lokalen Anspielungen und einem Augenzwinkern erzählt. Es entsteht ein Abend voller Spannung, Emotion, Nachdenklichkeit – aber auch Leichtigkeit und Lebensfreude.

    Die Aufführungen sind ein Gemeinschaftsprojekt mit unzähligen Mitwirkenden aus der Region. Neben den über 30 Schauspielern auf der Bühne, unterstützen zahlreiche Helfer hinter den Kulissen. Das macht die Produktion nicht nur zu einem kulturellen Höhepunkt, sondern auch zu einem gelebten Stück regionaler Identität, so die Veranstalter. (afk)

    Aufführungstermine: Premiere: Freitag, 11. Juli, 20:00 Uhr. Weitere Aufführungen: Samstag, 12. Juli, 20 Uhr; Sonntag, 13 Juli, 18 Uhr; Freitag, 18 Juli, 20 Uhr; Samstag, 19. Juli, 20 Uhr; Sonntag, 20. Juli, 18 Uhr; Donnerstag, 24. Juli, 20 Uhr; Freitag, 25. Juli, 20 Uhr; Samstag, 26. Juli, 20 Uhr. Der Vorverkauf startet am 1. Juni um 8 Uhr. Eintritt: 15 Euro. www.theater-doredraewer.de

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